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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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nach Norden gegliedert. Unser Umgehungsstoß traf zunächst nur 43. D. des 2. r. K. östlich der Seen mit Spitze bei Arps, die nächste Truppe (26. D.) nördlich bei Angerburg, von wo über Gerdauen, Allenburg, Deime 4., 3., 26. K. anschlossen; dahinter 72., 54. R. D., 20. K., welche erst am 10. über Darkhemen herangeholt und dieser Umfassung entgegengeworfen wurden. Von der Kavallerie kam nur 2. Gardediv. Rauch in ernsteres Gefecht, erst am 11. begab sich der Chan Hussein mit seinen Geschwadern nach Süden in die Rominter Heide nordöstlich Goldap zur Flankendeckung. Hierdurch fanden die zähen Ostpreußen der 1. K. D., die seit Feldzugsbeginn kaum einen Ruhetag kannten, und die schneidigen Sachsen der 8. K. D., in Lothringen schon vielfach abgehetzt, zuletzt ihre Verfolgung gehemmt. Im einzelnen schlugen die Russen sich nicht schlecht, Führungswirrwarr mit sich kreuzenden Gegenbefehlen lähmte aber das Ganze, Rennenkampf ließ sich, ähnlich wie Kluck am Ourcq, durch bloße Angst vor Umgehung zu verfrühtem Rückzug verleiten. –
    Bei Lyck gab es eine ähnliche Episode wie am Südende der Ostfront. 22. K. der Grodnoarmee wollte dem nordwärts gerichteten Umgehungsflügel Hindenburgs beikommen. Die Enge der Lycker Seenkette lud nicht dazu ein und die schwache unvollzählige Holsteiner L. W. Div. Goltz schlug den Ansturm ab, bis am 13. frische Brigaden des 3. sibirischen K. die Brigade Pressenthin festnagelten. 31. L. W. wankte, bis die aus Lötzen herbeigerufene »Reserve« (Ers. 147 und L. Sturm nebst Art. auf dem Fuchsberg) den Feind aufhielten. Das Pfeifen der Lokomotiven schüchterte ihn ein, als brächten sie große Verstärkung, er machte sich in der Nacht davon. Unsere Verluste sind aber zu gering, um an Wundertaten glauben zu machen. Auch verrieten 3 Brigaden Sibirier und Schützen keinen »Schwung«, sondern der nach Bialla aufgebrochene General von Morgen warf sie am 7. 9. mit 2., 9. R. bei Ramsdorf, mit 34. bei Schillpallen, mit 49. bei Drygallen. 1., 3. Finnische Brigade des 22. K. wichen bis Grajewo über die Grenze, mit Verlust von 6 Gesch. Bis Septemberende Seitengefecht bei Schrötterau gegen 5 L. St. Bataillone, L. W. Neuhaldensleben, 76. Ers. Schwerin. Der ganze Scherz gegen die Grodnoarmee kostete nur 1400. Noch unbedeutender verlief der Septemberkampf im Norden. Neu angelangte Küstriner L. W. Regimenter 8., 48. fochten schon am 1. bei Lanköschken, am 8. bei Grabenhof, 4. L. W. bei Schwören und Splitter; Ersatz Tilsit nebst 1. Drag. und Ers. Kav. 1., 2. R. K. verfolgten über das am 12. befreite Tilsit. In Richtung Königsberg mußte der Russe gleichfalls abziehen, durch Druck aus Südwest zu eiligem Ausweichen genötigt, als Gallwitz und Below die Rückzugsstraße bedrohten, auf welche Plüskow den Feind vor sich herwarf. Bis am 14. schon brandenb. L. W. Batterien und 2. Garde L. W. Schw. bei Jurburg nordöstlich Tilsit verfolgten, hielt die Königsberger Reserve ruhig die Deime-Linie fest. Bei Tapiau schanzten 1., 28. P., bei Labiau feuerte immer noch 52. Art., bis die dortige russische Abteilung abzog. Auch diese Nordkämpfe waren ein billiges Vergnügen (415). Die Russen entscharten sich in wilder Flucht, aus Norden und Süden zum Kampfe gestellt, den sie nicht annahmen.
    Inzwischen nahm die große Operation ihren Fortgang. General Francois drang am 7. durch die See-Enge, am 8. über Arys, später über Widminner See unaufgehalten vor, 1. D. über Spirlingsee, nachdem sie bei Arys dem 169. r. Rgt. 1000 Gef. abnahm. 2. D. über Kruglinnen. 33., 43. erzielten am 11. Umfassung bei Goldap nach Gefecht, schon am 9. bei Gablik, wo sich 41. mit 1. Jäger kreuzten, deren Radfahrer Lindental erreichten. 41. stieß bei Tollmingkehmen mit 1., 3. zusammen, die am 10. 11. dort heftig rangen, 1. verlor den Regimentskommandeur. Gurkos Reiter wichen aus, 43. r. D. wurde gesprengt, zugleich warf Div. Falk sich nordwestlich auf 72. R. D. Am 12. war der Feind geworfen bei Speskehmen, 4., 44. drangen über Freudenthal bis Pillarken südlich Goldap vor, das Goldaper Regiment tränkte dort reichlich den Heimatboden mit seinem Blut. Der Feind, dessen Erdschanzen mit niedergeschlagenen Bäumen unsere Geschütze wegfegten, zog ostwärts auf Rominten nordwärts nach Pillupönen ab, wohin ihm 3. Regt, und viel Art. über Jörkitschken folgten. 37. Art. beschoß Szabienen, 1. Fuß Art. Speskehmen. Francois erbeutete schon am 10. über 50 Gesch. und machte

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