Bismarck 03
Broodseinde, weshalb Beselers 35. R. nach Paschendaele abging und von dort wohl einigermaßen flankierend wirkte. Dann benahm Vorgehen der Garde und 54. R. D. jede Möglichkeit, den Durchbruch fortzusetzen, und zwang zu schleunigen Abzug, um nicht umwickelt zu werden. Das wäre eingetreten, wenn nicht die Garde so sehr verspätet erschien. Nunmehr verlegte Foch seinen Angriff gegen Poel. Daher Abmarsch verschiedener deutscher Teile nach Poel, wo jeder Zuwachs willkommen war. Trotz so rechtzeitiger Verschiebung scheint man dort bis Monatsende verschiedentlich dem Ansturm des frischen französischen Korps (2. oder 20.) nachgegeben zu haben. Angriff und Gegenangriff mußten aber hier beiderseits behutsam ausgeführt werden, um sich nicht wechselseitigen Kreuzfeuer auszusetzen. So starr sich Foch in Langemark festsetzte, so war es doch stets von Kerselaere her bedroht und im Westen durch jedes Vordringen der Gruppe Kleist. Dort drang man im Dezember bis Pilkem südwestlich Langemark vor, dagegen konnte St. Julien südöstlich nicht genommen werden, so lange Zonnebeke nicht fiel. Kann sich der Timesbericht, daß die Deutschen »nur weniger 100 Yards« vor den Langemarksschanzen vom Boden aufsprangen und die überrumpelten Briten dort Mann gegen Mann kämpften, auf Beselers Novemberangriff beziehen? Allem Anschein nach kämpfen nur Franzosen dort oder sollte Haigh seine 2. D. so weit von sich entfernt haben und wie ist dann angeblicher Rückzug auf Bixschoote zu verstehen? Wahrscheinlich wirft man hier frühere und spätere Vorfälle durcheinander.
Die Nordgruppe, Front nach Süden, hatte vor sich Steenstrate westlich Langemark, südwestlich dem Kanal und Bahnstrecke Dixmuide–Everdinghe. Die erste Feindeslinie wurde erobert doch südlich Boesinghe fand Foch gute Aufnahmestellung am Schnittpunkt der Bahn Lichtervelde–Ypern, dort den Kanal überschreitend. Nach langem Hin und Her behauptete er ein Wäldchen am Kanal, von wo er Bixschoote unter Feuer hielt, und trieb Kleist seitwärts über Korteker zurück, die V. L. geben dieser Angabe recht. Zwar hatte 46. R. D. bessere Aussichten westlich Langemark im Anschluß an 6. und 211. R., doch das Ende war augenscheinlich auch hier Zurückweichen aus dem tiefen Einbruch bei Het Sas südlich Steenstrate. Mitry nahm Aufstellung beim Gasthaus Korteker, 42. D. am Wirtshaus Knocke, Steenstrate blieb ihnen unangetastet, nachdem sie anfangs in Richtung Nordschoote aufs Westufer getrieben. Daß nach berühmten Muster zur Schlacht, »für die man nie stark genug sein kann«, im Süden auch einige Sachsen die Ypernzone betraten, hob nicht auf, daß zwischen Meninchaussee und Merkem 150 Bataillone sich in unnützen Angriffen erschöpften. Diese Ziffer trägt ihre Kritik in sich selbst. Daß die Deutschen sich einen wirklichen Sieg zuschieben, war Irreführung, daß die Verbündeten es taten, eine Unverschämtheit. »An der Marne wurden die Deutschen Truppen 1. Linie geschlagen, bei Ypern die der 2. Linie«, wahrscheinlich waren es also Truppen 20. Linie, die im Sommer 1918 den Kemmel erstürmten! Ein Kommentar ist überflüßig.
Frenchs amtlicher Bericht leidet an Unklarheiten. Er vermeidet anzugeben, wieviel englische Verstärkungen er an sich zog. Seine Division »Spezialreserve« fügte sich bei Haigh ein und dürfte im Herethagewald gefochten haben. London Scotch Rifles und die sogenannten Post Office Rifles sollen sich ausgezeichnet haben. Sein 3. K. stieß längs der Bahnstrecke Bailleuil–Hatzebrock gegen Höhen nördlich Armentières erfolglos vor. Sachsen und Marrwitz unterbanden jedes Umklaftern der Linie Messines–Wytschaete. Woraus ersichtlich, daß keinesfalls der Hauptteil 3. K. zur eigentlichen Ypernschlacht gerechnet werden darf. Erst in der Nacht zum 1. wogten französische Marschsäulen (16. K.) auf Ypern heran, wo mehrere indische Brigaden sich schußfertig machten. So stießen die Deutschen auf eine gesicherte Front, wo sie am 31. hätten alles vor sich niederrennen können. »Südlich der Meninchaussee kam es nicht zum Angriff«, während der Zwartelenwald schon vom Kampflärm wiederhallte? Solch unnötige Ableugnung macht mißtrauisch gegen alles Weitere. »Die Garde griff nahe der Straße an.« Nonnebusch liegt aber nicht nahe der Straße. »Südöstlich gab es nur Kanonade«, das wird sowohl den Elsässern als den Südfranzosen ebenso schmeichelhaft wie überraschend sein, die einander auf Tod und Leben bekämpften. Doch über solche Foreigners, ob Freund oder
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