Bismarck 03
Prix stritt und litt. Es blieb für uns dabei, daß wesentlich nur Teile Emmichs diese Heldentaten vollbrachten, und wem es wunderbar klingt, daß drei Regimenter zehn französische warfen, bedenke gefälligst, daß die nämlichen Hannoveraner schon bei Charleroi dies Wunderbare wirklich machten. –
Hausen ging in drei Heersäulen vor, alles übrige blieb noch stecken. 23. D. verspätete sich so sehr, d. h. war bei Rethel so zurückgeblieben, daß das Leipziger Korps zwei Tage lang allein kämpfte. Sofort hing sich ihm die 16. D. bei Vitry an und heischte Deckung, so daß General Laffert sich links ziehen mußte, statt sogleich mit 24. D. bei Mailly vorgehen zu dürfen. 32. D. schenkte Hausen sofort an Bülow, was allerdings nötig schien, um den gefährlichsten Gegner Eydoux zu beseitigen. Um 5 Uhr nachmittags baten die Franzer Grenadiere um Entlastung, man entsprach dem zunächst artilleristisch. General d'Elsa ließ die schwere Artillerie 12. K. auffahren, man wurde bald inne, welche Gewalt dieser Waffe innewohnte. 21. franz. D. fing an zu wanken, indessen ist franz. Bericht nicht unbegründet, daß Eydoux Rechte in Richtung Sommesous die Garde überflügelte. Obschon Baumgarten nichts davon weiß, muß die bis Moronvillers vorgeprallte Spitze Eydoux schon früher die sächsische Vorhut bös beschossen haben, denn 12. Pioniere litten auffällig (256). Außer 9. Kav. D. schickte Foch auch Teile 52. D. vor, um den langen Geländestreifen von 20 km zu füllen, der ihn von Langle trennte. Wo die Enden Beider bei Sommesous zusammenstießen, empfand auch später noch die anmarschierende 45. Br. die Sicherheit des feindlichen Fernfeuers. Nichtsdestoweniger erkämpfte der rührige General d'Elsa rasch den Eintritt ins Gebiet südlich Chalons. Husaren und Ulanen maßen sich nicht ohne blutige Berührung erfolgreich mit der numerisch weit überlegenen 9. Kav. D., die auf Coole zurückging, 52. D. zur Reservestellung der 60. D. Baumgarten kommt es nur darauf an, möglichst viel Massen gegen die Sachsen vorzuspiegeln, doch focht zunächst nur Eydouxs Rechte gegen 32. D., deren I/II/102. abends die dort noch sehr schmale Somme (von hier in weitem Bogen über St. Quentin nach Westen laufend) durchwateten. Sie warfen den Feind vom Bahndamm nach Lenharée hinunter. General Planitz ging unerschrocken ans Werk, doch konnte die Garde nur wirksam entlasten, wenn er neue Kräfte heranbrachte. Auch hier also größte Unregelmäßigkeit des Vormarsches. Vorerst rangen am 6. nur Garde und drei Regimenter Emmichs nebst Planitzs Vorhut gegen fünf Divisionen Fochs. Am 7. brach Eydoux aus Lenharée vor, die Elisabether in Normée hatten es schwer, Major Bredow fiel. Daß heute schon 23. R. D. anlangte, ist wieder vordatiert. Bülow legte am 8. sofort darauf Beschlag, mit einer lumpigen Division gab er sich nicht zufrieden, heischte gleich die halbe 3. A. für sich! Dies unbefugte Hineinkommandieren, »Einladen« von Kollegen zu eigner Verfügung, sollte unbedingt untersagt sein, dürfte in keiner guten Hausordnung vorkommen, überhaupt »Selbsttätigkeit« Bülowscher und Kluckscher Art nie zugelassen werden. Doch die O. H. L. hinten in Luxemburg zur Bequemlichkeit des Kaisers ließ die Zügel am Boden schleifen, jedes Gespann ging nach Willkür durch. Wenn man Foch bald überwältigte, hob dies Bülows Angst vor Esperet auf? Jedenfalls sorgte er nur für eigenen Sieg und eigene Sicherheit, beschnitt eigensinnig Hausens wirkliche Aufgabe, zwischen Foch und Langle durchzubrechen, was ohnehin Fochs Stellung unterhöhlt und schlechtweg die Schlacht entschieden hätte.
So wurden Kräfte im Fontelangriff verplempert, die man hochnötig zur Umgehung auf Coole brauchte. Hausen hätte sich weiterer Kraftentziehung widersetzen sollen, doch wie gewöhnlich bei derlei Konflikten, schloß er einen Kompromiß, überließ Bülow auch noch 12. R. K. und behielt sich selber nur seine Kerntruppe, 23. D., vor. Diese Zerreißung der 3. A. in drei Gruppen war durch Bülows Nichtvereinigung verursacht, wie denn Baumgarten von 7 Div. Bülows redet statt 8, womit er wohl Ausfallen der Hälfte Emmichs meint. Denn 7. K. und 10. R. K. hält er offenbar für vereint und bereichert uns dabei mit der Entdeckung, Emmich sei von Esternay auf Montmirail zurückgeworfen und Einem habe nachher rechts von den Reiterkorps gefochten, dagegen Hülsen gegen Foch!! Es scheint wirklich schwer, sich von Truppenaufstellung Rechenschaft zu geben, harmoniert dieser Unsinn doch mit
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