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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dafür, dass ich da war, als du gerettet werden musstest, besteht darin, dass ich dich diese Tage für mich habe. Das ist perfekt. Du kannst mir die Sehenswürdigkeiten zeigen, während mein Boot repariert wird und du auf deinen Vater wartest. «
    Ganz ruhig bleiben. »Ich bin mir nicht sicher, wie viele Sehenswürdigkeiten es gibt; aber die Insel ist auf jeden Fall atemberaubend schön - knapp zehn Kilometer lang und fünf Kilometer breit«, erklärte Tally. »Und wenn es mir auch sehr gefallen würde, den Fremdenführer zu spielen, wäre ich darin sicher nicht gut. Selber bin ich auch das erste Mal hier. «
    »Wirklich? Dann ist sie also eine Neuerwerbung deines Vaters? «
    »Nein - er hat sie schon vor zehn Jahren gekauft. Bloß passte es zeitlich einfach nie richtig. Aber jetzt bin ich hier und habe vor, jeden einzelnen Augenblick zu genießen. Wir können alles gemeinsam erforschen, wenn du möchtest. «
    Er schaute sie eine Weile nur an, während seine große Hand leicht auf ihrem Oberschenkel ruhte. »Ich möchte. «
    Tally hatte die Leselampe angelassen, als sie in ihre V-förmige Koje in der Vorderkajüte kroch. Jetzt war das Licht aus. Sie betätigte den Schalter. Nichts. Im Dunkeln tastete sie nach der kleinen Glühbirne. Drehte sie erst in die eine, dann in die andere Richtung. Nichts. Verdammt.
    Sie drängte die aufsteigende Panik zurück. Die seltsam geformte Bettnische fühlte sich mikroskopisch klein an. Die Dunkelheit war undurchdringlich und erdrückend. Ihr Herz begann zu rasen, und auf ihrer Haut bildete sich allmählich kalter Schweiß. »Komm, Lucky«, flüsterte sie. Sie hoffte, der Kater würde sie hören und aufs Bett springen, um ihr Gesellschaft zu leisten. »Komm her, guter Junge! «
    Kein Piep war von dem abartigen Tier zu hören. Wahrscheinlich lag er zusammengerollt am Fußende von Michaels Bett und träumte von fetten Ratten und endlosem Ohren kraulen.
    Michael Wright schlief in nur drei Metern Entfernung. Es gab absolut nichts, vor dem man sich fürchten musste. So unlogisch ihre Ängste auch sein mochten, vollführte Tallys Herz doch Bocksprünge und kündigte damit eine bevorstehende Panikattacke an.
    Nicht jetzt! »Mir geht’s gut«, flüsterte sie. »Mir geht’s gut. Mir geht’s gut! «
    Sie schwang die Beine über die Bettkante. Vielleicht sollte sie sich im Salon aufs Sofa setzen. Das Gefühl von Weiträumigkeit würde die Angst vielleicht bannen. Vielleicht. Zittrig rieb sie über ihre feuchte Stirn.
    Mit einer Hand auf der Arbeitsfläche tastete Tally sich an der Kombüse vorbei und fand das Ledersofa am anderen Ende des kleinen Raums. Hier war es auch nicht heller.
    Wäre sie zu Hause, würden jetzt alle Lichter an sein. Sie würde in der Küche herumhantieren, sich eine Kanne Tee kochen, auf dem Sofa kuscheln und so lange lesen, bis sie müde wurde. Du bist aber nicht zu Hause, rief sie sich zur Ordnung, während sie in die Dunkelheit starrte.
    Es war wirklich schon Jahre her seit der letzten Panikattacke. Und verdammt noch mal, jetzt wollte sie auch keine haben. Einatmen. Ausatmen.
    Ein schwaches Glühen würde ihr schon genügen, um wieder zu sich zu kommen. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich das Flackern einer kleinen Kerzenflamme vorzustellen. Es gelang ihr, vor ihrem inneren Auge eine schlanke, weiße Kerze mit einem schimmernden Kreis aus Licht entstehen zu lassen. Die imaginäre Flamme flackerte und ging aus.
    Tally sprang auf und tastete sich in die winzige Kombüse. Dort öffnete sie die Kühlschranktür. Auch da war nichts. Es gab keinen Strom. Sie konnte unter ihren Füßen das sanfte Heben und Senken des Bootes spüren. Wenn sie wirklich um jeden Preis ausflippen wollte, könnte sie sich ja vorstellen, dass sie auf dem Rücken einer gigantischen Seeschlange ritt…
    »Hör auf! « Um die Wahrheit zu sagen, hatte sie mehr Angst vor der erdrückenden Dunkelheit als vor der Alternative, von einem Fantasiegeschöpf verschlungen zu werden.
    Mit einer Hand auf der Arbeitsfläche, um nicht die Orientierung zu verlieren, trippelte sie hin und her. »Hier kommt die Sonne«, sang sie mit gequetschter Stimme.
    Himmel, sie hasste das Gefühl, dass ihr Herz beim nächsten Schlag aus ihrer Brust springen könnte und wie feucht ihre Handflächen waren. Peinlich, dass sie sich wie ein kleines Kind vor der Dunkelheit fürchtete! Sie stieß sich das Schienbein am Tisch, als sie vorbeihuschte.
    »Au, verdammt. Hier kommt die So一 es klappt nicht. « Sie wischte

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