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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Ihre beiden Runner aus dem Wasser.« Der Elf lachte kurz. »Rings um meine Insel sollen ein paar unangenehme Kreaturen ihr Unwesen treiben - Wasserelementare, Gorgonen, Sturmdelphine. Es würde mir nicht gefallen, wenn Ehre Freunde ihnen zum Opfer fielen. Die Schuld, die dadurch auf mir lastete, wäre unerträglich.«
    Ryan mußte lachen. »Ich hole sie sofort heraus.«
    »Gut. Wir fangen an, sobald alle bereit sind.«
    Ryan nickte, während er die Erregung zu bezähmen versuchte, die sich allmählich in ihm aufbaute. Harlekin wird mir helfen! Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich Thayla das Drachenherz bringe.
    »Wissen Sie«, meinte Harlekin, »es ist eine ziemliche Ironie des Schicksals. Dunkelzahn und ich arbeiten endlich gemeinsam an einer Sache.« Sein Tonfall verriet einen Anflug von Trauer. »Ein Jammer, daß sein Tod nötig war, um das zu erreichen.«

12
     
    Jane-in-the-box beobachtete die verschiedenen Seiten ihres virtuellen Würfels. Der Kasten aus rostfreiem Stahl rotierte um sie, da sie beständig ihren Blickwinkel änderte, um sich über die Fortschritte der Runner auf dem laufenden zu halten. Sie wechselte zwischen Axlers Cyberkamera, die den Blick durch ihre Taucherbrille zeigte - die blauen Tiefen des Mittelmeers unter ihr - und Dhins Blickfeld im Hubschrauber. Von Ryan und Talon bekam sie keine Inputs mehr, seit diese ihre Tacticom-Einheiten abgelegt und das Château betreten hatten.
    Rein vom technischen Standpunkt betrachtet, dachte Jane, ist dieser Run eine einzige Katastrophe.
    »Position halten, Axler«, sagte Jane.
    »Verstanden«, meldete sich Axler. »Grind und ich warten.«
    »Wir geben ihnen fünf Minuten«, sagte Jane. »Dann gehen wir rein.«
    »Ich weiß nicht, Jane«, ertönte Dhins heisere Stimme. »Ich traue dieser Magier-Schnalle Foster nicht.« Der Ork stand neben dem Hubschrauber, den Blick auf den Bogengang gerichtet, in dem Talon und Foster vor fünf Minuten verschwunden waren.
    Jane lachte. »Bleib cool, Dhin. Nur weil sie dich schlafen gelegt hat, ist sie noch lange kein Feind. Ich glaube, sie ist von Harlekin getestet worden, und wir waren der Test.«
    »Es gefällt mir nur nicht, von ihnen abgeschnitten zu sein.«
    »Mir auch nicht«, sagte Jane. »Mir auch nicht.«
    Durch Dhins Augen sah sie Talon aus dem Bogengang kommen, gefolgt von Ryan, der das Drachenherz noch in der Hüftschärpe trug. Dhin ging zu ihnen. »Schön, dich zu sehen, Boß.«
    Ryan lächelte. Zum erstenmal seit Beginn der Drachenherz-Mission sah er wirklich zufrieden aus. Dhins Elektronik übertrug seine Stimme. »Ich freue mich auch. Du machst es dir besser gemütlich. Wir bleiben für eine Weile hier.«
    Ryan legte sein Tacticom wieder an und aktivierte es. »Jane«, ertönte Ryans Stimme aus der Dunkelheit. »Kommen, Jane.«
    »Ich bin hier, Quecksilber, wie ist dein Status?«
    »Talon und ich sind wohlauf«, berichtete Ryan. »Harlekin macht mit. Er hat sich bereit erklärt, das Ritual auszuführen, das mich und das Herz auf die Metaebenen bringt. Wir brauchen die anderen.«
    »Habt ihr verstanden, Axler? Grind?«
    Über ihre Videoverbindung sah Jane, wie Axler eine behandschuhte Hand hob, eine Faust bildete und den Daumen nach oben streckte.
    »Sie kommen jetzt raus, Quecksilber«, bestätigte Jane.
    »Gut. Ich nehme sie unten am Pier in Empfang«, sagte Ryan. »Außerdem brauchen wir noch mehr Runner, die uns in der physikalischen Welt schützen, falls die Azzies beschließen sollten, uns anzugreifen.«
    »Die Azzies?«
    »Du hast richtig gehört. Harlekin glaubt, daß sie unsere Widersacher sind.«
    »Echt Sahne.«
    »Genau das habe ich auch gedacht.«
    Jane überlegte. Sie kannte ein Team, dessen Operationsbasis in der Gegend um Marseilles lag, Runner, die schon mit Carla Brooks zusammengearbeitet und einen ausgezeichneten Ruf hatten. Aber sie wußte nicht, ob sie so kurzfristig verfügbar sein würden. »Ich kontaktiere eines der Teams, die hier in der Gegend operieren«, informierte sie ihn. »Sie haben in der Nacht des Attentats als freischaffende Sicherheitsleute für Black Angel gearbeitet.«
    »Äh, Jane.«
    »Was denn?«
    »Sie können keine besonders gute Arbeit geleistet haben«, sagte Ryan todernst.
    Jane hielt kurz inne, da sie nicht wußte, ob Ryan nur scherzte oder nicht. »Sie waren die besten«, sagte sie schließlich. »Black Angel wird für sie bürgen.«
    Ryan lachte. »Ich vertraue dir, Jane. Ich habe nur Spaß gemacht.«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Nenn nur Zeit und

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