Bismarck 04
20. erstürmte 121. die ganze Front nördlich und südlich der Chaussee, hielt scharfe Kanonade und noch schärfere Gegenstöße aus, tat diesmal mehr als die Olgagrenadiere, die ihnen sonst voraus waren.
Voll Zuversicht um ihre Festungen zusammengeballt, gingen die Russen aber jetzt mit einer Entschlossenheit vor, die ihnen Ehre macht. Während Hahn Übergangspunkte suchte, brachen zwischen ihm und Urach acht frische Batl. durch, andere Schlachthaufen setzten bei Ostrykol über. Ulanen und I/125. (welches in der G. St. Schr. stets in erster Linie genannte Regiment selbst heute minder litt, als 119., 121.) hielten den Stoß so lange auf, bis 141., II/176. nebst Batterien 71. Art. und 4. Jg. z. Pf. aus Süden kehrtmachend heran waren, später auch 128., 176. eingriffen. Heineccius beließ im früheren Aufmarschfreuen nur Danziger Grenadiere und Teile 72. Art., auch sie sahen sich heftig angegriffen, während Heineccius gleichfalls nach Nordosten kehrt machte. Hierdurch zerfiel die Tageshandlung in zwei Hälften. Das r. 21. K. (33., 44. D.) bei Rozan griff Watter an, wurde aber infolge Flankierung durch Pannewitz' genannte Rgt. bei Napiorka abends über den Narew zurückgejagt. Dagegen sah es nördlich Pultusk so aus, als ob G. R. vor 40. D. weichen müsse. Indessen eroberte 2. G. R. (angeblich 1.) abends Boby zurück, D. Goltz hielt gegen 4. D. aus, obschon angeblich schwer mitgenommen (keine Spur). Zuletzt ging 4. r. K. blutig geschlagen auf Pultusk wieder ab. Säbel und Lanzen von Kosaken zersplitterten an den Bajonetten von 1. G. R., das in vollem Lauf den Reitern begegnete wie einst Rgt. Bernburg bei Liegnitz. Rußki wollte aber den Strom nicht fahren lassen, Ausladung der Warschauer Bahn bei Ostrow brachte neue Verstärkungen für Rozan und Orzycmündung, obschon im Norden am 20. früh A. Scholtz nach dreitägiger Schlacht den Feind den Narew hinab nach Lomscha warf und 1. K. mit Übergang bei Ostrolenka drohte. Scholtz schob es aber am 21. wieder abwärts nördlich von Rozan, offenbar um entstandene Lücken zu schließen. Hieraus entstand später ein neuer furchtbarer Seitenkampf, auch 83. Div. war dorthin unterwegs wie in Vorahnung.
Die anfängliche deutsche Übermacht, als 73 Batl. auf 48 sibirische stürzten und 32 Turkest. Batl. 48 L. W. Batl. gegen sich hatten, verkehrte sich schon gründlich ins Gegenteil. Jene drei sib. D. waren freilich erledigt, doch traten für sie jetzt schon 6 frische D. nebst frischer Turkestanischen Schützendiv. mit 112 Batl. ein gegen 82 deutsche inkl. Golk. Die Reste der Sibirier und 1. Turkest. K. schienen auch genügend, um Zastrow fernzuhalten. Die Russen waren zwar schon sehr geschmolzen, doch die vorbereitete starke Flußstellung glich dies aus. Es schien daher nötig, daß 85. L. W. D. nach der Mitte östlicher aufschloß, ebenso die der 14. L. W. D. beigegebene Garde Kav. Brig. (G. Hus., 2. G. Ul., 3. Zietenhusaren). Sie machte aber dann beschwerlichen Nachtmarsch hinter den rechten Flügel der 36. D., der am 23. früh den Narew überschreiten wollte.
Es kam unbedingt darauf an, auch den Nordlauf des Stromes in die Hand zu bekommen. Oberhalb Ostrolenka erwiesen sich bisher alle Versuche des Generals von Eben, sein 1. K. hinüberzubringen, als untunlich. Am 24. wollte aber Falk den Übergang unterhalb erzwingen, wo man nordwestlich Kamionka ein Furth entdeckte. In Reserve standen Teile der 37. und später 83. D. bereit, 150 Geschütze versammelt, um den Durchbruch zu erzwingen. Schon brüllten auch vor Pultusk und Rozan sechs 30- cm - und zwölf 43- cm -Mörser, da man am 23. stürmen wollte. Während 1. K. ober- und unterhalb Ostrolenka demonstrierte, wobei 33er die Flußinsel Kordowo besetzten, vereinten sich K. Dickhut und 14. L. W. D. als Belagerungsk. vor Georgiewsk, letztere immer noch ohne Brig. Pfeil, die nebst 85. L. W. D. den Weststurm auf Pultusk durchführen sollte. Außerdem zog Ludendorff auch noch die Breslauer Ers. D. Menges aus der 9. A. heraus und in Gallwitz' Rechte hinein. Was von Artillerie zur Stelle, mußte die Brückenköpfe zermalmen, die der Feind im Norden rein defensiv, im Süden offensiv verteidigte. Der Fluß selber mit Inseln und Sandbänken war vielfach seicht, leicht durchschreitbar, doch konnten Artillerie und Train nur auf Brücken passieren: Pionierarbeit. Am 22. kam es nur zu Einleitungsgefecht von zwei Punkten: nördlich Rozan, wo Schweinitz' Garden schwungvoll die letzten zwei
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