Bismarck 03
Nachschreiberei, unmöglich wegen minimalem Verlust des ganzen K. Lochow und früher Mitwirkung von 4 Batl. der 6. D. am Ourcq. Völlig haltlos ist Müllers seltsame Vorstellung, die schwachen anwesenden Kräfte Hülsens und – 14. D. seien bis – Mondemont vorgegangen; keine V. L. verzeichnet Mondemont außer für 164. Inf. »Lage ernst, doch nicht hoffnungslos« meldete Hentsch über 2. A., damals war sie also noch nicht »Schlacke«, wie er vor Kuhl verleumdete! Nur 25. L. W. Brig. bei Fismes? Laut V. L. fochten unstreitig dort noch Teile Einems. Daß »4« Jägerbatl. von Marrwitz östlich des Ourcq durch Engländer litten, ist nur für 4. Jäger nachweisbar. »Schmerzliche Verluste« bei Klucks Rückzug über F. Milon bis nördlich Cotterets können wir nur bei 66. R. vermuten.
»Die menschlichen Unzulänglichkeiten der Persönlichkeiten« steigen in Müllers Schrift »Die Sendung des Oberst Hentsch« zu der Anklage, »daß eine Reihe von bewährten Männern versagt hat«. Anscheinend rechnet er auch Kluck dazu; doch geht wie die Katze um den heißen Brei herum, möchte selbst dem seligen Kameraden Hentsch nicht wehtun. Gewiß war dieser durch vorherige schwere Krankheit gebrochen und pessimistisch, Stabschef Lauenstein krank und apathisch, dann sollten solche Leute zu Hause bleiben. Der Augenzeuge Hauptmann König sagt, daß erst durch Hentsch der Stab Bülows und er selber so bänglich wurden. Umsonst lachte Einem ihn aus: »Der Feind ist ja im Rückzug«. Sehr richtig bezeugt General Tappen: »Die O. H. L. hatte keine Veranlassung zum Eingreifen«. Er und Dames stimmen überein, »daß rückgängige Bewegungen unbedingt vermieden werden sollten«; Moltke beauftragte Hentsch, bei 1., 2. A. zu » verhindern , daß sie zurückgehen«. Hentsch selbst gesteht, ihm sei nur befohlen: falls Kluck zurückgehe, soll er ihn auf Fismes instradieren, um die Lücke zu schließen. Auch hierin hat Kluck den unnützen Rückzug in wissentlich Moltke zuwiderer Richtung durchgeführt. »Irgendwelche Vollmacht, Rückzug seitens O. H. L. anzuordnen oder gutzuheißen« habe Hentsch nie gehabt, bezeugt Tappen. Hiermit schließen wir die Akten, Kluck und Hentsch sind gerichtet, Moltke freigesprochen.
Die zweite Argonnenschlacht bis in die Champagne
Des Kronprinzen Argonnenrückzug vollzog sich unter vielfältigen Schwierigkeiten, natürlich der Mudras am leichtesten, und auf kürzester Strecke, so daß die Fama wieder mal kindisch dessen Artillerie geopfert werden läßt. Die andern Korps erreichten ihre nördlichen Standorte, ohne ernstlichen Nachteil befürchten zu müssen, nur Goßlers Nachhut wurde bei Vaubecourt eingeholt. Auch 13. Jäger z. Pf. machten einen seltsamen Irrgang. Sie plänkelten nämlich am 7. bei Briay, da man im Woevre etwas Kavallerie gegen die französischen Reitermassen brauchte, schlugen sich aber später zur Deckung des Rückzugs an der Maas herum, bis sie Montfaucon erreichten. Verlust 120, viel für ein Reiterregiment. Die jetzt entbrennende große Schlacht bis 28. verlief eintönig unter wiederholten großen Anläufen Sarrails, der sich weidlich anstrengte. Schon rangen Teile 33. D. um den Übergangspunkt Danevauz gegen französische Verstärkungen, zuletzt mußte Sarrail davon abstehen, und am Montfauconwald bei Cheppy und Apremont holte er sich blutige Schlappen, während Gündell Verdun in Schach hielt und die Belagerungsartillerie unverdrossen ihr Werk tat. Heftige Angriffe des Marseiller Korps auf die Württemberger zwischen Apremont und Binarville scheiterten unter gewaltigem Feuer der heroisch ausharrenden schwäbischen Artillerie. Im Rücken Sarrails schallte wieder Kampflärm an den Maashöhen, wo das verstärkte 8. franz. K. stellenweise weit ins Moevre vordrang, jedoch von Heerabteilung Strantz zuletzt von Ville en Woevre bis nach Combres zurückgeschlagen wurde. Sarrail zog sich zwar den Dorn St. André aus der Ferse, hatte aber sonst wenig Glück. Vor der deutschen Geschützlinie bei Varennes brechen alle Anstürme nieder, dort ließ der Kronprinz schon am 17. die 11er Grenadiere zum Sturm vorgehen, trat also wieder aus der Defensive heraus und bezeichnete das Ende des Rückzugs, der bei Goßler einen schlimmen Tag brachte. Am 17. stellte sich Brigade Gleiwitz bei Gercourt und Grandpré den Verfolgern entgegen ohne sonst erhebliche Einbuße, doch 51. R. mußte sich bis 21. aufreiben lassen, so daß die »Schlacht bei Vaubecourt« wenigstens diese Bedeutung für ihren Verlust hatte
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