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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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dem eines andern »Historikers«, der Mecklenburger bei Gault sieht! Angesichts so haarsträubender Unkenntnis, die natürlich auch alle Klucksagen nachbetet, finden wir auch die Angaben für 3. A. nicht durchaus vertrauenswürdig. Er schweigt von den wichtigen Dingen, z. B. welche Teile zuerst in Vitry eindrangen und wann es aufgegeben wurde. Seine Liebe gilt nur dem 12. K., das 19. läßt ihn kalt, dessen stiefmütterlich behandelte Leistungen wir ins rechte Licht stellen.
    Es hatte sich bei Sommepy mit Tschepes Vorhut gekreuzt, der sich dann südöstlicher wandte, zwei Flußläufe (Saulx und Kanal) überwand und Vitry auf der Nordseite anfiel. Die Leipziger 24. D. war am 5. schon über den Suippebach hinaus. 107. und III/133. drückten die Mitte des franz. 17. K. aus der Vitrywaldung weg, worauf am 6. das 134. der 40. D. den Feind aus Vitry hinausstieß. Am 7. entbrannte aber ein furchtbarer Kampf um das rückwärtige Waldgebiet zwischen Sommepuis und Glannes. Während Bülows Linie sich zuerst auf 25 km verengt – neuer Beweis, daß er nur 4 ½ D. im Feuer hatte, da für mehr die Kampffront nicht Raum gab, erweiterte sich die Hausens auf 50 km , die er nicht ausreichend besetzen konnte, selbst wenn er all seine Schlachtkörper vereint zur Stelle gehabt hätte. Es war und blieb also ein Fehler, die Hälfte dicht bei Bülow anzuhäufen, nur 23. D. als Verbindungsglied zur Vitrygruppe, also am schwächsten, wo man am stärksten sein sollte.
    23. R. A. trabte schon nachts vor, stellte sich östlich Sommesous bereit. Um am 8. diese R. D. westwärts eindrehen zu können, sammelte Hausen Teile von 100. R. bei Coole, dazu II/134., das erst am 7. von Chalons eintraf: Eine Beweisepisode dafür, daß überall Bataillone fechtender Regimenter noch weit zurück waren, warum also nicht auch ganze Regimenter wie nach unserer Lesung der V. L. 178., 179. und 181? Die Artillerie war vollzähliger, weil die armen Gäule sich vorwärtspeitschen ließen, wenn die Bedienungsmannschaften nicht mehr weiter konnten. Nie trat ein Heer in so ungenügender Verfassung in eine Feldschlacht ein, wie hier das deutsche, ausgepumpt durch stete Kämpfe und Märsche. So hoch stand aber die sittliche Spannkraft, daß grade Truppen, die am meisten litten und marschierten, am erfolgreichsten ihre Pflicht taten. Doch erfordert die Gerechtigkeit zu erwägen, daß die Franzosen sich durch aufreibenden Rückzug und Nachwirkung ständiger Niederlagen nicht in neuer Aufopferung behindern ließen. Nur French traute seinen zu Tode marschierten Leuten nichts zu, weil sie ja im Grunde die Sache weniger anging, noch war Altengland nicht bedroht. Eydoux ließ am 7. den alten Ruf gallischer Tapferkeit nicht zu Schanden werden. Er kränzte das Westufer der Somme mit rastlos rauchenden Feuerschlünden, der von 23. R. Art. versuchte Fernkampf endete natürlich erfolglos bei einem Minus von 4500 Schritt (7500:12 000), bei Planitzs Batterien und drei dort verbliebener Leipziger 19. F. A. desgleichen. Während die Gardegrenadiere jetzt Eydoux Linke fortwährend vor sich hertrieben, sah Planitz sich festgebannt durch Kraftansammlung zur Rechten. Doch kam Eydoux entschlossener Vorstoß vor Sommesous zum Stehen, ohne daß man sich dort beiderseits auf nachdrückliches Gefecht einließ. Bei 3 Batterien 32. Art. (anscheinend erst diese angelangt) fielen alle drei Batteriechefs, auch die der 19. Art. litten sehr. Doch für 8. früh trug Hausen dem Fußvolk auf, die lästigen Geschütze Eydoux mit dem Bajonett zu nehmen, so lange deren genaues Zielen in der Dämmerung ausgeschlossen. Eydoux hatte jetzt auch Teile der 60. D. bei sich, deren 374. sich abendlichen Vorstoß 60. und 80. Inf. anschloß. Doch 103. nebst 13. Jägern warf sich entgegen und schoß die Angreifer zusammen. Am 8. wollte Foch Offensive gegen den sächsischen Wetterwinkel, zog Teile 52. D. auf die Lenharéehöhen und verstärkte bei Coole durch Teile 60. D. Aber noch ehe er Eydoux auf Clamanges losließ, das die Franzer festhielten, stürmten 102., 103. und 177. die ganze 21. D. über den Haufen und durchbrachen die Artillerievorstellung, wobei 22 oder 32 Geschütze erorbert. Es kommt auf die Zahl nicht an, weil man wegen Pferdemangel nur 7 als Trophäen bergen konnte. 52. D. wurde aus Lenharée geworfen, das Waldgebiet südlich der Somme und die Höhenwellen bei Connantry im Flug durchmessen, am dortigen Kirchhof 15., 62., 162. und 316. zersprengt. Linien- und Reserveregimenter rissen einander in die

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