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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Ort.«
    »Nein, vergiß es. Nadja würde mich umbringen.«
    »Mich auch.«
    Jane lachte und rief die Telekomnummer des Schiebers auf, über den das Team arbeitete. Die meisten Runner-Teams kannten Jane nicht, außer vielleicht als Decker für Assets. Sie wußten nicht, daß sie als eine Art Über-Schieber für Dunkelzahn fungierte und für ihn deckte. Und genau so wollte sie es auch haben, also arbeitete sie immer mit anderen Schiebern zusammen.
    »Ich unterbreche den Kontakt jetzt für ein paar Minuten«, sagte sie zu Ryan.
    »Verstanden.«
    Der Schieber war ein weiblicher freier Geist namens Cinnamon, der in der Gegend um Los Angeles tätig war, aber Kontrakte überallhin vermittelte. Cinnamon erledigte das Geschäftliche für das Team, das Jane anwerben wollte. Jane schoß durch ihr Matrixportal und jagte über den Elektronenhimmel und in Cinnamons LTG.
    Jane aktivierte ihre hochentwickelte Verlegungs-Utility, falls sie auf Aufspür-Ice stieß, und ließ es klingeln.
    Die Schieberin antwortete fast augenblicklich. Sie hatte das Aussehen einer wunderschönen Frau mit goldblonden Haaren, die glatt über die Schultern fielen. Ihre blauen Augen weiteten sich, als sie Janes Icon erkannte. »Hallo, Jane-in-the-box«, sagte Cinnamon. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich brauche ein Runner-Team für Sicherheitsaufgaben«, erklärte Jane. »Clusters Gruppe, wenn sie sich wieder im Marseiller Raum befindet.«
    »Glauben Sie, nach dem Attentat wären sie in Washington geblieben? Black Angel hat sie zwar von jeglicher Schuld freigesprochen, aber Cluster wollte nicht bleiben, um nicht unter eventuellen negativen Folgereaktionen zu leiden.«
    Janes Tonfall war sehr ernst. »Ich würde Sie nicht kontaktieren, wenn ich ihnen nicht vertraute.«
    Cinnamon entging ihr Tonfall nicht. »Ich glaube, ich kann das für Sie arrangieren. Wie lauten die Einzelheiten?«
    Jane lächelte. »Ich glaube, sie werden Ihnen gefallen. Die Sache ist äußerst dringend, aber sehr, sehr lukrativ.«
    Cinnamons Miene hellte sich auf. »Gut.«
    »Ihr Team trifft sich so schnell wie möglich mit meinen Runnern, und zwar im Château d'If. Ich brauche jemanden in spätestens zwei Stunden, wenn es also länger dauert, müssen wir es mit einem anderen Team versuchen.«
    Cinnamons Mundwinkel verzogen sich etwas nach unten. »Das ist äußerst knapp«, sagte sie. »Aber ich glaube, sie können es schaffen.«
    »Ihre Aufgabe besteht darin, die Insel zu bewachen, und zwar für einen Zeitraum von allerhöchstens einigen Tagen. Sie sollen ihre eigene Ausrüstung mitbringen, obwohl sie möglicherweise auf einige Ressourcen zurückgreifen können. Sie bekommen hunderttausend Nuyen pro Runner pro Tag, solange sie gebraucht werden. Natürlich können Sie davon abschöpfen, was Sie wollen.«
    »Ich regle das«, sagte Cinnamon ohne zu zögern.
    Jane lachte. »Ausgezeichnet«, erwiderte sie und unterbrach die Verbindung.

13
     
    Ryan versuchte, das bevorstehende Ritual aus seinem Bewußtsein zu verdrängen, während Talon und er zu der Treppe gingen, die sie zu Axler und Grind führen würde. Die Treppe begann in einem kleinen Außengebäude und war in den Fels gehauen.
    Harlekin hatte Ryan einen Schlüsselbund und die Verfügungsgewalt über die Insel gegeben. Der Elf war im Château beschäftigt und bereitete sich auf das Ritual vor.
    Ryans innere Erregung, die Vorfreude angesichts der Aussicht auf eine baldige Beendigung seiner Mission, wurde immer stärker. Er war erstaunt, daß Har lekin sich bereit erklärt hatte, ihm zu helfen. Mit etwas Glück war bald alles vorbei.
    Sie gingen die Treppe hinunter, und Ryan spürte die kühle Gischt des Meeres und hörte das Tosen der Wellen, als sie unten anlangten. Die Treppe öffnete sich zu einer Art Höhle - einer riesigen Kaverne mit behauenem Boden und Wänden. Auf halbem Weg durch die Höhle fiel der Boden steil ab, und das Wasser schwappte gegen eine kleine Kaimauer.
    Die Kaverne war zum Meer hin geöffnet, und der Holzpier erstreckte sich durch die Höhlenöffnung nach draußen. In der Höhle trieben zwei Suzuki Watersports auf dem Wasser, die am Dock befestigt waren. Durch die Öffnung konnte Ryan die Harland und Wolff Classique sehen, die am Ende des Piers vertäut war.
    Der Rest der Kaverne war mit Ausrüstungsspinden und Tauchgeräten gefüllt. Überall lagen Waffen und unzählige magische Talismane durcheinander, und zwar anscheinend ungeachtet ihres Werts oder Zustands.
    Axler und Grind tauchten aus dem Wasser auf

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