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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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denn die bei Zwartelen erwähnte Gardebrigade wird doch wohl Allenby nicht geschickt haben, der noch zwischen St. Yoo und Douve mit Marrwitz im Kampfe lag. Jedenfalls sehen wir auch den neuen Angriff gegen die deutsche Linke von frischen Kräften getragen. Die starken Massen, mit indischen Brigaden untermischt, im Südwesten hatten jedoch nicht den geringsten Erfolg bei ihrem Ansturm, mögen sie auch mal wieder durch Wytschaete und auf Hollebeke vorgedrungen sein. Am 6. spätestens waren sie zurückgeflutet und ließen den ganzen Wytschaete-Höhenrücken in deutschen Händen, nur der berühmte Park hielt sich unerschüttert. Auch dort freilich läßt sich die feindliche Offensive deutlich erkennen, die eroberte Stellung wurde von uns keineswegs in einem Zuge ohne Rückschläge, sondern stückweise genommen. Die verschiedenen Kämpfe schieden sich nicht so klar, wie die amtliche Darstellung die Sachen übers Knie bricht, die immer nur beliebige Glanzmomente herausgreift und sie auf beliebige frühe Tage verlegt. Immerhin blieb hier der Erfolg unbestritten bis zum Ende. Nicht so an andern Stellen der Front, besonders nicht bei Deimling. Die G. St. Schr. behilft sich hier mit Allgemeinheiten, doch in einer papiernen Welt, wo ein bayrisches Regiment in Ost und West gleichzeitig herumspukt, muß der Forscher jeder Einzelheit nachgehen und werden wir da noch viel Verwunderliches entdecken.
    Haigh, von den Sachsen zurückgeworfen, hatte an sie noch Gelände zwischen Poezelhoek und dem Ostrand des Herenthagewaldes verloren unter beiderseitigem schweren Verlust, wie denn beim jetzigen Ringen um Gheluvelt weniger die Elsässer als diesmal 245. R. blutete. Je enger der Kreis sich zog, desto mehr schrumpfte die Front ein, die aber bald wieder 20 km umspannte. Daß Deimling allein 6 km davon beherrschte, ist eine vertrauensselige Behauptung, die wieder willkürlich vor- oder nachdatiert. Da die amtliche Darstellung sich mit fester Besitzergreifung Gheluvelts im Oktober vergaloppierte, weiß sie eben nichts mehr von Kämpfen Deimling bis 6. zu berichten, dessen Rührigkeit doch gewiß weiter vorgekommen wäre, wenn nicht allerlei dazwischen kam. Sie schützt vor, das bewaldete Gebiet östlich Zwartelen habe der Div. Kathen allerlei Hindernisse entgegengestellt, was zwar richtig ist, doch erst recht nicht erklärt, warum trotzdem am 6. hier Erfolg plötzlich eintrat. Die Entfernung zwischen Zandvorde und KI. Zillebeke ist so gering, daß letzterer Punkt längst gefallen sein müßte von Süden her, wenn nicht aus Osten (Zwarteler Wald). Der unerquicklich lange Strauß bei Veldhoek wäre natürlich auch abgekürzt worden, wenn Gheluvelt früher fiel. Doch damit haperte es eben. Leider sind die Ententeberichte hier zuverlässiger und man schwärme nicht von Wahrheitsliebe deutscher Amtlichkeit, wenn wir das Vertuschen und Schönfärben noch weiter fortgesetzt finden. Nachdem erfunden, Gheluvelt sei längst gefallen, stellt man sich an, als sei es nie mehr angetastet worden und Deimling überhaupt in stetigem Fortschreiten geblieben. Nichts davon ist wahr. Gheluvelt, am 1. endlich erstürmt, ward am 2. wieder verloren, von Haigh zurückgeholt, dann von diesem erneut abgetreten; doch noch lange der Westeingang behauptet. Erstürmt und verloren, verloren und erstürmt, so ging es hin und her. Hier war es die 54. Div., d. h. endlich ihre Württemberger, deren Artillerie die Engländer so bearbeitete und deren Fußvolk so kräftig auf Veldhoek drückte, bis es dem Korps Haigh und der auf seiner Front verteilten »Spezialreserven«, einer seit 2. angelangten Reservedivision Frenchs, so ungemütlich wurde, daß man Veldhoek und auch die Umgegend von Gheluvelt bis 9. völlig räumte und sich in den Herenthagewald zurückzog. Mittlerweile war aber bis dahin noch manches geschehen, was nicht erbaulich für den deutschen Angriff aussah. Die 53. R. Div. hatte sich nördlich verschoben, um der ganzen 54. Platz zu machen, die zwischen Poezelhoek und Reutelwald aufmarschierte. Erstere sah sich seit 2. in ihrer alten Stellung Kaiberg–Becelaere in schwersten Kampf verwickelt; letztere hatte gegen den Polygonwald keinen Erfolg. Nicht nur aber blieb Deimlings Rechte zwischen Gheluvelt und Veldhoek gefesselt, sondern seine Linke wurde gänzlich zurückgeworfen. Das 16. K. (französischer Bericht nennt ausdrücklich dies Korps) deckte am 1. Rawlinsons Abzug auf Zwartelen und stellte das Gefecht wieder her, zu welchem Behuf aber General de Moussy,

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