Bismarck 04
tapferen Geist dieser L. W. Ers. Besatzungstruppen, eben erst ins Feuer gebracht, daß sie keineswegs losließen, obschon ganz nutzlos geopfert, denn vor Ankunft der Pommern war hier doch nichts zu machen. Nordöstlich Konstantinow, wo man das von Lask hereingerückte 1. Sib. K. wahrnahm, und gegen die ganze Front von Pannwitz lief der Feind mit allen Kräften an, doch russische Mützen und sibirische Pelzhauben sanken massenhaft in den Schnee, umgeblasen vom Flankenfeuer der 73., 82. Art. von Staabs, die überquer in die Sturmhaufen schoß. 22. D. stand ruhig bei Novosolna. Hier waren 33 Bat. entwickelt gegen mindestens 96, von denen freilich 64 schon arg geschlagen waren. Anerkennung verdient das 1. r. K., dessen 32 Batl. gegen 29 deutsche (6 Garde) immer noch bis Andrespol standhielten. I/148. entsendet Morgen, 41. D. daher nur 11 Batl. an gefährdetstem Punkt. Denn an ihrem Standort (Wald von Teolin) lief die Meldung ein, daß erneut Russenkolonnen sich von Glowno auf Strykow bewegten. Eine rasch zusammengestellte »gemischte« Brig. Reiser warf sich entgegen mit vorläufigem Erfolg, doch Scholtz hatte jetzt nur noch wenig in der Hand, da Brig. Schaer an der Miazga südlich Wyoncin räumlich getrennt focht, und konnte wenig gegen Andrespol ausrichten. Das erkannte er vom Kirchturm eines Dorfes, wo er seinen Beobachtungsstand hatte, und wunderte sich wohl baß über Scheffers Vertrauensseligkeit, der immer noch feste druff ging. Morgen konnte nicht daran denken, schon heute Lovicz zu nehmen, wie man ihm naiv vorschrieb. Südlich Kiernozia brach sich sein Hauptstoß an der riesigen Übermacht von mindestens schon 112 Bat. (5., 6. Sib., 1. Turkest., Hälfte 6. r. K.), von denen freilich die größere Hälfte schon bös geschlagen war. Er hatte weitaus den zahlenmäßig ungleichsten Kampf. Brig. Gregory, die ans Südufer über und unter seinen Befehl treten sollte, hatte die eistreibende Weichsel noch nicht hinter sich und stand erst am 22. zur Verfügung.
Alle Aufmerksamkeit von Freund und Feind wandte sich der Gruppe Scheffer zu. Lage äußerlich gut, sonst wenig tröstlich. Friedeburg und Eberhardt Schmettow vermochten den Feind bei Feliksen nicht aufzurollen. Weiter südlich trat Brig. Below von Wiskitno zum Sturm auf Olenso an, blieb aber erfolglos gegen die Übermacht trotz starker Wirkung schwerer Gardeartillerie und glänzender Haltung von I/III. G. G. Dafür nahm 5. G. weiter südlich zwei Dorfvorstädte Julianow und Dombrowa, nur 2 km vom lichterloh brennenden Südring der großen Fabrikstadt. Die Garden behaupteten sich gegen einen mit allgemeinem Glockengeläut eingeleiteten Massenstoß aus dem Innern. Offenbar zog der Feind jetzt Teile seines Zentrums aus der Front, um seine zertrümmerte Rechte zu decken, sein 5. K. war aber allein schon stärker als die ganze Gruppe Scheffer, von der im Süden ja nur 24 Batl. fochten. Ihre äußerste Linke unter Oberst Credner deckte gegen Pabianice, Brig. Thiesenhausen sah sich vom Nudawald her angefallen. Schnellfeuer von 225. R. und 49. R. A. erstickte diesen Vorstoß, leider sah sich I/225. veranlaßt, nachzustoßen. Von gewaltiger Übermacht abgeschmettert, retteten sich die Reste nach Rzgow, geführt von einem schwer verwundeten Leutnant. Alle Offiziere bluteten, Major Zimmermann von drei Schuß- vier Bajonettwunden, also kam es sogar zu Handgemenge. Die Batterien bei Gadki harrten aus, der Feind schlich sich aber bei Nacht in ihren Rücken, überfiel eine Batterie und sprengte die Bedeckung. Der Brigadechef Oberst Kramptz sammelte die Brigade und warf die Russen entschlossen hinaus, wobei viele sich der kühnen V/228. ergaben. Wie teuer war der Erfolg bezahlt! Die Kommandeure von 225., 228. und die Mehrzahl der Offiziere bedeckten den eisigen Boden. (Entspricht genau den V. L.). Brigadegeneral Thiesenhausen, an Stelle des gefallenen Briefen die Division führend, trat das Kommando jetzt an den soeben erst angelangten Generalleutnant Waenker ab. Dieser überschaute vom Windmühlenhügel nördlich Rzgow nichts Erfreuliches. Auch Gruppe Credmer (I/III/225. und 21. Schl. R. Jg.) erwehrte sich mühsam überlegener Massen, Flankenstöße aus Gadki und längs Chaussee Pabianice machten bis Mitternacht den Posten unhaltbar. Das Gardegrenadierbatl. Dresow schlug zweimal umfassende Angriffe auf Tuszyn ab, fand aber die Straße nach Rzgow gesperrt und zog über Kalinko nach Ruta ab, wo es den Wolborkaübergang bewachte. 6. K. D. wich auf
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