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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Verteilung der bayerischen Reservebrigaden nicht berücksichtigt. Nur ein Teil von ihnen stand bei St. Johann, ein anderer neben der 7. Brig. des 2. K. Er warf die 70. R. D. über den Haufen und griff die 39. D. Toul seitwärts an. Diese mit Verlust fechtenden Reserveregimenter rühmen sich, dem Toulkorps Foch gegenüber gefochten zu haben, 5. R. stand neben 23. Inf., während 5. R. A. bei Dieuze am rechten Flügel der Saarbrücker feuerte. Es trifft also nicht zu, daß 1. bayr. R. K. nur links als Füllsel zwischen Saarbrückern und 2. bayr. D. stand, es focht auf eigene Hand ohne jede Beziehung zu den Nachbarn, außerdem wird vergessen, daß auch schon Reservetruppen außerhalb des Korpsverbands im Feuer waren. Diese Einzelheiten muh man für richtige Gruppierung der deutschen Schlachtordnung ins Auge fassen. Verfrühte Darstellung krankte auch daran, daß man das 16. K. Montpallier nicht berücksichtigt, als ob nur 15. K. das Zentrum gebildet hätte. Südöstlich von ihm rang gerade das 16. K. standhaft und tüchtig. Das Saarbrücker K. stand allein den zwei südfranzösischen Korps gegenüber, ist aber rechts und links von bayrischen Reserven gedeckt worden, auch dürften 2. B. D. und die nach Saarburg abgezweigte Saarbrücker Abteilung das 16. K. beschäftigt haben. Es scheint indessen, daß hauptsächlich nur 31. D. die Marseiller schlug. 42. D. brach vom Monacker Wald hervor, besonders 131. Mörchingen stürmte allen vorauf, obschon dessen Tote und Verwundete sich häuften. Jedenfalls endete der Andrang des 15. und 16. K., dem schon früher 137. und 138. bei Bliedersdorf entgegentraten, zuletzt damit, daß die Marseiller in Panik aus der Schlachtlinie wichen. Obschon sie schwere Artillerie verwendeten, wurden sie von den deutschen Haubitzen überwältigt, ganze Batterien zermalmt. Die Mörchinger Brigade verlor den General und beide Obersten, doch sie erstürmte Vergnaville mit äußerster Gewalt; der Sturm einer anderen Brigade der 42. D. ging über die Höhen westlich Dieuze weg. Der Verlust war auch bei 174. Bitsch schwer, doch die nach vorn durchgegangenen Sturmhaufen ließen sich nicht halten, bis wilde Abendpanik alle Bande in den französischen Reihen löste. Ihre Feuerschlünde schwiegen, neben erschossenen Gäulen und Maultieren blieben die Geschütze liegen, vernichtendes Verfolgungsfeuer besäte den ganzen Rückzugsweg nach Geblingen mit Leichen. Man hielt sich darüber auf, daß die Marseiller flüchteten, doch sie taten es erst, als der Tod zu schrecklich in ihren Reihen wütete, und daraus einen Wertunterschied nord- und südfranzösischer Truppen zu folgern, geht um so weniger an, als das 17. und 18. K. im September Hervorragendes leisteten und das 16. schon heut sich durch Standhaftigkeit bemerkbar machte. Es zog erst auf Blamont ab, als 8. und 15. K. links und rechts vollständig geschlagen.
    Als die Mitte riß, knickte auch die entblößte Linke ein. Jetzt erst kam die 39. D. (in deutschen Berichten mit der 11. »eisernen« verwechselt) ins Gleiten, der 11. »eisernen« konnten die Pfälzer nicht Meister werden. Erst abends ging dies Elitekorps (neben dem Chalonskorps hochgefeiert) unter schweren Verlusten (800 Gef.) vom Schlachtfeld nach Ch. Salins und Civry ab. Indessen war der Kampf hier lange nicht so blutig wie bei Saarburg und Dieuze; nur die Würzburger litten bedeutend. Inzwischen hatte links von den Saarbrückern 5. R. D. mühsam gesiegt, die 1. b. R. D. die Höhe St. Johann mit der 2. Brig., Waldsaum und Kanalschleuse am Wirtshaus Lauterfingen mit der 1. genommen. Sie schloß sich der 2. bayr. Aktivdivision am 21. in Richtung Avricourt an. Auf diesem Rückzug erklärte sich die von Dubail geschickte 6. Kav. D. für so erschöpft, daß sie ihre Pferde ruhen ließ, womit den Limogern nicht gedient war. Castelnau verlor Gefangene und Geschütze, doch wohl kaum schon in sehr erheblicher Zahl, nur die Marseiller ergaben sich scharenweise. Der deutsche Verlust mag auf 15 000, der französische auf weit über 20 000 Tote und Verwundete geschätzt werden; leider bedeckten viele Tote der Saarbrücker das Schlachtfeld, deren unwiderstehlicher Heldenmut in unnachsichtlichem Sturmlauf die Entscheidung brachte. Daß diese Lothringer Schlacht von der Legende besonders gefeiert wurde, dazu lag kein Anlaß vor. »Charleroi«, wovon damals die Öffentlichkeit fast nichts, und »Longwy«, wovon sie wenig hörte, bedeuten viel größere Siege über viel größere Übermacht. Daß der Schlag

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