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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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76. Brig. wurde durch Umbiegung nach Süden hart betroffen. Weiter westlich nahmen die Dinge bisher keinen guten Fortgang. K. Posen (K. Breslau erst am 18. Sieradz) rückte zwar auf Szadek an, wo Frommels Reiterei bei Wincanto (6. Hus.) und Marjano (12. Drag.) umfaßte. Novikows Geschwader verschwanden größtenteils nach Osten, um neben Plehwes 5. K. dem kecken Scheffer-Boyadel in die Zügel zu fallen, dessen ungestümer Galopp gebändigt werden mußte. Das 19. K., auf das man bei Szadek stieß, dehnte seine linke Flanke schon über Dobron bis Zdunka verlängert. Frommel wich vor Geschütz- und Gewehrfeuer aus, nur die Besatzungsdiv. Doussin war am 20. fähig, des Feindes linken Flügel in die Wälder bei Wilanow einzudrücken, das sonstige Posener K., noch nicht in Vollbesitz Szadeks, erschöpfte sich in fruchtlosen Angriffen. 5. Kav. D. Unger wies den Angriff zahlreicher Feinde ab, die österreichische schlug sich bei Zdunka mit dem abziehenden Novicow herum. (G. R. Schr. spricht immer von 3 fechtenden K. D., doch die sächsische D. Kapher blieb stets unbeteiligt, Verlust Null). Am 21. fiel Scheidemann mit Wucht auf die Danziger bei Niesiencin, doch General Heineccius behauptete sich unter ungeheueren Verlusten des Angreifers; der zuletzt angeblich die 5er über den Haufen warf. (Jedenfalls nur als ganz zuletzt eingesetzte Reserve, wann überhaupt, denn die V. L. schweigen völlig.) Endergebnis am 21. nur: russische Linke festgehalten, auf der ganzen Front bis Novosolna der Gegenstoß in Todesschweigen zahlloser Gefallener erstorben, dem Einbruch bei Strykow–Glowno ein Ende gemacht, aber auch deutscherseits nur langsame Fortschritte. Scheffer entfernte sich immer mehr von seiner Aufmarschbasis, der Sieg des Lehrrgts. bei Bendon a. D. Miazga und der Gardefüsiliere nördlicher trug sie nur neuen Schanzstellungen entgegen und für Brig. Below bei Kalino–Karpin trat schon das Bedenkliche ein, daß III/5. G. Gr. im Süden Tuscyn besetzen mußte, wohin das ganze 3. K. Plehwes zum Entsatz von Lodz vorrückte. Gleichwohl wurzelte Schlieffens Cannä-Wahn so tief in deutschen Gemütern und so stolz fühlte sich der deutsche Soldat – an sich ein wertvolles seelisches Gut, das man aber nicht überschätzen darf –, daß Scheffer darauf bestand, die Einkreisung fortzusetzen im Vertrauen darauf, daß die Flügelkolonne Linsingen rechtzeitig Pabianice erreichen und so den hermetischen Verschluß von Lodz erzwingen werde. Vor der 49. R. D. floh allerdings der Feind auf Lodz, doch die Feliksestellung bereitete den Abgesessenen der 9. K. D. und dem ihr beigegebenen II/54. Aufenthalt, jede Verbindung zwischen den Einzelkolonnen störend. Es half wenig, daß Scheffer schon im Rücken des gegen Scholtz ringenden 1. K. stand, das seine Flanke durch Massenbatterien deckte. Solange diese Front nach Norden sich hielt, stand Scheffer nach der bedeutsamen Einnahme von Rzgow doch eigentlich schon auf verlorenen Posten. Denn wohl durfte er hoffen, das 5. K. zu schlagen; wie aber, wenn der Feind aus Nordost einfiel und ihn von Scholtz abschnitt! Schon der erste abgewehrte Einbruch auf Strykow gab zu denken.
    Besserten sich die Verhältnisse am 21., wo endlich nach der Vorhut (Inf. Brig. Schmiedeke) das ganze K. Breslau zur Stelle war? Wenig. Div. Menges stritt um den Bachübergang bei Widawa, hielt den Feind bei Zdunska fest, war aber weit entfernt, auf Lask abdrehen zu können, was K. Posen schon südöstlich Szadek aufgab. Wohl sollten die Thüringer im Verein mit Frommel wieder über den Ner den wichtigen Punkt Pabianice aufsuchen, kamen aber gar nicht dazu, General von Esch mußte sie vielmehr über den Fluß zurückführen. Das frische 19. K. erwies sich neben dem geschlagenen 23. K. doch noch zu stark auf der ganzen Westfront. Dort standen bisher ungefähr 70 r. gegen 36 d. Batl., denn »Korps« Breslau zählte nur 11, K. Posen 16 Batl., von denen 3 L. W. Ers. Batl. erst Anfang Dezember eintrafen. Das 2. K. verspätete sich traurig, da es erst Mitte November von Ypern kam, indessen war doch Morgens Hessendarmstädter R. Brig. gleichfalls von dort um zehn Tage früher da, und zwar auf viel weiterer Entfernung nach Osten. Wer immer die Schuld trägt, jedenfalls bewährte sich Napoleons alte Maxime, daß es bei getrennten Anmärschen nie ordentlich klappt. Die Posener und Breslauer litten bedeutend, in Anbetracht ihrer viel kürzeren Kämpfe weit mehr als die Thüringer. Es spricht für den

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