Bis zum bitteren Ende

Höhe erreicht hat.«
    Ryan konzentrierte sich auf das Drachenherz und seine Verbindung zu ihm für den Fall, daß Harlekin ihm nicht helfen würde. Er glaubte nicht, daß er den Elf daran würde hindern können, es ihm abzunehmen, aber er würde es nicht kampflos hergeben.
    »Werden Sie mir helfen?« fragte Ryan.
    Harlekin sah ihn überrascht an, als habe er Ryans Gegenwart völlig vergessen. Dann warf er Ryan das Drachenherz in den Schoß. »Das hängt davon ab«, sagte er.
    Ryan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sich seine Hände wieder um das Drachenherz schlossen. »Wovon?«
    Harlekin starrte Ryan an. »Warum tun Sie das?«
    Die Frage überraschte Ryan. »Das müßte offensichtlich sein. Ich werde es benutzen, um die Metamenschheit vor dem Untergang zu retten.«
    Harlekin lächelte unter seiner ruinierten Schminke. »Solange Sie nicht blind den Befehlen des Drachen folgen.«
    Ryans Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Ich glaube, darüber bin ich hinaus«, sagte er.
    »Gut.«
    In diesem Augenblick betrat Foster den Raum mit energischen Schritten, so daß der Saum ihres malvenfarbenen Kleides um ihre Waden flatterte. »Die Kisten wurden ausgeladen, o Bemalter«, sagte sie.
    Talon betrat den Raum direkt hinter ihr. Der Magier wirkte noch ein wenig benommen nach seinem magisch hervorgerufenen Schlummer und hatte seine Tacticom-Einheit ebenso abgelegt wie Ryan. Er untersuchte kurz Ryans Aura, und als er sich davon überzeugt hatte, daß Ryan nicht zu Schaden gekommen war, blieb er stehen und wartete.
    Ryan verstaute das Drachenherz wieder in der Schärpe an seiner Hüfte und wandte sich an Talon. »Wie geht es Dhin?«
    »Er ist wach und scheint hundertprozentig fit zu sein. Er wartet darauf, daß wir wieder herauskommen.«
    »Gut.«
    Harlekin wandte sich an Foster. »Wohin hast du die Kisten bringen lassen, meine Liebe?«
    »Sie sind im Hof.«
    »Gute Arbeit. Terrish soll sie auspacken, und sag ihm, daß wir eine Weile indisponiert sein werden.«
    »Worum geht es?« fragte Foster mit einem tiefen Seufzer. »Doch hoffentlich nicht schon wieder um eines deiner Abenteuer zur Rettung der Welt?«
    Harlekin zuckte schuldbewußt mit den Achseln.
    »Drek!« fluchte sie. »Also gut, ich bin in einer Stunde fertig.« Sie verließ den Raum.
    Harlekin lachte.
    »Also werden Sie mir helfen?«
    ›› Wie Sie«, sagte er, »bin ich bereit, den Helden zu spielen, wenn auch widerwillig. Meine Motive sind jedoch ein wenig anders gelagert als Ihre. Ich bin zumindest teilweise dafür verantwortlich, daß Thayla jetzt dort ist, wo sie ist, und wenn sie in Schwierigkeiten ist, will ich ihr helfen. Ich kann uns von hier aus dorthin bringen, aber wir brauchen Leute, die auf unsere Körper aufpassen, während wir auf den Metaebenen sind.«
    »Ich kann sofort ein paar Straßensamurai kontaktieren«, sagte Ryan. »Und wir haben Dhin und Talon.«
    Harlekin bedachte Ryan mit einem pfiffigen Blick. »Ich glaube nicht, daß es Widerstand gibt«, sagte er. »Thayla müßte noch dort sein, wo ich sie zurückgelassen habe. Aber wenn etwas passiert ist, glaube ich zu wissen, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Wer?«
    »Ein Verrückter namens Darke, ein Agent Aztechnologys.«
    Ryan blinzelte. »Glauben Sie, daß sie Truppen auf uns ansetzen?«
    »Das wäre möglich.«
    »Soll ich noch weitere Sicherheitstruppen hierher beordern?«
    Harlekin blieb unter dem Torbogen stehen und drehte sich um. »Ja«, sagte er. »Legen Sie Ihre Kommunikationsausrüstung wieder an und treffen Sie alle notwendigen Vorbereitungen.«
    Ryan nickte und folgte dem Elf zu dem Bogengang.
    »Okay«, sagte er. »Ich nehme Verbindung mit meiner Deckerin auf. Wenn jemand kurzfristig zuverlässige Hilfe organisieren kann, dann sie.«
    Harlekin lächelte. »Ich brauche etwas Zeit, um mich vorzubereiten«, sagte er, während er über das Parkett zu einem niedrigen Torbogen auf der anderen Seite des Raums ging. »Wir vollziehen das Ritual unten. Normalerweise müßte ich an den Ort gehen, wo der Große Geistertanz stattgefunden hat, um jemanden auf die Metaebenen mitzunehmen, aber Sie sind ein Initiat sehr hohen Grades. Ich müßte es auch von hier aus schaffen.«
    Ryan nickte und wandte sich ab, um nach draußen zu gehen. Er wußte nicht, was Harlekin damit meinte, er sei ein Initiât sehr hohen Grades, aber jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, unwichtigen Details auf den Grund zu gehen.
    »Ryan?«
    Er hielt inne und drehte sich wieder zu Harlekin um.
    »Holen Sie