Bismarck 04
Scheffer aber nach Süden aus über Niesulka, um den Ring zu schließen. Schon sperrte Richthofen die Miazgabrücken. 41. D. am Wald zwischen Teolin und Lipiny bis nahe der Straße nach Gombin, wo I/148. notdürftig Verbindung nach Norden unterhielt; 37. D. von Moskule auf Novosolna hatten langwieriges Gefecht, die 22. D. suchte den Nordeingang der Stadt zu erreichen über Rogi, 35. von Zgierz her über Babice-Grabovice, 36. in Verbindung mit 38. D., die vorerst bei Janovice stecken blieb, nachdem sie den Raum Charbice-Lutomirsk siegreich durchschritt, Front nach Südost, die Danziger D. Front nach Ost. Inzwischen verriegelte Morgen den Raum nördlich und westlich Lovicz, kampflos besetzte 72. R. Brig. (5. R., 54. I.) Combin, sie und nach kurzem Mißgeschick 226. R. drangen auf Kiernozia vor. Jetzt bestand ein Abstand von 60 km nach Lodz.
An der südwestlichen Vorstadt von Lodz, Konstantinow, kam es am 20. zu wahren Schreckensszenen. Der blühende Ort, meist von deutschen Webern besiedelt, sank durch beiderseitige Granaten in Trümmer und verfiel dem Wüten echtrussischer Leute, doch die Russen stürmten immer wieder durch Rauch, Schutt und Brand über Leichenberge vor. Weiter kam unser Angriff doch nicht; 129. und Thüringer 96. behaupteten nur die Umgegend und Lutomirsk westlich Lodz. Schon näherten sich Hilfskorps der 5. r. A. nach ungewöhnlichem Gewaltmarsch Pabianica, schon brachte der nach Warschau abberufene Rennenkampf die dort aufgespeicherte Generalreserve, um zwischen Morgen und Scheffer einzubrechen. Auch Scholtz, dem übrigens 1. Jg. fehlte, wie wir aus V. L. ersahen, wurde so in Mitleidenschaft gezogen. Daraus entwickelte sich, während in Nord-Nordwest die Schlacht zum Stehen kam, ein furchtbarer Kampf im Osten.
VIII. Schlacht bei Lodz im Ost und West
49. R. D. hatte am 18. südlich Brzeziny, die Garde bei Malczow östlich der Straße nach Jordanow hartnäckigen Widerstand gefunden, wobei 5. G. Bresche brach. In klarer Winternacht schauten die ruhigen Sterne auf ein wüstes Schlachtfeld nieder, als eine ganze Div. dieses Rgt. angriff, doch 800 Leichen, 250 Gef. als Zeichen der Niederlage zurückließ. Richthofen's Vorhut nächtigte östlich Karpin, nachdem er nur 19. Drag. zur Sicherung nach Nordost bei Bialawy beließ. Doch besetzten einige aus 11. Hus., 13. Ul. zusammengesetzte Schwadronen Skiernewice und zerstörten die Bahnstrecke. Der 9. K. D. Eberhard v. Schmettow ging die 6. D. Egon von Schmettow voraus und stellte schon weit südlich Anmarsch neuer Russenmassen aus Piotrikow fest. In ungefährdet fortgesetztem Marsch längs der Miazga kam Scheffers Vorhut schon bis Bandkow weit südlich Karpin-Dalkow, nachdem 5. G. Brig. Below über Borowo den Übergang bei Karpin eroberte, 6. G. B. Friedeburg unterstützte dagegen seitwärts nördlich die 72. Allenstein Brig. Schaer, die als Linke des 20. K. südwestlich über Jordanow auf Bedon vorging, welchen Miazgaübergang indessen die Garde erst am 20. inne hatte, nach äußerst heftigem Kampfe im Schloßpark, wobei der Oberst des Lehrrgts. schwer verwundet niedersank. Der auf seine Geschützstellung Kurowice zurückgeworfene Feind stand jetzt östlich vom Städtchen Rzgow bei Kalino-Tadzien. Die südlich Bucovice aufgefahrene 3. G. Art. Brig. räumte aber gewaltig auf, nachmittags drang Below südwestlich bis Rzgow durch. 9. Kav. D. verband die zwei getrennten G. Brigaden, konnte aber im Fußgefecht nicht eine drohende Feindstellung bei Felikse nehmen. Dagegen durchschritt 49. R. D. Thiesenhausen (später Wenker), an der Garde vorbeigegangen und aus Süden angesetzt, siegreich den Großwald von Tuscajew und schleuderte im Verein mit Below das 5. r. K. nach Lodz.
Dessen Linke muß hier schon die Gegend verteidigt haben, da 1. K. zwischen Milazki südlich Novosolna-Olecho nach Nordosten stand. Gegen Flankenstoß anrückender Teile der 5. A. von Grabina her wendete sich die 50. D. Goltz, nur aus einer Brigade bestehend, und vertrieb den Feind südwestlich Bandkow, wohin 6. K. D. langsam wich. Ob dieser schwache Sicherungsposten genüge, die so weit ausholende Umfassungsbewegung Scheffers zu decken, mußte doch jedem Klarsehenden zweifelhaft sein. Von Einwirkung der Gruppe Linsingen über Lask-Pabianice spürte man auch nichts. Bis Wadlow ausgesandte Vedetten fanden den Horizont im Westen leer, wurden vielmehr russische Kolonnen aus Süden gewahr. Nach Norden fochten Friedeburg und Schaer als einziges
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