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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Cyberzombie zu töten«, gab Meyer zu bedenken. »Wir werden es versuchen, aber ich nehme an, Sie kennen die damit verbundenen Schwierigkeiten.«
    »Ich kenne sie«, sagte Darke ungehalten. »Leiten Sie das Ritual ein. Wenn er dabei stirbt, läßt sich das auch nicht ändern. In diesem Fall schicken Sie Roxborough die Teile zurück. Vielleicht kann er sie in einem anderen Cyberzombie wiederverwenden.«
    Meyer sah Darke nach, der sich abwandte und zurück zum Locus ging. »Wie Sie wünschen.«

25. AUGUST 2057
     
21
     
    Ryan schoß kerzengerade in die Höhe.
    Sein Körper hing wie ein schweres Gewicht an seinem Geist, wie totes Fleisch an den Knochen seiner Seele. Seine Haut kribbelte und fühlte sich abwechselnd wie Feuer und Eis an. Gelbe Lichter prasselten auf ihn nieder, und der schwere Geruch nach brennenden Kerzen drehte ihm den Magen um.
    »Was ist passiert?« fragte Foster.
    Ryan atmete langsam und versuchte den Schock des abrupten Übergangs zu verarbeiten. Langsam stellte sich wieder ein Gefühl ein, das an Normalität erinnerte. Er saß in dem Ritualkreis in Harlekins Gemach, und als er Luft holte und wieder ausatmete, würgte er nicht mehr von dem süßlichen Geruch der Kerzen. Er genoß ihn geradezu. Er vertrieb den metallischen Gestank nach Blut und ausgeweideten Leichen, der sich in seiner Erinnerung hartnäckig behauptete.
    »Alles in Ordnung, Ryan?« fragte Axler.
    Ryan hob die Hand in einer Geste, die um Geduld bat. »Ich glaube schon.« Dann erhob er sich langsam und schaute in das besorgte Gesicht von Jane Foster. Ihre blonden Locken waren mit einer Spange zurückgenommen. »Wir haben Probleme bekommen«, erklärte er. »Harlekin hat mich zurückgeschickt.«
    Ryan warf einen Blick auf den bewußtlosen Harlekin, der neben ihm auf dem Boden lag. Seine Aura war nicht zurückgekehrt. »Vielleicht braucht er Hilfe«, sagte Ryan. »Er war verwundet, als er mich zurückschickte.«
    Ryan untersuchte den Körper des Elfen, aber er wußte, daß er nichts für ihn tun konnte. Der Körper befand sich in ausgezeichneter Verfassung. Dann untersuchte Ryan sich selbst. Er fühlte sich erschöpft und hungrig, und seine Schulter war ein wenig taub vom Gift der Spinnenkreatur, aber sie schien bereits zu heilen.
    Das Drachenherz war mit ihm zurückgekehrt, aber es befand sich nicht mehr in der Mitte des Ritualkreises, sondern wieder in der Schärpe, die um seine Hüfte gebunden war.
    Foster und Talon untersuchten den Ritualkreis. »Die Ritualmagie wurde gestört«, sagte Foster und lief dann in den Kreis zu Harlekins reglosem Körper.
    Ryan wandte sich an Axler. »Wie lange war ich weg?«
    »Neun Stunden«, sagte sie. »Es wird gleich hell.«
    Die Zeit muß dort langsamer ablaufen, dachte Ryan.
    Talon und Axler gingen zu Ryan. Der Magier hatte seine braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und seine Augen hatten einen besorgten Ausdruck angenommen. Ryan war klar, daß Talon seine astrale Wahrnehmung dazu benutzte, Ryans Aura zu untersuchen.
    »Du machst einen gesunden Eindruck«, sagte Talon.
    »Danke, Talon«, erwiderte Ryan. »Ich fühle mich jetzt wieder besser. Hilf bitte Foster. Ich will, daß Harlekin es ebenfalls lebendig zu uns zurück schafft.«
    Talon nickte und ging zu Foster.
    Axler musterte Ryan kalt mit ihren rehbraunen Augen. Sie vergewisserte sich, daß er keine körperlichen Verletzungen davongetragen hatte, und bot ihm dann ihre Schulter als Stütze an.
    »Wie sieht es draußen aus, Axler? Irgendwelche Anzeichen einer Gefahr?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Gut.«
    Talon sah mit gerunzelter Stirn auf. »Foster und ich müssen die Metaebenen nach Harlekins Geist absuchen«, erklärte er. »Wacht ihr über uns?«
    Axlers Engelsgesicht betrachtete die beiden mit kalter Melancholie. »Natürlich.«
    »Tu, was du tun mußt«, sagte Ryan. »Was immer nötig ist.«
    Talon legte sich neben Foster und Harlekin auf den Rücken. Foster berührte den Ring mit dem zusammengerollten Drachen an ihrem Finger und erschlaffte dann. Talon folgte ihrem Beispiel.
    Die drei sahen so friedlich auf. Foster war wirklich eine sehr attraktive Frau, besonders ohne ihr Gehabe und ihre Attitüden.
    Ryan wünschte ihnen im stillen Glück, als er den Kreis verließ und in das Mikrofon seines Tacticoms sprach. »Jane, bist du online?«
    »Ich habe alles mitbekommen, Quecksilber. Das hört sich an, als wärt ihr auf ziemlich massiven Drek gestoßen.«
    »Das ist die Untertreibung des Jahrtausends, aber im

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