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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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schon gesehen hatte und sie hatte ihm erzählt, dass sie allein das Stück "Vampires" einunddreißig mal gesehen hatte und dass sie das Musical auswendig mitsprechen und mitsingen konnte. Sie hatte ihm erzählt, dass sie an ihrer High School hin und wieder die Playbacksongs für die weibliche Hauptrolle der Schulaufführung eingesungen hatte und sie hatten herausgefunden, dass sie beide unglaublich große Sinatra-Fans waren. Scarlett erzählte ihm, dass sie die golden Fifties und Sixties liebte und sich nichts sehnlicher wünschte, als in einer Zeitmaschine zurück in diese Zeit reisen zu können. Er fand diesen Wunsch süß und musste schmunzeln, als sie ihm davon erzählte, dass sie meinte, dass zu dieser Zeit die Welt einfach noch ein wenig freundlicher, sanfter und "pudriger", wie sie es nannte, war. Dieser Wunsch war in etwa genauso groß wie der, die Achtziger noch einmal erleben zu können. In den Achtzigern war sie ein kleines Mädchen gewesen und hatte kaum etwas von dem schrillen Glamour mitbekommen, der das Jahrzehnt einhüllte.

"Na, was sagen sie, hat es ihnen gefallen", fragte er, nachdem der letzte Vorhang gefallen war und die Gäste, während sie immer noch applaudierten, langsam von ihren Stühlen aufstanden und sich den Ausgängen näherten.
"Es war einfach überwältigend", sagte Scarlett und wischte sich eine Träne aus dem rechten Augenwinkel. "Ich hab noch nie eine so gefühlvolle Show gesehen, wie diese. Allein die Story...könnten sie sich vorstellen, für die große Liebe ihres Lebens zu sterben? Wenn sie alles haben, Wohlstand, Ansehen, das ewige Leben. Auch wenn es unendlich traurig ist, ist es doch zugleich wund schon einmal bessere Tage gesehenffaterschön!" Sie war ebenfalls aufgestanden und zum Ende der Stuhlreihe gegangen. "Ich meine, würden Sie für ihre Freundin sterben?"
"Ich denke, für die richtige Liebe meines Lebens, ja", antwortete er und fügte in Gedanken hinzu, dass Wendy damit nicht gemeint war.
"Und ihre jetzige Freundin ist nicht die Liebe ihres Lebens", fragte Scarlett und biss sich im selben Moment auf die Zunge. Diese Frage war doch etwas zu direkt gewesen.
"Nun, ich...."
"Verzeihen sie, es steht mir nicht zu, solche Fragen zu stellen. Ich bin manchmal kindlich indiskret", entschuldigte sie sich.
"Um ehrlich zu sein, nein", sagte Charlie.
"Was?"
"Nein, meine Freundin ist nicht die Liebe meines Lebens", sagte er und ging neben ihr her hinaus ins Foyer.
"Oh", sagte Scarlett und wusste nicht, wie sie auf diese Aussage reagieren sollte.
"Wissen sie, wir sind ziemlich unterschiedlich, es trennt uns ein ganz schön großer Altersunterschied, und wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft", erklärte Charlie.
Scarlett sagte wieder nur "Oh" und war insgeheim erfreut, dass Charlies Beziehung doch nicht so eitel Wonne war, wie sie angenommen hatte. Wortlos schritten sie nebeneinander her. Sie verkniff sich, zu fragen, warum er dann überhaupt noch mit ihr zusammen war - wenn er eigentlich wusste, dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt war, doch dann nahm sie sich zusammen. Immerhin steckte sie in einer ähnlichen Situation.
"Scarlett?" Sie waren im Foyer angelangt und Charlie hatte noch keine große Lust, sie für diesen Abend gehen zu lassen.
"Ja?"
"Sie haben mir noch nicht gesagt, was sie für die Karte bekommen?"
"Gar nichts, ich habe sie ja schließlich eingeladen!"
"Aber das kann ich nicht annehmen. Wir kennen uns doch gar nicht und ich kenne den Preis für Karten in der ersten Reihe Mitte!"
"Wenn sie nicht aufgetaucht wären, wäre die Karte verfallen, so hatte ich wenigstens nette Gesellschaft. Haben sie sich nicht so!" Sie schenkte ihm ein unwiderstehliches Lächeln.
"Okay, dann lassen sie mich sie wenigstens noch auf ein Glas Champagner einladen", sagte Charlie und war erleichtert, dass er noch etwas mehr Zeit mit ihr verbringen konnte - sollte sie zusagen.
Scarlett war geneigt, das Angebot dankend abzulehnen. Mit Charlie ins Theater zu gehen, weil sie eine Karte übrig hatte, die sonst verfallen wäre, war EINE Sache, jetzt auch noch mit ihm Champagner zu trinken, eine andere. Sie überlegte, was wohl ihre Freundinnen dazu sagen würden, dass sie einen Abend mit einem Mann im Theater verbrachte, obwohl sie mit Jay in einer langjährigen Beziehung steckte. Dann fiel ihr ein, wie rüde Jay sie an diesem Abend versetzt hatte, dass er vermutlich mit Ron und Marc gerade auf dem Weg nach Atlantic City war und bestimmt schon ordentlich einen über den

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