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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Nicht in meiner Position.
    »Es tut mir sehr leid, daß ich Sie nicht erkannt habe«, sagte sie. »Dunkelzahn hat mir nicht für alle Personen, denen er etwas hinterlassen hat, einen Schlüssel für ihre Identifizierung hinterlassen.«
    »Tatsächlich bin ich ein wenig gekränkt, daß er Ihnen nicht von mir erzählt hat«, sagte Harlekin. »Wir haben uns nahegestanden.«
    Aina sah den geschminkten Elf an. »Ich bin sicher, es war ein absichtliches Versehen«, sagte sie. »Eine letzte kleine Beleidigung, für die du dich nicht mehr revanchieren kannst. Eigentlich ziemlich brillant.«
    Harlekin funkelte Aina kurz an, doch als er weitersprach, war sein Tonfall locker. »Vielleicht, aber ich neige zu der Ansicht, daß er einfach nur meine Identität schützen wollte. Es ist offensichtlich, daß er die Absicht hatte, dich ins Rampenlicht zu stellen.«
    Nadja mischte sich ein. »Das stimmt nicht! Er hoffte lediglich, daß Aina die langfristigen Zielen der Draco Foundation unterstützen würde. Das ist nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit Öffentlichkeitsarbeit. Das meiste davon kann ich selbst erledigen.«
    Aina verließ ihren Platz am Fenster und setzte sich neben Harlekin. »Ich kann für seine Behauptung bürgen, der Letzte Ritter der Weinenden Zinne zu sein«, sagte sie.
    Nadja nickte. »In Ordnung, lassen Sie mich nur die Formalitäten klären.« Sie nickte Gordon Wu zu, der ihr einen Laptop brachte. Nadja rief die Anweisungen auf, die Dunkelzahn ihr hinterlassen hatte, und las die erste von vier Fragen vor. »Wer bewacht die Brücke und beschützt uns vor Dem Feind?«
    Harlekin fuhr auf seinem Sessel zusammen. »Wie bitte?«
    »Diese Fragen wurden von Dunkelzahn hinterlassen, um die Gültigkeit Ihres Anspruchs zu bestätigen.«
    Er faßte sich sofort wieder. »Thayla«, antwortete er.
    Nadja machte sich eine Notiz im Hinterkopf. Dieser Elf weiß über Thayla Bescheid. Ich sollte Ryan von ihm erzählen.
    Sie las die nächste Frage vor. »Wessen Tochter haben Sie als Schülerin aufgenommen? Oder sollte es Konkubine heißen?«
    Harlekins Augen verengten sich.
    Aina lachte rauh. »Ein Punkt für den Wurm.«
    Nadja wartete nur und versuchte die Fassung zu wahren.
    Schließlich antwortete Harlekin. »Die Tochter von Ehran dem Schreiber; ich unterrichte sie.«
    »Das waren zwei«, sagte Nadja. »Bleiben noch zwei. Die nächste Frage lautet: Wie alt sind Sie?«
    Harlekin sah Aina an.
    Die Elfe zuckte lediglich mit den Achseln.
    Die Sekunden verstrichen, während Harlekin darüber nachdachte, was er sagen sollte.
    Nadja veränderte unmerklich ihre Sitzhaltung. Die Antwort auf dem Bildschirm war schwer zu glauben, und eine Anmerkung besagte, der wahre Ritter der Weinenden Zinne würde nicht gewillt sein, sein Alter zu offenbaren. Die Anweisungen lauteten, ihn schwitzen zu lassen und abzuwarten, was er sagte, und ihm dann die letzte Frage zu stellen.
    »Ich bin ein paar Jahre jünger als sie«, sagte er, indem er auf Aina deutete.
    Nadja sah ihn prüfend an. »Das ist keine Antwort.«
    »Ich bin viel jünger als Dunkelzahn oder Lofwyr und viel älter als Sie.«
    Nadja verschränkte die Arme und wartete.
    Aina sah Harlekin an.
    Harlekin fing an zu schwitzen.
    »Hier steht, daß...« Nadja zögerte.
    »Was steht dort?«
    »Hier steht, daß Sie über dreihundert Jahre alt sind.«
    Harlekin stieß einen Seufzer aus. »Ich habe mich gut gehalten«, sagte er.
    Natürlich wußte Nadja, daß Elfen langlebig waren, und sie kannte auch die Gerüchte in bezug auf die Unsterblichen, aber bis jetzt hatte sie ihnen keinen Glauben geschenkt. Sie holte tief Luft. »Letzte Frage: Wie lautete der ursprüngliche Name der Weinenden Zinne?«
    »Die Blutrote Zinne.« Die Antwort kam ohne jedes Zögern.
    Nadja nickte. »Herzlichen Glückwunsch, Ihr Anspruch ist offiziell bestätigt. Sie können die Rüstung heute mitnehmen, aber ich kann sie Ihnen auch schicken. Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß das Schwert momentan nicht aufzufinden ist. Wir suchen danach.«
    »Sie können die Rüstung zu mir nach Hause nach Frankreich schicken, Château d'If.«
    »In Ordnung.« Dann wandte sie sich an Aina, die sich wieder erhoben hatte und den Eindruck machte, als wolle sie gehen. »Und was ist mit Ihnen? Werden Sie sich der Draco Foundation anschließen?«
    Aina sah sie traurig an. »Dunkelzahn war ein sehr enger Freund«, sagte sie. »Und nur aus diesem Grund werde ich darüber nachdenken.« Dann zupfte sie an Harlekins Pferdeschwanz. »Komm schon,

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