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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ihn gewoben hatte, dass er ihr seine schlimmste Schwäche gestand.
    »Aber du lebst doch auf einem Boot«, wandte Tally sanft ein. »Warum?«
    »Weil ich die Angst nicht die Oberhand gewinnen lassen will. «
    »Das ist unglaublich tapfer. «
    »Nein, keineswegs«, entgegnete Michael. Seine Stimme hörte sich plötzlich rau an. »Es ist eher dumm. Jede Minute jedes Tages warte ich darauf, dass das Meer mich verschlingt. Verdammt noch mal, ich kann nicht einmal mehr schwimmen gehen. «
    »Oh, Michael!«
    »Meine Angst unterscheidet sich in nichts von deiner Furcht vor der Dunkelheit, Tally. Kein bisschen. Außer dass ich in der Lage sein sollte, sie zu überwinden - und aus irgendeinem mir unbegreiflichen Grund kann ich es nicht. Ich schaffe es einfach nicht. «
    »Was ist passiert? «
    Das geht dich nichts an. Das. Geht. Dich. Verdammt. Noch. Mal. Nichts. An. »Mein bester Freund ist… ertrunken. « Blut und Innereien und Fetzen von Hugo trieben im tintenschwarzen Wasser vor seinem inneren Auge an ihm vorbei,
    »Hugo?«
    Menschenskind. Woher wusste sie das? Himmel. Ach ja, jener andere Tag, als er ihr sein Herz ausgeschüttet hatte. »Ja, Hugo!«
    »Warst du bei ihm, als es passierte? « Ihre sanften, blauen Augen hielten seinen Blick fest und würden ihn nicht loslassen.
    »O ja«, gestand Michael mit belegter Stimme. »Das war ich! «
    »Und du hast alles in deiner Macht Stehende getan, um ihn zu retten, nicht wahr? «
    »Es war nicht genug. «
    »Irgendwie bin ich mir sicher, dass dein Freund dir hierin nicht zustimmen würde. Wenn es möglich gewesen wäre, ihn zu retten, hättest du es getan. «
    »Das ist die Frage. Er ist fort, und ich büße für mein Scheitern. «
    Michael schüttelte die ihn stets überwältigende Verzweiflung ab, wenn er an Hugo dachte. »Lass uns eine schöne Mondnacht nicht mit dem Reden über Fehler verschwenden … man hört deinen Verstand förmlich arbeiten. Du machst dir immer noch Sorgen wegen dieses Treffens mit deinem Vater? «
    Sie zuckte die Schultern, sodass sein T-Shirt ein weiteres Stückchen nach unten rutschte und erst in ihrer Ellenbeuge hängen blieb. »Wahrscheinlich erwarte ich zu viel. « Ihre Haut wies den gleichen sanften Schimmer wie die Perlen auf.
    »Was denn?«
    »Liebe. Anerkennung.« Sie atmete leise aus und ließ ihre Finger über die Perlen nach unten gleiten. »Irgendwie scheint es mir nicht zu gelingen, das kleine Mädchen, das am Fenster wartet, von der Frau, die ich geworden bin, zu trennen. «
    »Manche Männer interessieren sich nicht für Kinder. Anscheinend gehört dein Vater zu der Sorte. « Michael behielt einen unpersönlichen Tonfall bei. Er redete lieber über ihre Ängste als über seine. Und die traurige Wahrheit sah nun einmal so aus, dass viele Männer kein Interesse daran hatten, Vater zu werden, aber trotzdem Kinder zeugten. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihn. Auch er vermisste seinen Vater. Sie hatten sich nahe gestanden … bevor Church einen Scherbenhaufen aus seinem Leben gemacht hatte.
    »Vom Kopf her weiß ich das. Wir haben uns eigentlich nicht richtig gekannt. « Sie stieß ein kurzes Lachen aus. »Okay, das ist untertrieben. Genau sechzehnmal habe ich Trevor in meinem Leben gesehen. Am häufigsten in meiner Kindheit 一 und nur deshalb, weil ich gerade bei meiner Mutter war, wenn sie ihn wieder aufgespürt hatte. Gelegentlich sah ich ihn in Vancouver, in Paris, in Athen, einmal in London. Ich habe die Treffen mehr oder weniger erzwungen. Dumm, was? « schlang die Perlen um ihre Hand. »Willst du was Schreckliches wissen? Mein Vater ist kein sehr netter Mann. Er hat meine Mutter wie den letzten Dreck behandelt und mich fast mein ganzes Leben lang überhaupt nicht beachtet. Unser sporadisches Zusammensein war weder entspannt noch angenehm. Ich weiß das und glaube trotzdem immer noch, dass es - weil wir blutsverwandt sind - irgendein Band geben sollte, das uns zusammenhält. Eine naturgegebene Verbindung. Irgendetwas. Ich will, dass wir einander lieben, weil Eltern und Kinder einander lieben sollten … Als ich das Flugticket hierher erhielt, habe ich jegliche Realität vergessen. Das ist unlogisch, ich weiß. Wenn es da kein Band gibt, dann ist es halt nicht da, egal wie sehr ich mir das auch wünsche. Aber es schadet doch nicht, es noch einmal zu versuchen, oder? «
    »Vielleicht klappt es ja. « Church ist kein sehr netter Mann? Gütiger Himmel. Stimmt genau. »Wann hast du gesagt, würde er wieder da sein? «
    »Irgendwann

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