Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
angeblich verloren ging) Poel, welchen inneren Flankenposten zwischen Kleist und Hügel die Goslarer Jäger mit geringem Verlust verteidigten. Die Jäger spielten überhaupt bei Ypern eine hervorragende Rolle. Die 24. verteidigten rühmlichst Morslede, die 25 sächsischen warfen sich nach Keiberg, von Zonebeke zurückgeworfen, um den Durchbruch am Innenflügel zwischen Hügel und Carlowitz aufzuhalten. Hier schloß auch sächsische 53. R. Art. heldenmütig die Lücke, wo die Innenflanke beider Korps zu sprengen dem Feind als Ziel vorschwebte. Die beigegebene schwere Haubitzbatterie, schon lange am Koelberg aufgefahren, schleuderte ihre wuchtigen Geschosse zielgerecht. Mit großer Wut warf sich Haighs 1. Div., die Elite der englischen Veteranenarmee, auf das 241. R. westlich Becelaere, bislang nur mäßig unterstützt vom 243. und gar nicht 244., das hinter Broodseinde (einen Kampfort, den die G. St. Schr. nicht zu kennen scheint) zusah, wie sich dort das Flensburger Ersatzregiment unter General Mayer ins Getümmel stürzte. Die Sachsen überschritten gerade den Reutelbach, da erfolgte ein Gewaltsturm, der sie in einem Ruck bis Morslede trieb. Diese Stoßrichtung entspricht derselben Absicht wie bei Keiberg. Becelaere wurde umzingelt und keineswegs von »Bajonetten der Württemberger« befreit, sintemal es weder befreit wurde noch Württemberger dort waren, was nach der Sachlage nicht anders sein kann. Denn die 54. R. Div. bildete bisher die äußerste Linke mit ihrem Vortrab bei Gheluve, der Stoß richtete sich aber ausschließlich gegen die rechte Flanke des Korps Carlowitz, wo es an Korps Hügel anschloß. Die Listen lügen nicht, wenn sie die Ankunft der Württemberger erst auf November ansetzen, vielmehr bestärkt jede Nachprüfung der Lage die Richtigkeit der Listen und die Unkenntnis gewisser Autoren. Nur 54. R. P. Komp. grub sich bei Hollebosch ein, 54. R. Kav. Rgt. streifte voraus bei Moldenhoek.
    Div. Copper war in so schlechtem Zustand, daß schon am 24. die Sachsen (wohl 242.) den Flecken Reutel vor dem Reutelwald ihr vor der Nase wegschnappten, aber sie wurden jetzt von Haigh bis über Becelaere zurückgeworfen. Ob Morslede sich hielt, ist zweifelhaft. Zwei Mannheimer Bataillone hatten sich nach Poel gezogen, vielleicht deutet dies an, daß Paschendaele zeitweilig verloren ging. Und dennoch, selbst wenn d'Urbal wirklich Kleist mit der frischen 38. D. zuletzt aus Bixschoote und Merkem wieder verdrängte, war der große Gewaltstoß mit schweren Opfern gescheitert. In drei Tagen gewannen die Verbündeten noch nicht 2 km Boden. So sehr die 52. Div. bei Broodseinde in Gefahr schwebte, die 53. bei Becelaere, wo Haigh entschieden vorwärts kam; gesprengt war die deutsche Linie nirgends. Am 27. kam Haighs Vorstoß zum Stehen; seine Linke wich sogar nach Ententenachricht, also muß die 2. Div. doch wieder südlich Paschendaele verdrängt worden sein. Auf der Becelaere-Heide floß viel Blut, doch nicht entfernt so grausig, wie Stegemann malt, der das 244. und seinen übergroßen Novemberverlust dorthin versetzt, so wie er auch Marburger und Goslarer Jäger im Standort verwechselt. Zehn Sachsenbataillone waren allein Mannes genug, des Anpralls Herr zu werden. Am 28. trat eine Pause der Erschöpfung ein; wahrscheinlich drückte auf Frenchs und Fochs vorheriges Siegesbewußtsein eine Menge schlechter Botschaften. Am 26. hatte Reiterkorps Stellen den Ort Kruiseke südlich von Zandvorde in glänzendem Gefecht den dortigen Teilen Ravlinsons abgenommen, nicht ohne erheblichen Verlust; die 5. Thüringer R. Dragoner sollen besonders glänzend attakiert haben mit Beihilfe der 9., 10. Jäger (nicht der 4., wie die stets ungenaue G. St. Schr. sagt; diese standen noch an der Lys und folgten erst später). Auch bayr. Reiterei und 1. b. Jäger zeichneten sich dabei aus. Daß 600 Engländer dort gefangen wurden, dürfte vielleicht übertrieben sein. Jedenfalls übte dies bedenklichen Druck auf Ravlinson, der auf Zandvorde abzog, gefolgt von den Jägern, zu denen sich jetzt die sächsischen 26. R. Jäger der 54. Div. gesellten sowie 245. R. Zugleich dürfte aber French Kunde erhalten haben, daß ein neuer Gegner im Süden nahte: das Elsässer Korps kam nach dreitägigem Gewaltmarsch ohne Bahnbenutzung von der Aisne zur Lys, noch folgte ihm nicht genügende Artillerie, doch das Unwetter mußte sich bald gegen Zandvorde entladen. Dazu Hiobspost aus dem belg. Hauptquartier Pervyse.
    Am folgenden Tag war man wohl auch über Vorrücken

Weitere Kostenlose Bücher