Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
klang, als würde sie von einem Spielzeug sprechen, dass ihr ein anderes Kind gestohlen hatte.
Bob lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete sie amüsiert. Er hatte sich bislang noch nie wirklich mit ihr unterhalten, die in den Raum geworfenen "Hallos" und "Na, schöner Tag heute" mal ausgenommen, die er von sich gegeben hatte, wenn sie sich zufällig irgendwo begegnet waren. Wie sie da so stand, kaugummikauend, eine ihrer Locken mit der rechten Hand zwirbelnd, und ihn von oben herab ansah, konnte er Charlie plötzlich mehr als gut verstehen. Wendy war eine dieser Pornobräute, die einem von einschlägigen Magazinen entgegenlachen mochten. Doch sie waren mit Sicherheit niemand, den man seinen Eltern vorstellen, einen Heiratsantrag machen und mit dem man sein restliches Leben verbringen wollte.
"Und was wurde ihm schwarz vor Augenor s habe ich mit der ganzen Sache zu tun? Charlie spricht seit einigen Tagen nicht mehr mit mir, weil ich ihm gesagt habe, dass Scarlett - diese Frau - nichts für ihn ist!"
"Ist sie nicht?" Wendys Augen blitzten erfreut.
"Weißt du Wendy, ich kenne Charlie, seit wir kleine Jungs waren und ich weiß, dass er nicht der Typ für Frauen wie diese Scarlett ist. Sie mag schon ein nettes Ding sein, aber Charlie und sie...passen einfach nicht zusammen." Bob bemerkte, dass Wendy an seinen Lippen hing, und obwohl er sich wenige Augenblicke zuvor vorgenommen hatte, sich bei Charlie für seine Aussagen, Scarlett gegenüber zu entschuldigen, obwohl ihm klar geworden war, dass Charlie mit Frauen wie Wendy niemals glücklich werden würde, weil er nicht mehr der arglose Student war, der er an der Columbia gewesen war, sprach er weiter.
"Er findet sie wohl nur deshalb so reizvoll, weil er sich schon vor fünfzehn Jahren einmal mit ihr getroffen hat. Damals war sie fett und hässlich und er hat sie mitten im Cafe zur Schnecke gemacht und sitzen gelassen."
"Sie ist immer noch fett und hässlich", sagte Wendy.
"Naja, an dich kommt sie nicht heran", bestätigte Bob und ließ seinen Blick über Wendys Körper gleiten.
"Und du meinst, Charlie ist nicht ernsthaft an ihr interessiert?"
"Natürlich nicht. Sie ist vermutlich nur so eine Art..."Trophäe. Früher, als sie noch fetter und noch hässlicher war, als heute", er lachte Wendy zu, "wollte Charlie nichts von ihr. Ich glaube, es würde sein Ego ganz schön aufpolieren, wenn er sie jetzt, wo sie nicht mehr ganz so abartig aussieht, doch noch zu seiner Frauenliste hinzufügen könnte, denn, wieviele Kerle können schon von sich behaupten, dass sie sogar eine Frau rumgekriegt haben, deren Selbstbewusstsein sie vor fünfzehn Jahren zerstört haben! Wie gesagt, ich denke nicht, dass das ganze etwas Ernstes ist. Irgendwann wird er das auch merken und dann kommt er zu dir zurück. Ganz bestimmt!"
"Ich will aber nicht warten!" Wendy beugte sich nach vor und zog den Zipp ihrs Jeanskleides etwas auf, sodass Bob einen besseren Blick auf ihr Dekoltee hatte.
"Wendy ..was..", begann er, ohne den Blick von ihren Brüsten zu nehmen.
"Ich dachte, wir könnten uns gegenseitig helfen", säuselte Wendy, beugte sich noch einmal weiter vor und zog den Zipp tiefer.
"Ich könnte dafür sorgen, dass du dich etwas entspannst, bei deiner anstrengenden Arbeit hier. Und...im Gegenzug dazu darf ich den Ersatzschlüssel für Charlies Haus leihen, den du hast....!"
"Das kann ich nicht machen Wendy", sagte Bob, klang aber nicht sehr überzeugend. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, immer noch fixierte er Wendys feste Brüste mit seinen Augen.
"Ich würde mich auch sehr sehr erkenntlich dafür zeigen", sagte Wendy, stand auf und ging um denTisch herum auf Bob zu.
Zwanzig Minuten später verließ sie das Büro mit dem Schlüssel für Charlies Haus in ihrer Handtasche. Männer wie Bob waren so leicht rumzukriegen. Man musste ihnen nur ein bisschen Honig ums Maul schmieren und sie nur ganz kurz ran lassen, und schon waren sie Wachs in den Händen. Sie war überrascht, dass ein Kerl wie Bob, untersetzt, kaum noch Haare am Kopf und seit Jahren verheiratet, gar nicht so übel gewesen war, wie sie vermutet hatte. Andererseits hatte sich wohl eine Menge sexuelle Energie in ihm aufgestaut, nachdem er zwölf Jahre verheiratet war und immer nur mit seiner Ehefrau in der Kiste lag. Wendy marschierte zielsicher am Tisch von Sophie, Bobs Sekretärin vorbei, blieb vor den Aufzügen stehen und wartete, bis die
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