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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Grind, indem er ein leeres Magazin auswechselte.
    Ryan hörte Lethes Stimme in seinem Kopf. Ryan Mercury, was machst du hier?
    »Ich rette dich.«
    Du hast das Herz noch immer, sagte der Geist. Du hättest es längst zu Thayla bringen müssen.
    Ryan erinnerte sich an das wunderschöne Lied der Frau und dachte daran, wie sie die Zombies bis zum letzten Augenblick abgewehrt hatte und dann in den Abgrund gestürzt war. »Halt einfach die Klappe«, sagte er mit Wut im Bauch zu Lethe. »Thayla gibt es nicht mehr.«
    Die Stille in dem Raum wurde lediglich von Axler gestört, die Burnouts Fesseln mit ihrer Monodrahtschere bearbeitete.
    Es gibt sie nicht mehr? fragte Lethe.
    »Die Dunkelheit hat sie in den Abgrund gestürzt«, antwortete Ryan. »Ich bin zu spät gekommen.«
    Janes Stimme unterbrach ihn. »Die Wachen haben den Fuß der Treppe erreicht.«
    »Die Göttin sagte, ich sollte dich holen, Lethe«, erklärte Ryan. »Sie sagte, du würdest wissen, wie das Drachenherz eingesetzt werden muß.«
    Ich?
    »Du.«
    Ich hoffe, sie hat recht.
    »Ich auch.«
    Axler durchtrennte die letzten Fesseln, doch Burnout bewegte sich nicht. Der Cyberzombie lag nach wie vor reglos da.
    »Lethe«, sagte Ryan. »Steh auf.«
    Billys Kybernetik ist deaktiviert worden.
    Grind kam mit der elektronischen Vorrichtung, die der Zwergentechniker hatte fallen lassen. »Ich glaube, das hier ist so eine Art Fernsteuerdeck für Burnout.«
    Der Techniker hat es benutzt, um uns den Zugang zu unserer Kybernetik zu versperren.
    »Grind«, sagte Ryan. »Schalte alles ein.«
    »Verstanden.«
    Grind drückte auf ein paar Knöpfe, und Burnout erhob sich abrupt.
    Der große Mann schoß mit verblüffender Geschwindigkeit und Eleganz in die Höhe und überragte sie alle. Er entriß Grind die Fernbedienung mit einer blitzschnellen Bewegung. »Danke«, sagte er. Dann bedachte er Ryan mit einem wölfischen Lächeln. »Laßt uns von hier verschwinden.«
    Ryan nickte, doch als er den Kopf zur Tür hinausstreckte und durch den Rauch in den Flur schaute, sah er, was Jane gemeint hatte - fünfzehn oder zwanzig Angehörige der Jaguargarde bogen gerade mit ihren Waffen im Anschlag um die Ecke.
    Drek, dachte Ryan, wir sitzen in der Falle.

32
     
    In ihrem Schlafzimmer im Château d'If saß Nadja Daviar an einem großen hölzernen Schreibtisch und sah Gordon Wu auf dem kleinen Bildschirm des Telekoms an. Während Ryan Aztechnolgy daran zu hindern versuchte, die Welt zu zerstören, tat sie, was sie konnte, um ihre Geschäfte weiterzuführen.
    Die Leitung der Draco Foundation und die Vorbereitung auf die bevorstehende Wahl des Vizepräsidenten kamen ihr jetzt beinahe trivial vor, obwohl sie wußte, daß sie es nicht waren. Auf lange Sicht war ihre Rolle von ausschlaggebender Bedeutung. Vielleicht war ihre Aufgabe gewöhnlicher als Ryans, aber ebenso wichtig.
    Auf dem Monitor bildeten Gordons Lippen eine dünne Linie, die einem Lächeln so nahe kam, wie ihm dies möglich war. Ein erfolgloser Versuch, seine Erschöpfung zu verbergen. In Washington FDC war es sehr früh am Morgen.
    »Außerdem will ich, daß Sie eine Besprechung mit jedem voraussichtlichen Mitglied des Aufsichtsrats der Draco Foundation anberaumen, Gordon.«
    Gordon nickte, und Nadja unterdrückte den überwältigenden Drang zu gähnen. Sie lehnte sich in ihren Ledersessel zurück und atmete tief durch.
    Der Raum, in dem sie sich befand, war groß und elegant eingerichtet. Wunderschöne alte Bildteppiche hingen an Wänden aus grauem, behauenem Stein. Ein gewaltiges Himmelbett mit einer weichen Federkernmatratze aus poliertem Ahorn dominierte das Schlafzimmer. Sie und Ryan hatten das Bett früher am Abend ausprobiert.
    Sie erinnerte sich an Ryans Gesicht, an die Tiefe seiner silbrig blauen Augen, als er sie bewundert hatte. An die harten Muskeln seiner Brust und seines Bauchs, als sie ihn gestreichelt hatte.
    »Miss Daviar?«
    Nadja konzentrierte sich wieder auf das Telekom. Meine Gedanken schweifen ab, dachte sie. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Tut mir leid, Gordon. Ich bin ein wenig müde.«
    »Was ist mit Ihrer Verabredung mit Lucien Cross?«
    »Ich muß sie verschieben.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Gordon. »Wann kehren Sie nach Washington zurück?«
    »Wenn hier alles erledigt ist«, erwiderte Nadja. »In ein oder zwei Tagen, nehme ich an. Genauere Angaben kann ich nicht machen.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Ich muß jetzt Schluß machen«, sagte Nadja. »Ich melde mich wieder.« Sie legte

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