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Bis zum letzten Atemzug

Bis zum letzten Atemzug

Titel: Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudenkauf
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dass sie niemanden mehr erreichen …«
    Ich unterbreche ihn. »Der Verdächtige hat alle Handys eingesammelt. Faith Garrity hat gesagt, als sie den Mann auf dem Flur gesehen hat, ließ er mehrere Telefone fallen. Ich wette mit dir, dass er den Highschoolflügel gemieden hat aus Angst, von den älteren Schülern überwältigt zu werden. Von den Schülern der Middleschool hat er alle Telefone eingesammelt, und die Jüngsten haben ihn entweder nicht interessiert, weil sie keine Handys haben oder weil er unterbrochen wurde, bevor er zu ihnen gehen konnte.«
    »Das ergibt Sinn«, erwidert Randall. »Hör zu, du rufst besser den Chief an. Er will dringend mit dir sprechen.«
    »Mach ich. Und Randall, ich fahre für eine kurze Überprüfung bei den Craggs vorbei, okay? Also wenn du in einer halben Stunde nichts von mir hörst, schick jemanden hier raus.«
    »Was soll das, Meg? Warum fährst du ganz da hinten raus?«
    »Ich habe Informationen erhalten, die mich glauben lassen, dass es besser ist, einmal auf der Farm der Craggs nachzuschauen. Mehr weiß ich im Moment noch nicht, okay?«
    »Okay. Aber du rufst mich besser in dreißig Minuten an. Auf meinem Handy – dann weiß ich wenigstens, dass du zu mir durchkommst. Und ruf den Chief an!«, ruft er, als ich auflege.

MRS OLIVER
    Mrs Oliver stand auf und trat an P. J.s Seite. Das Tuten des Handys, das Cals Nummer wählte, wurde von ihrer Hand und dem Jeansstoff ihres Kleides gedämpft. P. J.s Tirade hörte so abrupt auf, wie sie angefangen hatte. Der Mann schaute sie ungläubig an. »Setzen Sie sich wieder hin. Sofort.«
    »Ich will mich nur versichern, dass es P. J. gut geht. Sie haben ihn fürchterlich aufgeregt.«
    »Er kommt schon klar.« Der Mann schaute P. J. an, der immer noch den Kopf auf dem Tisch liegen hatte.
    »Das ist doch lächerlich.« Mrs Oliver sprach laut und neigte den Kopf ein wenig nach unten, um ihre Stimme so gut wie möglich in Richtung Handy zu richten. »Wie können Sie es wagen, in mein Klassenzimmer zu stürmen, noch dazu mit einer Waffe, und meinen Schülern ohne jeden Grund Angst einzujagen? Zum Glück ist bisher noch niemand verletzt. Aber die arme Lucy. Wirklich eine Schande, wie Sie sie in den Wandschrank eingesperrt haben.« Mrs Oliver wusste, dass sie ein wenig zu weit ging, aber sie konnte nicht mehr aufhören. Jetzt, wo sie ein Publikum hatte, wollte sie sichergehen, so viele Informationen wie möglich zur Verfügung zu stellen. »Sie haben gesagt, es wäre bald vorbei. Warum ist es das immer noch nicht?« Mrs Oliver machte einen vorsichtigen Schritt auf den Mann zu. Sie fummelte an dem Stoff ihres Kleides herum und versuchte, die Tasche ein wenig zu öffnen, damit Cal die Unterhaltung besser hören konnte.
    »Setzen Sie sich wieder hin«, wiederholte der Mann mit drohender Stimme.
    »Das werde ich, sobald Sie mir sagen, was hier los ist und wann Sie uns endlich gehen lassen.«
    Plötzlich streckte der Mann einen Arm aus und packte die Vorderseite von Mrs Olivers Kleid. Die verbliebenen regenbogenfarbenen Strasssteine tanzten über die Fliesen. Mrs Oliver krächzte laut, allerdings eher aus Entsetzen darüber, dass Charlottes harte Arbeit an dem Kleid nun auf dem Boden landete, als aus Angst. »Setzen Sie sich hin und halten Sie verdammt noch mal die Schnauze, oder ich werde Ihnen und allen Kindern in den Kopf schießen!«, stieß der Mann zornig aus und zog Mrs Oliver so nah an sich heran, dass ihre Nasenspitzen einander beinahe berührten. Wie um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, drückte er ihr den Lauf seiner Pistole an die Schläfe.
    Aus ihrer Tasche erklang Cals Stimme. »Evelyn, Evelyn, ist alles in Ordnung?« Zum ersten Mal wurde Mrs Oliver bewusst, dass dies das letzte Mal sein könnte, dass sie die Stimme ihres Ehemannes hörte.
    Der Mann schaute neugierig nach unten, um die Quelle der Stimme ausfindig zu machen. Er griff grob in ihre Taschen und zog das Handy heraus, aus dem Cal hilflos nach seiner Frau rief. »Ich liebe dich, Cal«, konnte sie noch sagen, bevor der Mann auflegte. Mrs Oliver presste ihre Augen fest zusammen, während der Mann den Lauf seiner Waffe gegen ihre Wange drückte, und wartete auf den ohrenbetäubenden Schuss.

AUGIE
    Ich beschließe, das Risiko nicht einzugehen, den Grundschullehrern zu sagen, dass der Mann mit der Waffe oben ist. Wer weiß, ob er sich wirklich noch dort aufhält oder ob noch ein weiterer Verrückter durch die Schule tobt. Ich würde sterben, wenn jemand verletzt würde,

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