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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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23. wird auf 15 000 Mann 80 Geschütze angegeben. Übrigens hatten selbst bei Cateau 3 1/3 englische Divisionen Übermacht gegen Armin, da von dem 3. K. nur sein Kommandeur, der zu Armin ritt, sonst kein Wann das Schlachtfeld betrat. Über so saumseliges Verfolgen darf man wohl den Kopf schütteln. General Maurice tadelt Kluck deshalb scharf und noch mehr, weil er überhaupt von French abließ. Somit teilen auch Engländer unsere abfällige Meinung.
    French gab Fersengeld bis Compiègne, wo er sich mit dem französischen Generalissimus Joffre besprach und Waffenruhe für sich auf mindestens acht Tage verlangte. Nur die D. Shaw stellte sich bei Seranvillers auf, um die Südwestflanke hinter St. Quentin zu decken. Die Verbindung mit Laurezac preisgebend, kümmerte sich der Brite nicht mehr um die französischen Waffenbrüder, die zu seiner Rettung die Schlacht zwischen St. Quentin und Guise anboten auf die Gefahr hin, ein Sedan zu erleben. Denn wenn Kluck jetzt mit aller Kraft nachsetzte, konnte er über Seranvillers den Rückzug verlegen. Nichts davon geschah. Man sollte denken, der siegreiche Armin sei unverzüglich Dorien gefolgt, doch Kluck wies ihn und Linsingen, sowie der Hälfte des endlich im Gewaltmarsch angelangten 4. Res. K. eine ganz exzentrische Richtung nach Süden an, nur die 7. R. D. blieb den Briten bei Seranvillers an der Klinge.
    Armin hatte in zwei Tagen 75 km marschiert, Linsingen am 23. auch 53, am 24. noch 47. Doch solche Kraftanstrengung ersetzte nicht den Zeitverlust zu späten Aufbruchs von Brüssel. Die 3. D. holte schon allzu weit aus auf Cambrai, als sie am 26. dort auf ungeahnte Gegner stieß, das frisch hergestellte Res. K. des Generals d'Amade aus Arras. Ihm verdankte French, daß er noch den Kopf aus der Schlinge zog, denn d'Amade warf sich entschlossen entgegen. Wieder war deutscherseits nichts vereint, die 4. D. noch nicht zur Stelle, von der 5. Brig., deren General Wieland getroffen niedersank, nur 9. Stargard (das berühmte Regiment Kolberg der Befreiungskriege); laut Verlustlisten fochten nur 9 Bataillone, allerdings dabei die 2., 36. und 38. Art., deren Stettiner und Swinemünder wohl den Ausschlag gaben. Auch hier großes zahlenmäßiges Übergewicht auf verbündeter, voller Sieg auf deutscher Seite. Nachdem die 6. Brig. bei Verny durchdrang, ließen sich die 84. und 62. D. in die Flucht treiben, scharf verfolgt von Marrwitz' 12. Hus. und 2. Kür. Die Pommern verloren kaum 1100 (inkl. I/2. bei Ramillies), d'Amade's dreifache Übermacht das dreifache. Man darf indessen nicht vergessen, daß es sich um eine eben erst fertig gestellte Formation mit unvollständiger Artillerie und geringer Kavallerie handelte. Die Territorialen der Region Lille und Dünkirchen (81., 82., 84. und 88. D.) nebst den Besatzungen von Lille und Arras musterten angeblich weit über 100 000, ihre Kampffähigkeit war aber auffallend gering. Viele rissen beim ersten Kanonenschuß aus. Angeblich fochten bei Cambrai nur die 84. Ter. D. und eine Brigade der 62. R. D. Selbst wenn letztere ganz dorthin kam, bedurfte es wahrlich nur der Pommerschen Artillerie, sie zu verscheuchen, und vielleicht lassen auch wir uns durch die Aufbauschung dieses Gefechtes im deutschen Bericht täuschen. Der Verlust Linsingens betrug vielleicht nur 500 Mann, alles übrige entfällt auf Nachfolgendes. Bei solcher traurigen Beschaffenheit des Korps d'Amade war es ein Kinderspiel, es am 27. und 28. zwischen Bapaume und Peronne nochmals fortzujagen. Die Territorialen flohen nachher auf Abbeville, Richtung Calais, die 62. D. auf Amiens, die neu auftretende 61. auf Arras. Hätte Kluck nur das 2. K. und Marrwitz zum Abbiegen auf Amiens verwendet, so ließe sich die Sache noch erträglich an, tatsächlich riß er aber drei Korps dorthin herum, selbst das 4. K., das doch selbstredend dem fliehenden Dorien hätte folgen müssen. Teile davon fochten bei Combles, das 4. R. K. sei laut Kuhl ganz auf Albert abmarschiert. Wir vermuten hier eine der vielen amtlichen Unstimmigkeiten. Denn, abgesehen davon, daß eine Verlustliste der 7. R. D. Seranvillers bei St. Quentin nennt, focht dort wirklich D. Shaw als Nachhut und wer als die bei Cateau in zweiter Linie nachrückende 7. R. D. kam in dieser Richtung in Frage? Sollten wir irren – Kuhl schweigt völlig –, so wäre Kluck noch tadelnswerter, der dann jede Berührung mit dem verfolgten French verabsäumt hätte. Die betreffende Verlustdifferenz müßten wir dann auf Westgefechte bis Amiens

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