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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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haben könnte. Das Schicksal, das ihr zeigen wollte, dass Jay vielleicht doch nicht der Richtige für sie war, sondern dass da draußen jemand anderes auf sie wartete.
"Ja, kann man wohl sagen", sagte sie.
Der Mann hatte sich neben sie gestellt und blickte genau wie sie auf das Wäldchen. Er trug "Le Male" von Jean-Paul Gaultier, ein Duft, den sie unter tausenden wiedererkannt hätte, war etwa einen Meter Neunzig groß, hatte dunkles, kurzes Haar und stechend blaue Augen. Er wirkte unglaublich anziehend.
"Sie sind wohl auch nicht gerade begeistert von der Bude hier", meinte er, nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander gestanden hatten.
"Wie kommen sie darauf?"
"Naja, zum einen sind sie schon vor einer ganzen Weile hier heraus gekommen - ich hab sie durch die Tür gehen sehen. Zum anderen finde ich den Laden auch nicht gerade berauschend, und außerdem sind sie so gar nicht der Typ Frau, den man in einem Laden wie diesem vermutet!"
"So"? Scarlett drehte sich zu dem Mann und blickte in seine Augen.
"Irre ich mich etwa", lächelte er.
"Um ehrlich zu sein, nein, sie haben mich völlig richtig eingeschätzt. Ich war noch nie in so einem seltsamen Laden, wie dem hier, noch nicht einmal, als ich Studentin war und jeden Club in der Umgebung ausprobieren musste!" Sie lachte.
"Dann wurden sie also auch zwangsverpflichtet?"
"Ja, mein...meine Freunde wollten hier herkommen. Offenbar ist dieser Club so etwas wie ein "Geheimtipp"!" Sie rollte mit den Augen. Absichtlich verschwieg sie, dass ihr Freund vorgeschlagen hatte, ins Zazzys zu gehen. Der Mann musste ja vorerst nicht wissen, dass sie vergeben war. Und wer weiß, wie lange das überhaupt noch der Fall war.
"Dann sitzen wir im selben Boot. Meine Freundin wollte auch unbedingt hier her. Sie hatte sich hier mit einigen Freundinnen aus ihrer Kosmetikschule verabredet und mich sozusagen genötigt, mitzukommen!"
Eine Freundin also. Scarlett lächelte ein höfliches, aufgesetztes Lächeln und versuchte, nicht zu enttäuscht zu wirken. Wer weiß, wozu die Freundin gut war. Immerhin war auch sie selbst vergeben.
"Ich bin übrigens Charlie", sprach der Mann weiter und reichte ihr seine rechte Hand.
"Scarlett", antwortete sie, und ergriff sie. Sie fühlte sich warm, stark und sanft zugleich an. Eine Hand, die man für länger als nur den Augenblick des Händeschüttelns festhalten wollte. Eine Hand, die zu einem Mann mit Freundin gehörte.
"Wow, Scarlett", meinte Charlie, "nicht gerade der alltäglichste Name!"
"Der Lieblingsfilm meiner Mutter ist "Vom Winde verweht" - daher stand fest, dass ich einmal Scarlett heißen werde...immer noch besser, als wenn ich ein Junge geworden wäre, und sie mich Rhett genannt hätte!" Sie lächelte und Charlie stimmte mit ein.
"Und, sind sie aus der Ecke hier, Scarlett", fragte der Mann.
"Aus Jersey? Nein, ich lebe in Manhattan!"
"Wirklich? Ich auch. Ich meine, bin vor drei Monaten nach Long Island gezogen und habe einen Job in Manhattan angenommen!"
"Tatsächlich? Und wie gefällt ihnen der Big Apple so?"
"Naja, bislang ganz gut, nachdem ich ja nicht wirklich den ganzen Großstadtrummel mitbekomme. Ich kann mich abends auf meine Terrasse setzen, ein Glas Wein genießen und ein gutes Buch lesen!"
"Stellen sie sich vor, das kann man auch nur ihretwegen am Run teilgenommen hatte. und sah. in Manhattan", lachte Scarlett. Der Mann - Charlie - war ihr unglaublich sympathisch. Die ganze Situation wäre wie in einem Liebesroman gewesen - Frau ist enttäuscht, Frau trifft großartigen Kerl an einem Ort, an dem sie beide nicht sein sollten - Frau und Mann verstehen sich prächtig. Wenn da nur nicht die Freundin gewesen wäre. Und Jay natürlich.
"So?", fragte Charlie und lächelte Scarlett an.
"Ja, man möchte es kaum glauben, dass Manhattan nicht nur aus kleinen Appartements mit Feuertreppen und stinkigen dunklen Gängen besteht", lächelte Scarlett zurück.
"Was halten Sie davon, wenn wir uns dort hinten hinsetzen", fragte Charlie nach einer Weile und deutete auf die Sitzgelegenheiten, die hinter Ihnen arrangiert worden waren.

"Ich muss neidlos zugeben, diese Sitzmöbel hier sind das Beste am ganzen Zazzy's", lachte Scarlett, nachdem sie auf den bequemen Korbsesseln Platz genommen hatten.
"Stimmt, und wenn jetzt noch ein Kellner kommen und uns Cocktails oder ein gutes Glas Rotwein bringen würde, dann wäre es beinahe perfekt", entgegnete Charlie.
"Perfekt? Dann haben sie aber noch nicht viele großartige Abende erlebt", stichelte Scarlett. Sie

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