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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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drückte und ihr Gesicht an seinem Hals lag, war er den Tränen nah. Er liebte sie mehr als sonst jemanden auf der Welt und hätte beinahe ihren Tod verschuldet. Burnout hatte sie wegen ihrer Bedeutung für Ryan als Ziel auserkoren.
    Nach einer Minute löste Nadja sich aus seiner Umarmung und glättete ihr Kostüm, dessen dunkelgrüne Farbe perfekt zu ihren Augen und Haaren paßte. Sie kleidete sich immer umwerfend. »Bist du hungrig?« fragte sie.
    »Total ausgehungert.«
    »Dann komm. Ich habe bei Aesop's griechisches Essen bestellt.«
    Nadja führte Ryan in einen etwas erhöhten Eßbereich neben der Küche. Ein junger Kellner goß ihm Wein ein und brachte ihm einen Teller mit gefüllten Weinblättern, Auberginenmus und Fladenbrot.
    Ryans Magen knurrte. Er nahm einen Schluck von seinem Wein und griff zu.
    »Ich habe gehört, daß die Azzies Burnout entführt haben«, sagte Nadja.
    »Ja.«
    »Weißt du, wohin sie ihn gebracht haben?«
    »Nicht genau«, antwortete Ryan. »Jane versucht, ihn aufzuspüren.«
    Nadja nickte und aß ein Stück Fladenbrot mit Auberginenmus. Sie war so schön, so stark. Ryan hätte alles für sie getan.
    »Ich habe auf Lethes Unterstützung gehofft, aber im Augenblick kann ich mich nicht auf ihn und Burnout konzentrieren.«
    Nadja nickte, als verstehe sie instinktiv, zu welchen Schlüssen Ryan nach einer Stunde Meditation gekommen war. »Hast du das Drachenherz?«
    »Ja, und ich muß herausfinden, wie ich es zu Thayla bringen kann.«
    »Es ist sonderbar«, sagte Nadja. »Ich habe heute jemanden kennengelernt, der ebenfalls von Thayla weiß.«
    Ryan horchte auf. »Wen?«
    »Einen Elf mit geschminktem Gesicht. Er nennt sich Harlekin.«
    »Du bist Harlekin begegnet? Dunkelzahn hat mir geraten, ihn um Hilfe zu bitten. Wo ist er?«
    Nadja lehnte sich zurück und tupfte sich mit einer Ecke ihrer Serviette die Mundwinkel ab. »Zu meinem Leidwesen muß ich dir sagen, daß er bereits wieder abgereist ist.«
    »Hast du eine LTG-Nummer oder eine Satellitennummer von ihm?«
    »Nein...«
    Mit angehaltenem Atem wartete Ryan darauf, daß Nadja weiterredete.
    »Aber ich habe eine Adresse, an die ich die Rüstung schicken soll, die Dunkelzahn ihm vermacht hat.«
    »Den Geistern sei Dank! Was ist das für eine Adresse?«
    »Es ist eine Insel im Mittelmeer vor der französischen Küste - Château d'If. Das ist jene Insel, wo der Graf von Monte Christo gefangengehalten wurde.«
    »Er besitzt ein Schloß auf einer Insel?«
    »Ein altes französisches Gefängnis. Hast du Alexandre Dumas' Roman gelesen?«
    »Nein, aber ich habe den Sim eingeworfen.«
    Nadja kicherte. »Irgendwann solltest du es mal mit der archaischen Praxis des Lesens versuchen.«
    Ryan ignorierte die Stichelei. Eine Idee nahm langsam Gestalt an. Ein Plan. »Wann sollst du die Rüstung liefern?« fragte er.
    »Ich wollte sie morgen abschicken.«
    »Du wirst mehr Sicherheit brauchen als üblich«, sagte Ryan. »Unter Berücksichtigung des außerordentlichen Werts des Frachtguts...«
    Nadjas Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was hast du vor?«
    Ryan lächelte. »Ich habe vor, an Bord des Flugzeugs zu sein, das die Rüstung transportiert«, sagte er. »Und ich habe ein paar Freunde, die ich gerne mitnehmen würde.«
    Nadja seufzte. »Das dachte ich mir. Was mich betrifft, kannst du mit Assets die Lieferung der Fracht übernehmen. Aber sei vorsichtig. Ich habe ein komisches Gefühl, was diesen Harlekin betrifft. Es hat den Anschein, als sei er schon sehr, sehr alt. Er könnte sehr mächtig sein, und wahrscheinlich kennt er Dunkelzahn viel länger als wir beide. Wir wissen nicht, ob ihre Beziehung immer freundschaftlich war.«
    »Was willst du damit andeuten?« fragte Ryan. »Glaubst du, er könnte in das Attentat verwickelt sein?«
    Nadja nippte von ihrem Wein und zögerte bedachtsam, bevor sie antwortete. »Ich will überhaupt nichts andeuten, Ryan. Ich sage nur, daß er eine gemeinsame Vergangenheit mit Dunkelzahn hat und wir nicht wissen, ob sie Freunde oder Feinde waren.«
    Ryan faltete die Hände vor dem Gesicht und dachte nach. »Warum würde Dunkelzahn wollen, daß ich einen Feind um Hilfe bitte? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Wann hätten Dunkelzahns Pläne je einen Sinn ergeben?«
    »Das ist wahr«, meinte Ryan. »Aber ich muß trotzdem mit Harlekin Kontakt aufnehmen. Es ist sehr wichtig.«
    Nadja beugte sich über den Tisch und nahm Ryans Hand. »Ich weiß«, sagte sie, während sich ihre Hand warm um seine schloß. »Ich will nur nicht,

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