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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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mit dem Kopf zuerst durch die Tür krachte und ihm praktisch zu Füßen sank.
    Er nahm einen Schluck. Warm. »Geh schon vor. Mach das Licht im Korridor an. Ich bringe dir die Glühbirnen, wenn ich hochkomme. «
    Beiläufig hielt sie eine Hand über das leere Knopfloch an ihrem Pyjamaoberteil. Als hätte er nicht schon längst bemerkt, dass der Knopf fehlte. Als hätte er nicht bereits versehentlich die Wölbung einer kleinen Brust gesehen, als sie vor ihm lag.
    Als würde ihr schlanker Arm über ihrer Brust ihn daran hindern, den Umriss ihres Körpers durch den dünnen Baumwollstoff wahrzunehmen 一 hinter ihr brannte nämlich das Licht in Aunties Büro.
    »Ich warte. « Tally hielt weiterhin die Klinke in der Hand, um die Tür zu öffnen. »… habe es nicht eilig.«
    Er sah ihre schnellen, nervösen Atemzüge und das verführerische Pochen ihres Herzens an ihrem Halsansatz. Am liebsten würde er seinen Mund auf diese Stelle legen. Er wollte seine Hände über ihren Körper gleiten lassen. Stattdessen würgte er den Rest des warmen Biers herunter und drückte die Dose in seiner Hand zusammen.
    Sie war nicht sein Problem.
    Tally nahm den Karton mit Glühbirnen, den Auntie ihr reichte, und presste ihn an sich.
    Michael umklammerte die Dose fester. Wie ein Schild zwischen ihm und der Frau, in deren klaren, blauen Augen die blanke Angst stand. Verdammt. »Willst du, dass ich mit rauf komme und unter dein Bett schaue? «
    Ihre Antwort kam ohne zu zögern. »Ja, bitte!«
    Michael hielt ihr die Tür, die zu den Räumen im oberen Stockwerk führte, auf. Im Treppenhaus und Korridor oben war es dunkel. Er betätigte den Lichtschalter mehrere Male.
    »Warte hier! « Er gab ihr die zerdrückte Bierdose und nahm die Glühbirnen. Seine Knöchel berührten dabei zufällig ihre kleinen Brüste. Sie holte tief Luft und hielt sie dann an.
    Er ließ die Tür los und wartete ein, zwei Sekunden, bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Dann sprang er leise die steilen Betonstufen hinauf ins Obergeschoss.
    Oben gab es kein einziges Licht.
    Nicht auf der Treppe. Nicht im Korridor. Nicht in ihrem Zimmer.
    Die Tür zu ihrem Quartier stand weit offen. Die Rollläden ließen keinen Schimmer von draußen herein. Das kleine Nachtlicht, das er gesehen hatte, als er sich heute Morgen bei ihr umgeschaut hatte, war weg.
    Vorsichtig trat er ein. In dem leeren Zimmer duftete es ganz schwach nach Tallys Parfüm. Ein Hauch von Nachthyazinthen und das Blütenshampoo, das Michael in dem von ihnen beiden benutzten Badezimmer am Ende des Flures stehen gesehen hatte, mischte sich mit dem salzigen Duft des Meeres.
    Ihr Zimmer sah genauso aus wie seines. Holzfußboden, französisches Bett, kleiner Nachttisch und viel Rosa. Mit großen Schritten ging er zu dem Nachttisch und holte eine Birne aus der Packung. Nach den Erfahrungen der letzten Tage war es kein Wunder, dass sie derartig ausflippte. Wahrscheinlich war sie aus einem Traum erwacht, hatte die durchgebrannte Birne bemerkt und war in Panik geraten.
    Michael streckte die Hand aus, um das kaputte Exemplar herauszuschrauben … aber in der Fassung befand sich gar nichts.

Acht

    E ine halbe Stunde später kam Tally aus dem Badezimmer. Da sie noch nie Schläge hatte einstecken müssen, fühlte sie sich einigermaßen verwirrt. Aber in Anbetracht der Schmerzen und Prellungen, die ihr Angreifer ihr zugefügt hatte, nahm sie an, dass ihr Zustand den Umständen entsprach. Die heiße Dusche hatte die Schmerzen etwas gelindert. In den hell erleuchteten Raum zu treten half noch mehr.
    Michael Wright im Sessel neben dem Fenster sitzen zu sehen half überhaupt nicht. »Was machst du hier? « Sie merkte, dass sie das Vorderteil ihres Pyjamas, wo der Knopf fehlte, wie eine altjüngferliche Tante mit einer Faust umklammerte. Im Nu ließ sie ihre Arme an den Seiten nach unten sinken und lockerte ihre verspannten Schultern.
    Ohne nachsehen zu müssen, wusste sie, dass der dünne, häufig gewaschene Stoff an ihrer feuchten Haut klebte. Sehnsüchtig dachte sie an ihren kuscheligen Morgenrock aus Velours, der in ihrer Wohnung in Chicago hing. Noch sehnsüchtiger dachte sie daran, in Michaels starken Armen zu liegen.
    Aunties zig Millionen Watt starke Glühbirne vertrieb alle Schatten aus dem Raum. Das einzige dunkle Element, das übrig blieb, war der Pirat, der neben dem Fenster saß. Die Rätsel, die ihn umgaben, und seine Ernsthaftigkeit machten ihn zum personifizierten Schatten.
    »Ich habe das hier unter dem Tisch

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