Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
Verlustziffer wir für etwas überschätzt halten. Nordwestlich Sommepuis aus 5 km Entfernung schallte dieser Schußlärm zu General d'Elsa hinüber, der um 5 Uhr persönlich mit seiner Vorhut erschien und nordwestlich der Bahnstation die Haubitzen der 19. Fußartillerie auffahren ließ. Doch ungedämpft raste die feindliche Kanonade.
    Aus südwestlicher Waldung und Humbauville längs der alten Römerstraße schlug vernichtendes Kreuzfeuer aus großem und kleinem Gewehr entgegen. Am 8. entwickelte sich 23. D. südlich, man gewann Boden, besonders die tapferen Freiburger. Der bei Dinant kontusionierte d'Elsa blutete, doch leitete ruhig im Sattel weiter. Das 104. hielt standhaft aus, Laffert drang jenseits Vitry weiter vor trotz des rasenden Feuers. Wir wissen von Elsas Mitkämpfern, daß in seiner Feuerlinie häufig Ablösung erfolgte. Dies Ab- und Zustreuen erklärt vielleicht die geringe Einbuße der einzelnen Teile. Wir bleiben dabei, daß beim neuen Gewaltmarsch manche Bataillone unterwegs und bei Sommesous zurückblieben. So verminderte Gefechtskraft (es hätten sonst 14 Bataillone sein müssen inkl. 11. hessische Jäger) erschwerte Vorgehen durch die Gehölze südlich Sommepuis, trotzdem nistete man sich nach Abschlagen eines großen Angriffs doch noch am Südrand des großen Waldstücks ein. Bei höllischer Schwüle erfrischte eher hitziges Raufen im Baumschatten. 104. drang jetzt über Grenoble vor, 47. Brig. geriet aber wieder in Kreuzfeuer, dagegen gewann 48. Brig. viel Boden bis nahe Schlößchen Raould westlich Courdemanges. Ein Gegenstoß zerschellte, die Lage des 17. K. wurde bedenklich, besonders wenn durch 23. D. umfaßt und durch 23. R. D. ganz von Foch abgezwängt. In der Nacht zum 9. wollten 48. und 88. Brig. die verderbliche Artillerie bei Les Rivieres südlich Raould überfallen, doch der um Beihilfe ersuchte General Tschepe lehnte wie bei ihm üblich ab, da er selber südlich Huiron wenig ausrichtete. Die 47. Brig. ärgerte besonders Batterien an den Hügeln nordöstlich Certine Farm, zu deren Wegnahme das brave 104. sich gestern nachmittag entschloß, doch nur Bahnlinie Sommepuis–Vitry überschreiten und sich dort eingraben konnte. Während Schrapnells unablässig über deutschen Schützengräben platzten, fand die Leipziger Artillerie im Waldgebiet keine genügenden Stellungen für Versendung ihrer Granaten. Das 17. K. hielt sich vermöge seiner trefflichen Batterien, die vorzügliche Deckung wählten, mit rühmlicher Festigkeit, doch in Bedrängnis auf beiden Flügeln. Gab es früher nach, so blieb die Schlacht für Frankreich verloren trotz Bülows und Klucks unentschlossenem Kleinmut. Sehr zustatten kam den Südfranzosen, daß das 8. K. sich schwächlich verhielt und ihre rechte Flanke nicht erschüttern konnte. Die Sachsen hatten den Rheinländern nichts zu danken, durften sich nur auf sich verlassen, zum Dank, wofür die Fama sie benörgelte und die Rheinländer belobigte. So ist der Lauf der Welt. Dagegen kam die Linke des 17. K. südlich des Mauriennebachs ins Gleiten. Die Schlacht stand damals nach Westen großartig, 20 km über Fochs Anfangsstellung Talon–Sommesous hatte deutscher Wille den Sieg vorgetragen. Obwohl die wie rasend feuernden französischen Geschütze, darunter schwere Kaliber, bei Sommepuis nur kargen Raumgewinn zuließen, schwächte sich am 9. um 5 Uhr nachm. die Kanonade zusehends ab, als habe man allzuviel sein Pulver verschossen. 23. D. atmete auf, seit Sonnenaufgang lag sie unter schwerer Beschießung. Am 10. früh war nach erbittertem Feuerkampf das ganze Waldgebiet behauptet, weiteres Vorgehen aber unmöglich, wenn nicht das R. K. endlich ablösende Kräfte vorbrachte und zwingenden Einfluß übte. Das blieb aus; wir sahen, daß Kirchbach 24. R. D. bei Planitz anhängte, 23. R. D. aber ganz südwestlich operierte. Ihre schwere Artillerie hatte indessen am 9. eine anrückende Feindesmasse bei Trouan so eingeschüchtert, daß sie Halt machte. Es war die linke Flügeldivision des Epinalkorps, die aus Lothringen eintraf, bei Brienne ausgeladen. Am 10. griff es die 23. D. an, drang an einer Ecke bei 11. Jg. ein, wurde aber von 12. Jg. abgewiesen und dann durch westliche Überflügelung über Soudé geworfen. (Man nennt hier wieder 108. Schützenregiment, was wir bezweifeln). Um 3 Uhr nachm. vergrößerte sich der Kampf gegen Laffert durch neu auftretende afrikanische Infanterie. Langte betrachtete nämlich die 4. A. als so ungefährlich, daß er eine

Weitere Kostenlose Bücher