Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
Vom Netzwerk:
Flughäfen an der Ostküste hatte ebenfalls zu nichts geführt. Nirgends war eine Carla Martin aufgetaucht. Die Tatsache, dass Joe Segel keinen richtigen Namen für seine Hauptverdächtige hatte, störte ihn gewaltig.
    Zehn Minuten vor zwölf, Freitagmittag, bekam er jedoch einen. Fred Mitchell, der Ex-Green-Beret, der in den Chesapeake Heights nachts als Hauswart arbeitete, rief an und verkündete, er kenne die von der Polizei gesuchte Barfrau. Er kenne sogar ihre Adresse und ihre Wohnung. »Sir«, sagte Fred, »sie hat hier im Gebäude gewohnt, und ich fürchte, sie ist tot.«
    Detective Segel scheuchte zwei Beamte auf, sprang in einen Streifenwagen, schaltete Blaulicht und Sirene an und raste zu den Chesapeake Heights. Und dort tat Fred ihm kund, dass eine der Bewohnerinnen genau wie die Person auf den Fahndungsfotos ausgesehen habe, das in der örtlichen Zeitung und in den Fernsehnachrichten gezeigt worden war. Mehr noch, sie habe abends gearbeitet und sei gewöhnlich so gegen 23.30 Uhr zurückgekehrt. Ja, alle Apartments über dem zehnten Stock hätten Balkone. Und einen besonders großen gab es im Penthouse-Geschoss, wo die Lady gewohnt habe.
    »Allerdings, Sir«, sagte Fred, »hat sie nicht Carla Martin geheißen. Nein, Sir. Sondern Jane Camaro. Sie hat einige Wochen hier gewohnt. Und die Miete für den auf vier Monate beschränkten Vertrag im Voraus bezahlt. In bar. Am Abend, als sie eintraf.«
    Detective Segel nickte. Das alles konnte ihn nicht mehr überraschen. »Und warum meinen Sie, dass sie tot ist?«, fragte er.
    »Sir, wir haben letzten Montag hier ein paar Probleme gehabt. Irgendwelche Typen haben den Wagen eines Bewohners aufgebrochen, einen nagelneuen Lincoln, gleich hinten. Ist kurz nachdem Jane nach Hause gekommen ist passiert, so gegen 23.30 Uhr, vielleicht ein wenig später.
    Jedenfalls hab ich sie reinkommen sehen, und dann musste ich raus und mich um das aufgebrochene Auto kümmern. Fünf Minuten später bin ich zurück und hab den Besitzer informiert, bei dessen Wagen die Windschutzscheibe eingeschlagen worden ist, hab ihm gesagt, er soll die Polizei rufen. Dann hab ich Miss Jane im Computer eingetragen, und seitdem hat sie keiner mehr gesehen. Brad – das ist mein Kollege tagsüber – hat sie auch nicht mehr ausgetragen.«
    »Können wir ihre Wohnung sehen?«
    »Klar. Ich hab die Schlüssel für alle Apartments. Aber ich freu mich nicht sonderlich drauf, nein, Sir, kann ich nicht sagen.«
    »Sie meinen wirklich, dass sie tot ist?«
    »Na ja, es gibt sonst keine andere Möglichkeit, oder? Keiner kommt hier aus dem Gebäude, ohne dass der Hauswart es mitbekommt.«
    »Wie wär’s, wenn sie einen Freund im Gebäude hat und für ein paar Tage zu ihm gezogen ist?«, schlug Joe Segel vor. »Wenn sie sich unerlaubt von der Truppe entfernt hat?«
    Fred grinste. »Mit solchen Dingen kenne ich mich aus, Sir. Ich war 15 Jahre bei den Green Berets. Ich würde sagen, da hat sie hier keine Chance, Sir. Im Moment haben wir fast nur verheiratete Paare.«
    »Gut, wenn wir sie nicht finden, werden meine Männer die Anwohner befragen müssen.«
    »Verstehe, Sir«, sagte Fred, als der Fahrstuhl im 20. Stock anhielt. Die vier Männer wandten sich nach links und gingen, angeführt von Fred, durch den Gang. An der zweiten Tür steckte Fred den Schlüssel ins Schloss und drückte vorsichtig die Tür auf. Drinnen war nicht viel zu sehen. Die Wohnung war überstürzt verlassen worden.
    Im Schlafzimmer standen die Schränke und Schubladen noch weit offen. Alles war leer, sogar die Bettlaken fehlten. Im Badezimmer fand sich noch nicht einmal eine Ersatz-Zahnbürste. Die Küche war ausgeräumt, der Kühlschrank leer, nichts in den Schränken. Es gab einen sauberen Teller, ein Messer, eine Gabel, ein Glas, zwei Kaffeetassen. Alles im Geschirrspüler, alles gründlich in brühendheißem Wasser gereinigt. Es gab keine einzige Spur, weder von einer Jane Camaro noch von einer Carla Martin.
    Es gab nicht viel mehr zu tun, als wieder zu gehen. Und Fred war erleichtert, dass Jane Camaro nicht tot war. »Würde sich im Lebenslauf nicht besonders gut machen, nicht wahr?«
    Im Fahrstuhl aber, auf dem Weg nach unten, stellte Detective Segel ihm eine letzte Frage: »Woher wollen Sie wissen, dass in den zehn Minuten, in denen Sie jetzt von unten fort waren, niemand das Gebäude verlassen hat?«
    Fred strahlte. »Wir haben Überwachungskameras, Sir. Eine kleine Kamera gleich über der Tür, eine andere am Ende des Foyers. Wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher