Bismarck 03
Vorhand, ihre Troupes de Couverture verwandelten sich schon früh in große Massen, man erkennt aber nicht, warum trotzdem jedes weitere Vorgehen Dubails erlahmte, obschon er bereits Belagerungstrains über die Vogesen schaffte, also von baldiger Berennung Straßburgs träumte. Er hatte bis 15. nichts gegen sich als Badenser und Elsässer Korps nebst ziemlich zahlreicher Landwehr, letztere war erstaunlich früh am Feinde, während die anderen Teile der 7. A. Heeringen erst im Sammeln begriffen. Mit 11 Aktiv- und 4 R. Div. war Dubail stark genug, um entschiedener vorzudringen, der entschlossene Widerstand bei Markirch und Col Marie machte ihn wohl stutzig. Jetzt trat er 21. und 8. K. Limoges an die Nachbararmee Castelnau ab für deren Offensive auf besserem offenerem Gelände. Sein Unterführer Pau wagte nichts mehr, zumal er bald Hiobsposten erhielt und eine Division des 7. K. nach Epinal, eine später nach Paris senden mußte. Sehr geschwächt, wich er auf Dammerkirch zurück und bekam am 27. noch einen Rippenstoß auf die Reise, so daß er förmlich über die Grenze flog bis Belfort, dessen Werke den Verfolger mit Fernfeuer begrüßten. Doch ist aus Verlustlisten der Mannheimer und Würt. L. W. nebst deren 1. L. W. Pionieren keine blutige Schlappe Paus erkennbar, sie verzeichnen nichts. Später verschwand hier auch franz. 41. D., nur 57. und 66. R. D. blieben übrig.
Während sich dies bei Dubail zutrug, liefen nordwärts Vorpostengefechte längs der Front der 2. A. Castelnau entlang, im einzelnen nicht verlustreich, doch sich im ganzen erheblich summierend. Bei der deutschen Reiterei plänkelten 9. Hus., 3. Jg. z. Pf. und besonders 5. J. z. Pf. stärker, ohne daß wir wissen wo. General Radovitz blutete bei einer Kav. Brig. Man traf 2. franz. Kav. D. an der Seille, Chasseurs bei Blamont und am Parroy-Forst. Die drei bayr. K. schoben früh 3. Brig. Augsburg, 7. Würzburg und 11. Ingolstadt in schwacher Friedensstärke vor, sammelten sich aber erst bis 14. allmählich. 97. Inf. des Saarbrücker 21. K. wich nordöstlich aufs allmählich anrückende 1. bayr. K. aus, 3. bayr. L. W. aufs 2. bayr. K. Auch hier wurde Landwehr nicht verschont als Grenzposten. Schon am 11. stießen zwei Brigaden des 15. K. Marseille im Wald von Lagarde vor Luneville nicht nur auf »bayerische Deckungstruppen«, wie man liest, sondern auf Spitzen des 21. K. Fritz Below, dessen 59. Brig. jedoch tags zuvor weit südlicher focht, 2. Jäger, Aschaffenburg nebst bayerischer Ulanenbrigade sowie vier Tage später 80. hessische und 120. Würt. L. W. Die Marseiller 59. Brig. wurde gründlich geschlagen mit Verlust von viel Toten, 1467 Gefangenen, ihr General fiel, 8 Geschütze gingen verloren. Doch erhielten die Ulanen bei vorwitziger Attacke böses Mitrailleusenfeuer vom Kirchhof (16 Offiz. 219 Reiter bluteten), die Deutschen bezahlten den Erfolg bis 15. mit 1200 Mann (nur 166 Jäger), meist 17. Saarbrücker 15. Art. Da bald größere französische Massen folgten, räumten diese Deckungstruppen der 6. A. Prinz Rupprecht am 15. Lagarde und wichen ostwärts. R. Arch. erwähnt nicht mal die Ulanenattacke.
Die bayrische und 7. Kav. D., 8. sächsische als 3. Kav. K. Fromnel, konnten hier gewiß nicht gegen Sperrforts anreiten, doch häufte auch Joffre auf so ungeeignetem Gelände unsinnig viel Kavallerie an, das ganze Kav. Korps Conneau begleitete die »Armee von Toul«, und 6. K. D. Lyon der »Armee von Epinal« ging später auch nach Norden ab. Während bei letzterer gleich D. Epinal und 14. K. auf Kriegsfuß waren, so bei ersterer außer dem 15. südfranzösischen K. das 20. K. Toul. In die Naturfestung der Vogesen paßten die Alpenjägerbrigaden von Grenoble und Nizza, die gegen Monatsende bei Dubail eintrafen, in die Kunstfestung des Mont Couronné vor Nancy die schwersten Geschütze. Dies Panzerfort und andere Befestigungen vollendete man im Frühjahr aus lauterer Friedensliebe und man täuschte sich deutscherseits bitter, daß 21-cm-Mörser dagegen ausreichen würden. Nur die »dicke Bertha« der Geheimhaubitzen, (wir wählen diese Bezeichnung der russischen Schuwalowhaubitzen im 7 jährigen Krieg) hätte dafür genügt. Bei Longwy putzten leichte Feldstücke, die nur auf 5 km schossen, am ersten Beschießungstag 300 Mann der Besatzung weg, in der Lothringer Schutzzone erlag auch das stärkste Sperrfort Manonweiler, doch die natürliche Stärke der Nancy-Höhenforts wurde sehr unterschätzt. Im Vertrauen auf diesen Zufluchtsort, zu dem er immer
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