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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Zyklen der Magie erzählt«, hatte der Geist mit Dunkelzahns Stimme gesagt, »aber bisher hat es noch niemand gewagt, sie so zu manipulieren, wie das jetzt der Fall ist... Die Entdeckung eines Locus durch Darke könnte das verheerendste Ereignis der gesamten Geschichte sein. Wenn der metaplanare Abgrund überbrückt wird, bevor wir bereit sind, werden wir alle leiden. Alle Lebewesen werden sterben.
    Alle Lebewesen.
    Die anderen Drachen sind zu überheblich... Die Technologie verändert alles. Keine Magie kann vor ihr schützen. Diesmal also kein Verstecken, sondern Krieg. Wir müssen uns vorbereiten. Wir müssen die Zeit gewinnen, die wir brauchen, um unsere Technologie zu entwickeln, so daß wir die Fähigkeit besitzen, Den Feind zu bekämpfen, wenn er kommt. Aber um Zeit zu gewinnen, müssen wir unsere natürlichen Grenzen schützen. Sie dürfen nicht fallen, und das Drachenherz wird dafür sorgen. Thayla wird wissen, wie sie es anwenden muß. Bring es zu ihr, bevor es zu spät ist.«
    In dem zerstörten Arboretum verlor sich die Stimme des Geistes in Ryans Erinnerung, als er seinen Tanz beendete. Er stand mehrere Sekunden lang völlig still, in denen er versuchte, sich mental auf die kommenden Tage vorzubereiten, und genoß dabei das flüchtige Gefühl des warmen Sonnenscheins auf seiner irisch verheilten neuen Gesichtshaut.
    Verschwunden waren die Unsicherheiten und Zweifel, die ihn vor dem Sieg über Burnout und der Rückgewinnung des Drachenherzens geplagt hatten. Vergessen waren seine Rachegelüste gegenüber den Mördern Dunkelzahns, für den Augenblick verdrängt. Aufgeschoben, bis die vor ihm liegende Aufgabe erfüllt war. Die Aufgabe, Thayla das Drachenherz zu bringen.
    Ryan erinnerte sich noch an eine andere Stelle aus der Botschaft des Botengeists. »Um deinen Auftrag zu erfüllen, mußt du dich der Dienste eines mächtigen Magiers versichern, der das Ritual beherrscht, dich und das Drachenherz auf die Metaebenen zu bringen... Harlekin wäre meine erste Wahl.«
    Nun, da ich völlig geheilt bin, dachte Ryan, muß ich mich auf die Suche nach dem Magier Harlekin machen. Alles andere wäre nur eine Ablenkung.
    Ryan kehrte in sein Zimmer zurück, duschte und rasierte sich, zog dann einen bequemen Anzug mit Krawatte an und korrigierte dann den Sitz des Drachenherzens, so daß es unter seiner Anzugjacke hing. Das Herz bildete eine Ausbuchtung am Bauch, so daß es so aussah, als habe er einen Bauchansatz, doch Ryan beschloß, das Artefakt bei sich zu tragen, bis sein Auftrag erfüllt war.
    Er verstaute die Walther PB-100 in einem diskreten Knöchelhalfter und steckte zwei Ersatzmagazine mit panzerbrechender Munition ein. Für alle Fälle. Dann ließ er sich zum Watergate Hotel chauffieren. Er traf dort um kurz vor zwölf ein, sehr hungrig, da er das Frühstück hatte ausfallen lassen.
    Die Menge rings um das Watergate Hotel war nicht so groß wie in den vergangenen Tagen und konzentrierte sich in erster Linie in der Umgebung des Managewitters. Jemand hatte ein provisorisches Podium aus Makroplast errichtet und ließ sich vor der Menge darüber aus, wie Dunkelzahn sich geopfert habe, daß er ein Heiliger und Märtyrer und von Gott abberufen worden sei.
    Ryan hatte von den Fanatikern der Kirche Dunkelzahns gehört, und offenbar bekamen sie weltweit regen Zulauf. Der Fahrer der Limousine bog in die kreisförmige Auffahrt ein, die mittlerweile ausgebessert worden war, seitdem die Explosion einen Großteil der Hotelfassade und der überhängenden Markise beschädigt hatte. Der Wagen hielt vor der nagelneuen Drehtür aus Glas, und der Fahrer ging um den Wagen herum, um Ryan die Tür zu öffnen.
    Anfänglich war Ryan sich in der Konzernkleidung ein wenig zu auffällig vorgekommen, aber das Gefühl hielt nur ein paar Minuten an. Er wußte, daß in diesem Teil der Bundeshauptstadt ein Anzug und eine Krawatte fast so effektiv wie ein Unsichtbarkeitszauber waren. Er trat ein und ging zu den Fahrstühlen.
    Nadja empfing ihn an der Tür zur Penthouse-Suite mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Ryan lief zu ihr und ignorierte die mißtrauischen Blicke der Sicherheitsleute, die sie umringten. Er warf sich in ihre Arme und hob sie in einer rauhen Umarmung von den Füßen. Sie duftete schwach nach Vanille.
    Sie lachte und küßte seinen Hals. Drückte ihn fest an sich.
    Ryan strich ihr durch die Haare. »Es tut mir leid«, sagte er. »Es tut mir so leid.«
    »Schsch«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Als er sie an sich

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