Bismarck 04
Grudusk flankierende erste Linie Lysakowo wurde von 96. Gera und Pfeils L. W. nur beobachtet, nur 94. schloß sich dem Vorgehen der 86. D. Wernitz an und überrannte gemeinsam mit Brig. Windheim die kurze Zwischenlinie bei Kolaki. Die dritte – hier eigentlich zweite – Linie Gorna lag weit dahinter, einfallender Nebel hinderte Beschießung. Erst spät abends warfen sich die Weimaraner auf den stärksten Punkt und waren siegreich, worauf 11. sib. D. an Prasnycz vorbei abzog, von den bisher untätigen 96ern bis in die dritte Verteidigungslinie gefolgt. Diese gab man aber nur deshalb auf, weil nordwestlich Prasnycz Pannewitz ununterbrochen durchbrach. Neben ihm fand die von G. St. Schr. stets besonders gepriesene Brig. Großmann nur schwachen Widerstand, denn sie litt durchweg am wenigsten. Auch verdankte sie ihren äußerlichen Erfolg nur der G. R. D. Albrecht, 2. G. R. vorauf, die schon sehr früh die Höhen- und Waldkette Zborz–Kosnew überwand. Ebenso kam 26. D. Heineccius links davon ungemein schnell vorwärts. Danziger Grenadiere und Graudenzer erstiegen unwiderstehlich die Höhen. Hier vereinten sich 71., 81. Art. der bisher im Rückhalt stehenden 35. D. Hahn mit 36. Art. Brig. Diese zentrale Kanonade tat größere Wirkung als jede andere. Wenn binnen »5 Minuten« die Wamprahöhen fielen, so erweckt der von uns gebuchte geringe Verlust der 36. D. kein Bedenken. Dagegen zieht die G. St. Schr. fortwährend 1. G. R. heran, das anscheinend minimal blutete. Will man dem beliebten Rgt. einen Lorbeer zuschanzen, der dem nur eingangs erwähnten 2. G. R. gebührt? Und die Hauptarbeit verrichtete Berliner 64. R., das sich längst Garderang erwarb und dessen 3. Batl. die Werke von Choimowo nahm, 1. sib. D. fluchtartig über die dritte Linie trieb. Inzwischen war D. Hahn, ins erste Treffen eingeschoben, mit 141. entscheidend vorgebrochen, den Feind südöstlich hinabwerfend, der größte Erfolg des Tages. Das Bollwerk Prasnycz nachts räumend, wich der Feind ins zweite Hauptsystem Ciechanow–Krasnosielc.
Auch dies war schon angeknabbert, denn weit südlich gewann 85. L. W. D. beidseitig der Bahnstrecke Boden. Die Turkestaner machten Miene, die Linksseite der neuen Schlachtordnung stark zu halten, aus Osten und Norden trafen allmählich immer mehr Verstärkungen ein. Überrascht von plötzlichem Angriff, der ihm schon 6000 Gefangene kostete, wollte der Russe den deutschen Vormarsch brechen, den am 14. Regen und Nebel erschwerten. Wieder erreichte Watter erst abends Krasnosielc, vor diesem Orzyc-Brückenkopf blieben Garde und Falk liegen, Pommern und Württemberger betasteten nur südwestlich davon die Hauptstellung. Am Südwestflügel nahmen 5 thür. Batl. und Korpskavallerie (6. Kür.) Verbindung mit 85. L. W. D. auf, während 94., Batl. Koburg und Brig. Pfeil sich zu Durchbruch auf Paluki anschickten, Marrwitz lag bei Klonowo vor der Hauptfront. Die von D. Hahn gerissene Bresche sprang in der Mitte weit vor, Heineccius teilte ihr 36. Art. zu, dagegen 72. Art. zur D. Albrecht, wo der Hauptteil der Mörser und Haubitzen kanonierte. Am 15., 16. ballten die Sibirier wieder ihre gelichteten Reihen, im Nordosten rollte 4. sib. K. heran, nach Pultusk–Rozan 33., 40. D., so daß die zunächst fechtenden 80 r. Batl. auf 144 schwollen gegen vorerst nur 120 deutsche inkl. L. W. Doch konnten am 15., 16. Sibirier und Turkestaner nicht wehren, daß Pannewitz seinen Keil tiefer und spitzer hineintrieb. Dauernd lag das Schwergewicht im Zentrum. Man messe auf der Karte die Entfernung von Opinogora nach Karninowo und Krasnosielc: wie weit beide Flügel zurückhingen. Nur der Zentrumstoß machte die nach Norden gebogene Linie des Orzyctales unhaltbar und drückte auf die Ciechanowlinie nieder, zwang sie zum Ausweichen auf Pultusk. Unsere Linke blieb versagt, die Orzyclinie erwies sich als zu gefährlich für frontale Berennung, auch die Thüringer verhielten sich zuwartend angesichts überstarker Stellung. Dagegen hing sich die am 15. nachmittags anlangende und Plüskow überwiesene 50. R. D. Goltz rechts der Angriffsgruppe Warnitz–Albrecht an, vor Linie Opinogora–Zielona–Grabowo am ungründlichsten ausgebaut. Hier drang man durch, angeblich gab das vom rechten Flügel Pannwitz' herangezogene 128. seinem Stoß besondere Wucht, zwei Zbiki-Höhen überkletternd. Brig. Großmann nahm Grabowo, unterstützt von 18 leichten Haubitzen der Div. Goltz, die ihre 99. Brig. bei Klonowo
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