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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Cousnebachs, Gündell rastete ganz, Mudra marschierte kampflos auf Spincourt. Das 46. R. gab Gündell zur Zernierung Longwys ab, von wo Fabeck die 52. Brig. an sich zog. Ein eingetroffenes Mörserregiment stellte sich zur Beschießung Montmedys zur Verfügung, wozu es aber nicht kommen sollte. Joffre stellte anheim, auf diese Lagerfestung zurückzufallen, Ruffey wollte nicht, in unbegreiflicher Vertrauung der Lage. Aus beiden sich kreuzenden Absichten – denn die französische Linke wich ja wirklich auf Montmedy, die Rechte aber dachte noch nicht daran – ergab sich neue Reibung. Ein französischer Augenzeuge meint, die Deutschen hätten ihren »gestrigen Sieg« schlecht benutzt, sie bedurften aber der Erholung und der Gegner schien sich nicht besiegt zu bekennen. Unglaublicherweise mußte die unglückliche Div. Tertinian noch zweimal Angriffe machen, »war also sehr erschöpft, ihr Elan erlahmte bald«. In Ethe spielten sich angeblich Greuelszenen zur Züchtigung der Einwohner ab. Möglich, daß gewisse mit Polen durchsetzte Elemente die deutsche Gutmütigkeit verleugneten. Doch schnell fertig ist der Franzmann mit dem Wort und schneidet dem Gegner das Wort ab, so daß man den mit so üppiger Phantasie gesegneten Galliern aufs Wort glauben soll.
    Sarrail richtete das hochgelegene Arrancy als Bollwerk ein, spickte es mit Rimalhohaubitzen des 18. schweren Artillerieregiments und anvertraute es 106. Inf., 25. Ch. und 25. Feldart. Der oberste Armeeartilleriekommandant, General Herr, brachte bei Constantine Farm nach Osten eine mächtige Geschützfront zusammen, die alle Zugänge beherrschte, und unterhielt dort ein zweitägiges Donnerkonzert, in das im Westen 4. schwere Art. einstimmte. Vor Longuyon stellte sich Bronchins Artillerie auf. So erwartete man zuversichtlich die Deutschen, ohne zu bedenken, daß die drei Korps der linken Staffel sich schon allseits rückwärts bewegten. Am 24. floß bei den Schlesiern kein Blut, doch viel Schweiß. Wegeverstopfung im düsteren Waldschatten, wo Turkoschützen hinhuschten, verlangsamte das Vorwärts, man begab sich bei Sonnenuntergang zur Ruhe. Verlust beider Tage summierte sich nur auf 350 63er und 15 Kanoniere der 57. Art., die 12. D. schob sich immer westlich, um der 4. A. die Hand zu reichen. Boelles Abzug geschah unter Verlust, weil die Posener Artillerie die Schlucht südlich Marville unter Sperrfeuer hielt und sogar Flugzeug Bomben abwarf. Das auf einem Hügel gelegene Gartendorf Marville konnte aber erst am 25. genommen werden. Die 7., 8. und 12. Komp. der 6. Grenadiere verloren dort allein 4 Offiziere. Angeblich kam D. Below nicht mehr mit dem Feind in Berührung, wir widersprechen, denn auch gegen Lartigue wurde gekämpft, dessen 16. Brig. wohl kaum »grundlos« aus der Front wich. 19. Görlitz hatte hier neuen Verlust (160) und überzähliger Verlust der 18. Brig. (200) gehört hierher, dazu 100 der 41. Art., wovon vielleicht ein Teil auf 22. entfiel. Heißer machte es den Württembergern im engpaßartigen tiefliegenden Longuyonabschnitt, wo der Feind auf altbekanntem Artillerieschießplatz jeden Schuß nach markierten Zielen abmessen durfte. Während die Stuttgarter Brigade seitwärts auf Höhen sich eingrub, richtete sich auch R. Brig. Gallwitz hierher. Ihren Durchzug verstrickten draußen der Feind, drinnen die wütenden Einwohner in des Teufels Küche. Die franz. 10. D. hielt lange den Stadteingang am Nordufer des Chiers, Brig. Malone griff morgens energisch an, ohne jedoch die Stuttgarter brechen zu können. Schon seit 8 Uhr früh schoß 11. R. A. über den einstürzenden Ort hinüber in den Feind, der aber erst um 6 Uhr abends abbaute. Er mußte es nur deshalb, weil die Deutschen weiter südlich bei Arrancy siegten. Aus der Sackgasse von Longuyon riß Brig. Götzen die Schwesterbrigade heraus, während jenseits des Chiers Brig. Moser die Brig. Malone abdrückte. Das an sie angelehnte 67. gab nach, das 46. mitreißend. Die 9. D. bei St. Laurant flüchtete am 25. früh über den Othein, deutsche Maschinengewehre mähten 31. und 89. in Masse nieder. Die 10. D. focht noch lange standhaft, »doch litt sie sehr, die Leute fielen wie die Fliegen«. Indessen wurden den Stuttgartern, bei unvorsichtigem Nachstoßen in der Kugelfalle Longuyon mit Feuer übergossen, neue Opfer auferlegt, bis endlich 65. Art. den Feind verscheuchte. Ihr Oberst v. Sontag war gefallen. Verblümt wird eingestanden, daß die deutschen Haubitzen »auf das 5. K. außergewöhnlichen moralischen

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