Bis zum bitteren Tod (German Edition)
Gefallen, sie lehnen ab, dann hat man sie an den Eiern, wenn was schiefläuft, dann war es nämlich ganz klar ihre Schuld. Ich denke, sie werden entzückt sein, den Personenschutz für Arnie in unsere Hände legen zu dürfen.«
»Wenn dann was passiert«, sagte Jimmy, »ist es eben unsere Schuld.«
»Genau. Das Problem ist nur, wir sind im Moment etwas unterbesetzt. Unsere Jungs sind überall im Einsatz, im Irak, Iran, in Birma, Afghanistan, Saudi-Arabien, Bahrein. Außerdem wollen Sie ja einen Top-Mann, einen SEAL-Commander. Von denen haben wir nicht so viele. Aber ich hätte da einen für Sie.«
»Wen?«
»Ich denke an unseren alten Freund Commander Rick Hunter. Aus mehreren Gründen: erstens und vor allem, weil er wahrscheinlich der Beste ist, den wir je hatten. Zweitens, er ist ein großer Bewunderer von Arnold Morgan. Und drittens hat er seinen Abschied genommen und dürfte wahrscheinlich Zeit für so was haben.«
»Ist er fit?«
»O ja. Er hat zu Hause eine private Sporthalle und läuft jeden Tag um seine verdammt große Farm.«
»Ich meine, ist er fit wie ein SEAL, ist er einsatztauglich?«
»Er ist fit wie Hunter, was wahrscheinlich noch besser ist.«
»Wo lebt er?«
»In Kentucky.«
»Ach ja, ich erinnere mich. Seine Familie hat ein Gestüt, richtig?«
»Genau. Aber offen gesagt, ich denke, seine Frau – Diana – wird es nicht gern sehen, wenn er wieder in den Kampf zieht. Aber darum geht es ja eigentlich nicht, oder? Er soll ja nur den Admiral begleiten und aufpassen, dass ihn keiner umbringt. Das ist nicht das Gefahrenlevel, das er sonst gewohnt war.«
»Wer soll ihn fragen, Sir? Ich hoffe Sie.«
»Ich fürchte, das müssen schon Sie machen«, entgegnete der Admiral. »Ich hab ihn schon mal gefragt, es ging um einen Sondereinsatz, bei dem er am Oberschenkel verwundet wurde. Wenn ich anrufe, dürfte Diana sofort den Hörer aufknallen.«
Jimmy lachte. »Na ja, ich kann ihn doch schlecht einfach so anrufen und vorschlagen, er soll seine MP wieder laden, oder?«
»Sicherlich nicht. Sie müssen ihn schon persönlich besuchen, und Sie werden feststellen, dass es sehr viel schwerer sein wird, Diana zu überzeugen. Sie ist sehr fürsorglich, und sie ahnt wohl, ohne Genaueres darüber zu wissen, welch wichtiger Soldat ihr Mann ist.«
»Sir, Sie rufen ihn an und sagen ihm, dass ich unterwegs zu ihm bin und er mich zumindest empfangen soll?«
»Nein. Aber ich schicke ihm eine E-Mail.«
»Gleich morgen, Sir. Es ist dringend. Keiner von uns will, dass Arnie etwas zustößt.«
»Sie sagen es, Jimmy. Ich schicke die Mail gleich los. Und, übrigens, Ricks Adresse lautet Hunter Valley Farms, Lexington, Kentucky. Machen Sie sich mal lieber auf die Socken.«
9.30 Uhr, Mittwoch, 1. August
Weißes Haus
Präsident Bedford hatte bereits eine E-Mail empfangen, in der er gebeten wurde, um 9.45 Uhr mit Admiral Morris von der National Security Agency zu sprechen. Selbst Präsidenten schlagen gemeinhin die Hacken zusammen, wenn Crypto City sich meldet. Denn Crypto City belästigt die Präsidenten im Allgemeinen nicht, es sei denn, es herrscht Alarmstufe Rot.
Als sich der Admiral auf der direkten Leitung meldete, war Paul Bedford extrem höflich und ebenso neugierig. Als George Morris die gefährliche Situation schilderte, in der Arnold Morgan sich befand, war Bedford entsetzt.
»Wir müssen ihn nach Hause schaffen«, sagte er. »Diese Leute sind Killer. Wir können im Ausland nicht für angemessenen Schutz sorgen – noch nicht einmal bei unseren Freunden in Großbritannien.«
»Das ist nur ein Teil des Problems, Sir«, erwiderte George. »Seit Wochen haben wir ihn zu überreden versucht, dass er seine Reise verkürzt. Aber er will nichts davon wissen. Er kommt immer mit der gleichen Leier, man dürfe den gottverdammten Terroristen nicht nachgeben. Sie kennen ihn ja.«
»Nachdem George Kallan tot ist, muss er doch größere Einsicht zeigen.«
»Ich fürchte nein, Sir. Arnold hat George kaum gekannt, verstehen Sie. Er hat ihn zum ersten Mal auf dem Dulles Airport getroffen und danach mit ihm kaum gesprochen. George hat nicht zu seiner gewohnten Secret-Service-Mannschaft gehört. Es war seine erste Abstellung zu Arnold.«
»Ja, aber was ist mit seiner Überführung, der Beerdigung und so?«
»Laut Al, dem Chef-Leibwächter, der mit Lt. Commander Ramshawe gesprochen hat, meint der Admiral, das Letzte, was er tun würde, wäre an der Beerdigung von Kallan teilzunehmen. Er glaubt, der Killer
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