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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Gefühl, dass Sie mich noch brauchen werden.«
    »Ich bin Ihnen dankbar dafür, Mohammed. Sie wissen wirklich, wie man mit so einem Ding umgeht.«
    »Geben Sie mir tiefe Gewässer und voll aufgeladene Akkumulatoren, und ich sorge dafür, dass dieses Boot, falls nötig, spurlos verschwindet«, erwiderte Mohammed. »Es wäre mir eine Ehre, Sie wieder nach Hause bringen zu dürfen.«
    »Ihre Worte werden mir in den kommenden schwierigen Tagen ein Trost sein. Aber ich denke, es wird alles gutgehen.«
    »Jeder hat großes Vertrauen in Sie, Sir. Erledigen Sie Ihren Auftrag, wie immer er aussehen mag, und ich werde auf Sie warten.«
    General Rashud erhob sich und klopfte dem Kapitän auf die Schulter. »Sie sind ein guter Mensch, Mohammed«, sagte er. »Ich habe die Reise genossen. Jetzt muss ich mir noch etwas Schlaf gönnen. Beten wir um ruhige See, wenn wir Irland erreichen.«
    Die Kilo lief unvermindert zwölf Knoten. Kapitän Abad ordnete keinen Kurswechsel an. Sie schnorchelten knapp unter der Wasseroberfläche, ihr Kurs sorgte dafür, dass zwischen ihnen und der englischen Südwestküste stets einiger Abstand lag. Im Moment befanden sie sich westlich der Biskaya und folgten dem zehnten Längengrad, der keine sieben Seemeilen an Mizen Head vorbeilief.
    Obwohl die walisische Westküste an die 200 Seemeilen querab steuerbord lag, fürchtete Kapitän Abad, auf patrouillierende britische U-Boote zu stoßen. Außerdem waren an den felsigen Westküsten Großbritanniens Horchstationen installiert, die meist gemeinsam mit den Amerikanern betrieben wurden.
    Die beiden westlichen Seemächte wussten zudem, dass die Cheyenne den Kontakt zur Kilo hatte abreißen lassen. Ob die Amerikaner wussten, dass das iranische Boot irische Gewässer ansteuerte, war schwer zu sagen. Kapitän Abad ging jedenfalls davon aus und rechnete damit, dass man ihm hier wesentlich stärker zusetzen würde als im Mittelmeer.
    Also befahl er sein Boot auf eine Tiefe von 60 Meter, setzte die Geschwindigkeit auf zehn Knoten fest und baute darauf, dass der riesige, tiefe Ozean ihn vor Gefahren schützte. So ging es die Nacht hindurch. Jede Stunde mussten sie auftauchen und schnorcheln. Am Spätnachmittag waren sie keine 200 Seemeilen vor der irischen Küste.
    Sobald die Nacht hereinbrach, kontaktierten sie den Satelliten und übermittelten Kurs und Position. Von der Heimatbasis keine Nachrichten. Erneut durfte Ravi hoffen, dass Shakira in Sicherheit war. Mohammed Abad rechnete damit, am Montag, dem 16. Juli, gegen vier Uhr den Zielpunkt zu erreichen.
    Kurz nach 21.00 Uhr aßen der General und der Kapitän zum ersten Mal während der Fahrt gemeinsam zu Abend. Die Kombüse hatte ihnen ein iranisches kebab-e makhsus zubereitet, ein Kebab aus zarter Rinderlende, serviert auf einem Bett aus Polo -Reis, dazu gab es Nun -Brot und Obstsaft. Nach dem Essen zog sich Ravi zurück, um noch etwas zu schlafen, bevor er abgesetzt wurde.
    Allmählich wurden die Gewässer flacher. Die Kilo lief 45 Meter unter der Meeresoberfläche, mit jeder Seemeile, die sie zurücklegten, stieg der Meeresgrund weiter an. Um 2.30 Uhr erreichten sie die 100-Meter-Linie, gleich darauf war der Meeresgrund erneut um 30 Meter gestiegen.
    Vor ihnen, zwei Seemeilen steuerbords, lag der aus dem Wasser ragende Felsen mit dem Fastnet-Rock-Leuchtturm, der die Long Island Bay bewachte und alle fünf Sekunden sein Leuchtfeuer aufblitzen ließ. Erneut kam Kapitän Abad auf Periskoptiefe, diesmal, um einen Blick auf das weltbekannte Wahrzeichen zu werfen, dessen weißer Lichtstrahl seit Jahrhunderten Seeleute vor den hier lauernden Gefahren warnte.
    Die Kilo , die bis auf ihr Passivsonar nichts aktiviert hatte, ging in der klaren, von einer schmalen Mondsichel erhellten Nacht auf eine Tiefe von 30 Metern. Die 50-Meter-Linie lag lediglich drei Seemeilen voraus. Danach war nur noch mit einer Tiefe von 40 Metern zu rechnen. Wollten sie unsichtbar bleiben, brauchten sie mindestens 30 Meter unter dem Kiel. Kapitän Abad dachte nicht im Traum daran, dem felsigen Meeresgrund zu nahe zu kommen. Also hatte er vor, auf Periskoptiefe die äußeren Zufahrten nach Crookhaven anzusteuern und sich dann langsam voranzutasten.
    Der Hafen von Crookhaven ist Mitte Juli gewöhnlich mit kleinen Jachten belegt. Der Iraner hatte keineswegs vor, den Hafen aufgetaucht anzulaufen. Der Planungsstab in Gaza hatte festgelegt, dass das U-Boot eine Seemeile vor Streek Head an der Ostspitze des Hafens, in etwa 40 Meter tiefem Wasser, auf

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