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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Menge.
    Zuerst sah Lucero nichts, doch nach einer Sekunde erblickte sie etwas, das fast unsichtbar war, während es sich mit raschen Feuerstößen näherte. Die Aura des Wesens und seine physikalische Gestalt verschwammen unter einer Maskierung, aber sobald sie es ausgemacht hatte, konnte sie es einigermaßen deutlich erkennen.
    Der Angreifer schien menschlich zu sein, wenngleich seine Proportionen gewaltig waren. Cybersporne zuckten aus seinem Unterarm, während er auf sie zu eilte, eine Maschinenpistole in der anderen Hand. Er bewegte sich schneller, als es jemandem seiner Größe möglich sein sollte, und er hatte etwas Unmenschliches an sich - der Körper war zu symmetrisch, die Glieder zu lang, der kahle Schädel zu regelmäßig.
    Ein Cyberzombie? Lucero hatte schon einen oder zwei gesehen. Manchmal wurden sie eingesetzt, um Mitglieder der Gestalt zu verteidigen. Was tut er? wunderte sie sich. Sie handelten nur selten aus eigenem Antrieb.
    Die Aura des Cyberzombies war ein einziges Durcheinander, aber sie konnte deutlich seine Absicht erkennen. Er wollte den Locus zerstören und jeden in dessen Umgebung. Sie selbst eingeschlossen.
    Lucero hörte ein Krachen, dann ließ eine Explosion die Luft erzittern und schleuderte drei Gardisten zu Boden. Ein Pandämonium brach aus, als die Jaguargardisten das Feuer erwiderten. Lucero dröhnten die Ohren, und sie atmete flach in der beißenden Luft.
    Lucero krümmte sich im Angesicht des nahen Todes wie ein Fötus zusammen. Der Tod umkreiste sie wie ein Geier kurz vor dem Herabstoßen.
    Sie schaukelte langsam hin und her, hielt sich die Ohren zu und wartete. Vielleicht bin ich schon tot, dachte sie. Vielleicht habe ich die Grenze überschritten, und das hier ist die Hölle.

19
     
    Schmerzen zuckten durch Ryans Schulter, als eines der Spinnenwesen hineinbiß. Die gezackten Mandibeln des Ungeheuers durchdrangen seine Rüstung, und Ryan spürte, wie das Gift ihn langsam lähmte, da sich eine betäubende Kälte von der Bißstelle ausbreitete.
    »Fahr zur Hölle!« rief er, indem er zu dem Spinnenwesen herumwirbelte und seine Faust im größten seiner Augen begrub. Er durchschlug den klebrigen schwarzen Gallert und drang bis zum Gehirn durch, packte eine Handvoll tropfenden weichen Nervengewebes und riß es heraus.
    Die Kreatur ließ Ryans Schulter los und sank zu einem zitternden Haufen zusammen, um gleich darauf von einem ähnlichen Ungeheuer ersetzt zu werden, das über seinen gefallenen Artgenossen kletterte, um Ryan zu verschlingen.
    Ryan fuhr zur anderen Seite herum und holte aus zu einem kräftigen Schlag, verstärkt durch die Kraft des Drachenherzen, um die Phalanx der heranrückenden Zombies zurückzuschleudern.
    Ich muß zu Harlekin.
    Der Elf war nach dem Angriff des magischen Drachen zu Boden gegangen, und obwohl er ihn vernichtet hatte, war Ryan klar, daß Harlekin sich in Schwierigkeiten befand.
    Als Ryan herumwirbelte, schien die Zeit sich zu verdichten, als sei jeder Augenblick länger als der vorhe rige. Jeder Herzschlag schien etwas weiter von seinem Vorgänger entfernt zu sein.
    Noch vor wenigen Augenblicken hatte Ryan das tödliche Schwarz des Obsidianmessers in Darkes Hand erblickt. Er hatte den Bogen gesehen, den das Messer beschrieben hatte, als Darke es hatte hinuntersausen lassen. Er hatte hilflos mit angesehen, wie die rasiermesserscharf geschliffene Spitze des Opfermessers Harlekins Jacke und Hemd durchstoßen und in seine Brust gefahren war wie die Nadel einer Spritze.
    Harlekins Rücken hatte sich vor Schmerzen durchgebogen, und als das Blut in einer hohen Fontäne aus seiner Brust gespritzt war, hatte er einen gequälten Schrei ausgestoßen. Der Elf hatte mit einem Zauber begonnen - einem mächtigen Gegenschlag aus magischer Energie -, der auf Darke zielte. Aber genau in diesem Augenblick hatte der Mensch überrascht aufgeschaut und plötzlich geschrien: »Nein!«
    Darke verschwand, als Harlekins Zauber ihn traf.
    Jetzt rief Ryan: »Harlekin!«
    »Ich lebe noch, mein Freund«, kam die Antwort. »Aber vielleicht nicht mehr lange. Er hat mich schwer verwundet.«
    Zombies näherten sich Harlekin, wenngleich sie ohne die Führung Darkes weniger effektiv zu sein schienen. Dennoch verfügten die Kreaturen über ihre Klauen und Zähne.
    »Ich komme«, sagte Ryan, indem er sich mühte, durch die Massen ringsumher voranzukommen.
    Hände und Tentakel griffen nach ihm, zerrten an seinen Armen und Beinen, bespritzten ihn mit Blut und stinkendem Eiter, während

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