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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Schanzhöhen eroberten, nördlich Pultusk, wo die kaum aufmarschierten Thüringer sofort den Brückenkopf von Zambski nahmen und so für folgenden Übergang Bahn schafften. 160 Stück jeden Kalibers sollten die Werke sturmfrei schießen, gegen die von Brig. Großmann zu nehmenden Trojani-Schanzen wirkte eine Batterie der Riesenmörser, nach der alten Leuten-Tradition »Brummer« oder im Volksmund »dicke Bertha« genannt. Warum nicht gar »faule Grete«, wie einst gegen die Quitzows, stürzten doch auch hier Raubritterburgen ein! Das Ende des Zartums kam nahe heran.

XXII. Pultusk-Rozan, Kamionka, Ostrow
    Genauer betrachtet, erfolgte der Pultuskangriff der R. Gardebrigade Zaworowski, der Div. Goltz und Wernitz sowie der 85. L. W. D., 38. D. folgendermaßen. Am 23. im frühesten Morgendämmer warfen sich 344., 341., 342. auf die Nordwestschanzen, zwei Stunden später Sächsische und Mecklenburger L. W. und 96. I. an der Nordfront, drei Batl. von Goltz und I/95., links davon 64. R. (Immer will die G. St. Schr. 1. Garde R. in den Vordergrund bringen, dies geht unmöglich an, da sein großer Augustverlust nur dann auf Juli fällt, falls die Listen seit 10. August einen unerhört verspäteten Nachtrag bedeuten). Der Sturm, auf lauter einzelne Punkte angesetzt, geschah ungleichmäßig, je nachdem die Artillerie wirkte, seit frühsten Morgen begonnen. Bei G. R. wurde der auf 8 Uhr festgesetzte Sturm um eine Stunde abgesagt. Tatsächlich machten 1. G., 28. P. die Chmielewowerke sogar erst vor Mittag sturmfrei, dagegen brachen Vorderkompagnien des Berliner R. Rgts. schon nach 8 Uhr südwestlich Boby ein, unter Vorantritt des 1. Batl. machten die Märker bis ½10 schon reinen Tisch. (Daß sie dabei nur 56 verloren, klingt unglaubwürdig, würde aber den winzigen Monatsverlust vom 1. G. R. glaubhaft machen). Rechts davon stürzte sich I/231. R., kaum daß die letzte deutsche Granate in die Gräben hagelte, auf den am Nordrand aufragenden Gutshof Szlacheki und hatte nach blutigem Ringen die ganze Stellung. Es war 10 Uhr, das Dorf brannte, der Feind floh. Doch nur in fünf Laufgräben, von wo er mörderisches Feuer ergoß. Der hohe Getreidestand und darin versteckte Masch. G. verursachten Zögerungen, die mit Drahtscheren vorspringenden Pioniere sanken tot und verwundet. Das heldenmütige Bataillon schlug aber immer wieder den Sturmmarsch, sechs andere Kompagnien erklommen eine beherrschende Höhe. (Nicht 230., wie G. St. Schr. sagt, 229., 230. fochten laut V. L. so gut wie nicht und auch späte Augustlisten bestätigen die geringen Einbußen der 50. R. D., warum sollen wir also an andere Nachträge bei 1. G. R. glauben?) Nach Abschlagen äußerst heftiger Gegenangriffe eroberte 231. das Pelta-Ufer, dies von Nord nach Süd in den Narew strömende Flüßchen bot Uferhöhen als Standort der nacheilenden Artillerie, sie bewarf derart das Gelände, daß der Feind seinen Abzug nur mit schweren Opfern bewerkstelligte. Was südöstlich in Gräben ausharrte, ergab sich um so rascher, als nach Mittag 1. G. R. (wohl Verwechselung mit 2.) den Sturm vorwärtstrug. Als ein Halbbataillon sich voll Kampfeifer schon zwei Stunden früher an die Schanzen heranwagte, waren sie noch heil, sonst lag dort alles voll Toter und Verwundeter unter Granatsplittern, die Reste flohen, verfolgt von den Berlinern, während G. R. die Flußschleife bei Grojec durchwatete oder abends auf einer Laufbrücke überschritt. Die Sturmverluste waren hier lächerlich gering: 167. (Auch dies übersteigt aber weit den von uns gebuchten Juliverlust von 1. G. R., es wird Verwechselung mit 2. G. R. vorliegen, warum wird dies Rgt. nie mehr genannt?, da doch sein Verlust beweist, daß es vornan war? Das ist doch verdächtig, mutmaßlich muß man stets 2. für 1. lesen, das in früheren Monaten arg gelichtete 1. blieb wohl in Reserve). Dagegen büßte das tapfere 231. R. über 900 t. u. v. ein, ein Unterleutnant führte das 1. Batl. zuletzt auf seiner Trauer- und Ruhmesstätte. (In früheren Kämpfen demonstrierte Goltz offenbar nur). Keine deutsche Truppe focht tapferer im Weltkrieg, sie riß die besonders starke und von Artillerie nicht genügend bearbeitete Stellung und 2480 Gef., 15 Masch. G. an sich. Bei Wernitz riß 342. (früher Wentzel) nach vorn aus, aus mißlicher Lage von II/96. erlöst, worauf der Stoß bis Dombiny gelang, 341. (früher Reinhardt) links davon befreite 344. (Rgt. Gropp) von Flankierung, dann wurde die ganze

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