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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Caimbeul, laß uns gehen.«
    »Wann höre ich von Ihnen?«
    Aina blieb an der Tür stehen. »Wenn ich mich entschieden habe.« Dann wandte sie sich ab und ging hinaus auf den Flur.
    Harlekin hielt noch einmal inne, als er an Nadja vorbeiging. »Ich bin beeindruckt, Miss Daviar. Sie hat Ihnen nicht gesagt, daß Sie sich zum Teufel scheren können. Sie sollten das als Sieg betrachten.«
    Nadja lächelte, als er sich abwandte. Es kam ihr nicht wie ein Sieg vor. Ainas Hilfe war für den langfristigen Plan, den Dunkelzahn in seinen Dokumenten skizziert hatte, von ausschlaggebender Bedeutung. Wenn sie sich weigerte, mochte die Zukunft der Welt düster aussehen.

3
     
    Die Fragmente von Ryans Alptraum wirbelten durch die hintersten Nischen seines Bewußtseins, als Dhin den Hubschrauber auf dem Landeplatz hinter Dunkelzahns Anwesen aufsetzte. Ryan verabschiedete sich von dem Ork und stieg aus dem Hubschrauber in den Wind und die Hitze. Er duckte sich und ging über den Stahlbeton zur Tür.
    Vier Sicherheitsleute nahmen ihn dort in Empfang und ließen ihn in einen tragbaren Netzhautscanner blicken. Die Wachen kannten ihn und erwarteten seine Rückkehr, aber nach Burnouts gewaltsamem Eindringen in der letzten Nacht waren die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.
    Während Ryan darauf wartete, daß der Scanner seine Netzhaut mit den gespeicherten Daten verglich und ihm die Freigabe erteilte, hob sich der Hub schrauber mit Dhin wieder in den Himmel. Der Ork würde den Hubschrauber zum National Airport fliegen, um die erforderlichen Reparaturen ausführen und eine vollständige Wartung vornehmen zu lassen.
    Der Netzhautscanner summte. Die Wachen bedachten Ryan mit einem Lächeln und ließen ihn passieren. Er schlug den Weg zu seinem Erholungsraum ein, wobei er versuchte, die immer wiederkehrenden Bilder des Traums zu verdrängen. Sein Armbandkom summte, als er den Westflügel erreichte.
    Er nahm das Gespräch an und schaute einen Augenblick später in das schönste Gesicht, das er kannte. Sie hatte sich wieder die Haare schneiden lassen, wahrscheinlich um die bei der Explosion versengten Stellen zu kaschieren. »Nadja, mein Liebling, es ist so schön, dich zu sehen.«
    Nadja lächelte, und ihre grünen Augen strahlten. »Danke gleichfalls. Wie fühlst du dich?«
    »Ich habe mich vollständig erholt.« Ryan beschloß, nicht über seinen Alptraum zu reden, der zurückgekehrt war, um ihn mit Visionen zu plagen. »Ich mache mir Sorgen um dich.«
    »Ich bin ohne einen Kratzer davongekommen«, sagte Nadja. »Burnout hat mir nichts getan. Von der Explosion habe ich noch ein Rauschen in den Ohren, aber ich habe einen Termin bei einem Schlangenschamanen, der das beheben wird.«
    Ryan lächelte. »Tut mir leid, daß ich dich in diese Sache hineingezogen habe.«
    »Rede keinen Unsinn, Ryan. Burnout hat mich entführt. Jeder andere wäre von der Sicherheit daran gehindert worden. Du hattest nichts damit zu tun.«
    »Ja, mag sein, aber es tut mir trotzdem leid.«
    Nadja lächelte. »Sturer Bock.«
    Ryan legte die Waffen und den Brustgurt ab. »Klingt ganz nach mir.«
    »Hast du Lust, mit mir zu Mittag zu essen?« fragte Nadja.
    »Immer.«
    »Ich habe keine Zeit, das Hotel zu verlassen, aber ich würde dich gern hier sehen. Schaffst du es bis zwölf?«
    »Ja.«
    »Gut.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Ryan legte auch den Rest seiner Ausrüstung ab und beschloß, ins Arboretum zu gehen und sich durch ein paar Katas zu arbeiten. Er mußte nachdenken, um einige Dinge auf die Reihe zu bekommen. War Lethe so wichtig, daß er einen Run nach Aztlan planen mußte? Oder würde das nur seine Aufmerksamkeit von der Erfüllung seines eigentlichen Auftrags ablenken?
    Der Lautlose Weg wird mir helfen.
    In seinem schwarzen Plycra-Anzug, das Drachenherz immer noch an der Hüfte befestigt, ging Ryan durch das Haus zum Arboretum. Als er die zerschmetterte Doppelglastür erreichte, ging er um die gelbe Absperrung herum und betrat den Raum, in dem Burnout und er in der Nacht zuvor gekämpft hatten.
    In der Mitte des Raums begann Ryan mit seinen Katas, indem er wie in Zeitlupe im morgendlichen Sonnenschein tanzte. Durch die körperliche Anstrengung floß Mana in seine Muskeln, und mit dem Mana kam Kraft und brachte Konzentration mit sich.
    Überall ringsumher waren die Überreste des niedergebrannten Arboretums. Verkohlte Pflanzen und geschwärzte Marmorbäume standen unter freiem Himmel. Der größte Teil der Makroglasscherben war in den Stunden seit der

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