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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ersten Herzinfarkt.
    Leider begann er, verborgene und unerwartete Seiten in Tally Cruise zu entdecken. Ihre Schönheit war eher wie der tiefe zurückhaltende Schimmer einer Perle. Und verdammt noch mal-jetzt, wo er es bemerkt hatte, war es schwer zu begreifen, wie er sie beim ersten Anblick für unscheinbar hatte halten können.
    Er wollte den Mistbock finden, der ihr wehgetan hatte, und ihn in viele kleine, handliche Teile zerlegen.
    Das hatte absolut nichts mit seinem vornehmlichen Ziel zu tun.
    Rache.
    Ihr erster Fehler war gewesen, mit ihm zu schlafen. Der zweite, diese dritte Piña Colada zu trinken. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie mehr als ein Glas Rotwein bei einer Verabredung getrunken.
    Mann-o-Mann! Waren die Stufen immer so schwammig? Tally prüfte die Betonoberfläche mit einem Zeh. Ja. Sie klammerte sich an das schmiedeeiserne Geländer und zog sich daran die schmale Treppe empor, wo ihr Zimmer gleich neben dem lag vom Ich-bin-kein-Held-Piraten mit den sexy Augen. Auge.
    Da sie dank der betäubenden Wirkung von Aunties leckeren Drinks keine Schmerzen spürte, tat der kleine Schnitt an ihrem Hals kaum weh.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür und ließ ihren Blick schnell von Wand zu Wand hüpfen, ehe sie hineintrat und hinter sich Schloss und Riegel aktivierte. Die Lampe neben dem Bett verscheuchte fast alle Schatten. Die Birne musste wohl an die zweihundertfünfzig Watt haben, und die weißen Blumen auf dem hellroten Lampenschirm trugen nur wenig dazu bei, den hellen, rosigen Schimmer, der von den weißen Wänden reflektiert wurde, zu dämpfen.
    Ohne sich das Gesicht zu waschen - sie wusste, dass sie es morgen Früh bedauern würde - zog sie sich aus und schlüpfte in ihren Lieblingspyjama. Dann fiel sie mit der Nase voran in die makellos weißen Laken, um mit über die Bettkante hängendem Kopf unter das Gestell zu schauen.
    Kein schwarzer Mann. Uff!
    Mit ausgestreckten Armen und Beinen ließ sie sich auf die breite Matratze zurückfallen.
    Diese Reise hielt eine ganze Palette neuer Erfahrungen für sie bereit.
    Beinahe zu ertrinken.
    Irren Sex.
    Einäugige Piraten.
    Irren Sex.
    Dreibeinige Katzen.
    Unglaublich irren Sex.
    Stinkende Eindringlinge mit Messern.
    Sie runzelte die Stirn. Hatte sie den Sex bereits erwähnt?
    Sagenhaften Sex.
    Piña Colada und schwere Zungen.
    Tally legte einen Arm über ihre Augen und diskutierte mit sich darüber, ob es sinnvoll sei, ihre Sachen aufzuhängen. Das schien mit ziemlich viel Mühe verbunden…
    Sie hatte das Gefühl, nur Sekunden geschlafen zu haben, als sie ruckartig erwachte. Einen Augenblick lang lag sie auf dem Rücken und fragte sich, was sie wohl geweckt haben mochte. Das leise Raunen der Stimmen von unten konnte es nicht gewesen sein.
    Jemand atmete.
    Ihr Blut gefror zu Eis. Die kurzen Haare auf ihren Armen kribbelten. Ihr Puls raste, und ihre Muskeln spannten sich an, als ihre Überlebensinstinkte Besitz von ihr ergriffen.
    Nicht noch einmal, du elender Sack. Nicht noch einmal!
    Vorsichtig nahm sie den Arm von ihrem Gesicht. Das Zimmer war stockdunkel. Neben ihrem Bett stand keine Eine-Million-Watt-Lampe. Kein Nachtlicht schimmerte neben der Tür.
    Werd’ jetzt bloß nicht verrückt.
    Ehe die Panikattacke sie überwältigen konnte, sprang Tally mit einem Satz aus dem Bett, raste über den Boden und riss die … unverriegelte … Tür auf. Mit donnerndem Herzen legte sie eine Hand an die Wand und benutzte sie als Stütze, während sie den ebenfalls dunklen Korridor entlang zu Michaels Zimmer nebenan sprintete.
    Er mochte sich vielleicht nicht für einen Helden halten, aber im Moment war er der Einzige aus diesem Gewerbe, den sie kannte. Und wenn das nichts zählen sollte, war er zumindest groß und stark.
    Tally raste atemlos durch seine Tür.
    Bis auf den schimmernden Umriss der übellaunigen Katze, die es sich auf dem Fußende des Bettes gemütlich gemacht hatte, war der Raum leer.
    »Wenn du dich nicht sofort in etwas für mich Nützliches verwandelst, kann ich dich nicht gebrauchen«, erklärte sie Lucky. Auf quietschenden Sohlen machte Tally eine Kehrtwende und stürmte, ohne die Tür wieder hinter sich zu schließen, den dunklen Korridor entlang. Vor Angst keuchend rannte sie mit großen Sprüngen an ihrem eigenen Zimmer vorbei und hielt mit voller Geschwindigkeit auf die Treppe zu.
    Wegen der Dunkelheit ihres Orientierungssinns beraubt und hechelnd, als wäre sie zehn Kilometer statt nur zehn Meter gelaufen, tappte sie im Dunkeln nach dem

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