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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Tausende von Gefangenen. Die 8. Kav. D. überrumpelte den Feind südlich Goldap, nur ihre 2., 6. u. Jg. z. Pf. fanden bei Kowohlen Widerstand, die 1. K. D. aber war irrtümlich nach Süden abgedreht worden, um der angeblich gefährdeten 3. R. D. zu helfen. Da diese aber schon selber über die Finnländer Meister wurde, strebten dort Reiterei und Fußvolk gemeinsam nach Filippowo-Mariampol über die Grenze. Der Feind griff die 8. K. D. in Goldap erfolglos an, wobei Major Graf z. Lippe der sächsischen Gardereiter fiel. Francois schwenkte teilweise auf Gawaiten ein, behielt aber die Heerparole »auf Stallupönen« im Auge und zog am 12. ganz nordöstlich, wo er am 13., 14. noch bei Wilkowischki ernsten Kampf bekam und am 16. Mariompol erreichte. Morgen drang schon früher in Suwalki ein, 1. K. D. streifte gegen die Straße von Wirballen, 8. Kav. D. preschte durch die Rominter Heide. Inzwischen fand das über Lötzen am Lönenthinsee vorrückende 17. K. schon am 8. und besonders 9. starken Widerstand und längeren Aufenthalt, bis endlich der verschanzte Feind, von 36. Art. wirksam beschossen, mit Verlust von viel Gefangenen und Geschützen auf Wiesenthal wich. Das 20. K. unterstützte dabei mit 10  cm Kanonen über den Mauersee, mit ihm gewann die 36. D. am 10. Anschluß nördlich der Seeplatte, 35. D. ebenso mit 2. D., die am 12. bei Gawoiten aushalf, während die Hälfte 1. D. mit der 35. bei Tollmingkehmen sich vereinte. Ein Halbbattaillon 141. nahm den Ort, wobei 3000 Gef., 8 Geschütze erbeutet. Westlich davon gewann das 20. K. in Richtung Angerburg östlich des Rehsauer- und nördlich des Mauersees am 9. wenig Raum bei Pristanien, wobei das vereinzelt nördlich vorbohrende I/18. eine Schlappe erhielt. An Angerburg und den Nordenburger See vorbei, stieß 41. D. am 10. 11. bei Dombrowken auf starken Feind, der erst spät auf Darkhemen abzog, während Kampf der 36. D. bei Szabienen bis in die Nacht fortwährte. Rennenkampf ließ eben 4 früher genannte Divisionen zur Entlastung des Rückzugs vorgehen, die sich todesmutig opferten. Nachdem Scholtz die Angerapp erreichte, folgte er der Heerparole »Stallupönen« und kam bis Wallterkehmen. Das nördlich anschließende 11. K., 1. R. K. gegenüber Gerdauen ließen Vorsicht walten wie auch der übermächtige Gegner, der nur einmal westlich Nordenburg vorstieß. Im Artilleriekampf gewann man weder hier noch beim G. R. K. die Oberhand, gleichwohl räumte der Feind am 11. die befestigte Gerdauenstellung. Verfolgung auf Insterburg-Gumbinnen führte nur zu ernstem Ringen an zwei Bachtälern, Belows 72. R. Br. gelangte rasch bis über Insterburg, 54. Inf. voraus. Gallwitz und die ihm angehängte Königsberger R. bekam keinen Feind mehr zu sehen, letztere überrumpelte aber auch in Tilsit die 68. R. D., die 4000 Gef. 12 Gesch. auslieferte. Das 11. K. nahm Gumbinnen, Below kam nicht über Mallwischken, in Regen und Lehm kam am 14. Plüskow bei Schirwindt über Wirballen und das im Häuserkampf gesäuberte Stallupönen, Below bis Jurburg. Der Raumumfang des Vormarsches ebenso groß wie am Südflügel. Die mittleren Kolonnen warfen den Feind von Gerdauen-Nordenburg, auf Insterburg-Schirwindt am 10. stand die Schlacht im Zenith. Erst am 12. nahm aber Rennenkampf seine Mitte zurück, seine noch leidlich unversehrte Rechte als Drehpunkt benutzend, gedeckt durch unwegsame Frischung-Waldungen. Die deutsche Umwickelung über Goldap zwang zu exzentrischem Ausbiegen auf Stallupönen. –
    Bei Tannenberg verleiteten die eindrucksvollen Flügelkämpfe zu der Meinung, Ludendorff habe es auf doppelseitige Umfassung abgesehen. Die Verteilung der Streitkräfte lehrt das Gegenteil, tatsächlich fochten nur 48 Batl. auf den Flügeln, 90 im Zentrum, diese brachen den Feind. Zwar gab man anfangs in der Mitte nach wie bei Cannä, nicht aus taktischen, sondern lokalen Gründen, dann brach man in beide Flanken der russischen Mitte ein. Das stellt sich also als Zentrumstoß dar, bloßes Abklaftern der Flügelkorps würde nie zur Vollvernichtung ausreichen. Jeder Vergleich hinkt, wie denn freischaffende Kunst stets ihre Formen wechselt. Es ist irrig, die erste Masurenschlacht mit Moltkeschen Grundsätzen zu vereinen, sie hat nichts damit gemein, vor allem lag keinerlei doppelseitige Umfassung vor, denn der Nordflügel blieb wesentlich versagt. Daß die Umgehung am Südflügel taktisch nicht ins Gewicht fiel, zeigt der unverhältnismäßig geringe Verlust des 1. K.,

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