Bismarck 04
wildem Mut stürmende Brig. in den Wald zurück und auch dort hinaus. An den Rozankasernen rang 34. D. gegen 42. Inf., 93. R. (Die hier wie stets obengenannten Stargarder verloren nur halb so viel als die Greifswalder und dreimal weniger als die Berliner oder Anhaltiner). Schwer hatte es 119., doch behielt Herzog Urach seinen Posten. Pannwitz, bei Borki zurückgeworfen, hielt sich am Pulwy. Die heftigsten Anstrengungen der frischen 74. D. und des 1. sib. K., das freilich längst den Großteil seines Bestandes verlor, gegen Westpreußen und Olgagrenadiere erzielten keinen Erfolg, obschon auch eine Turk. Schützenbrigade Heineccius' rechte Flanke bedrohte. Die Thüringer wurden mäßig belästigt, dagegen fielen 11., 12. D., 1. Schützenbrig. mit voller Wut auf die gemischte Front am Pulwy, auch auf Goltz und Albrecht, die sich ruhig behaupteten. Südlich der Straße Pultusk–Bug griffen die frische 2. und die zerschlagene 40. D. Wernitz an bei Holandry, sehr heftig 1. Turk. K. und die freilich schon arg zerschmolzene 11. sib. D. bei Bosinna die 85. L. W. D., die unter Mitwirkung der Brig. Pfeil den Stoß abschlug. Ob eine andere Div. 27. K., die 43., auch eingesetzt, bleibt fraglich. Jedenfalls wurden 5., 27. K. zurückgeschlagen, sie litten stellenweise furchtbar, ihre Kraft war gebrochen. Trotzdem währte der Kampf Tag und Nacht bis 29., L. W. und Wernitz blieben standhaft, nur verbot Gallwitz bis zur Grenze des K. Watter jede weitere Offensive, weil Ermüdung und Munitionsmangel sich geltend machten. Auch waren die Verluste der Westpreußen nicht gering gewesen. G. St. Schr. erzählt wieder mal von 1. G. R., daß es vorgehen wollte, doch höherer Befehl es zurückhielt. Solch ewiges Verweilen bei einer Truppe, nach deren Spezialrapport offenbar gearbeitet wird, die aber gar nichts tat laut V. L., wird auf die Dauer unerträglich. Watter machte seit 27. noch einige Fortschritte, die vollzählig angelangte 83. D. Stumpf (329. I. bis 31., davon sieben L. St. Batl.) schwenkte hingegen am 24. diesseits nach Norden ein, um durch Wald und Sumpf nach Kamionka vorzudringen zur Entlastung des seit 24. in hartem Kampf stehenden Falk. Diese frische deutsche Div. löste die selbstgestellte Aufgabe glänzend. Der Feind stellte auch südlich Rozan seinen Gegenstoß ein, wobei er eine große Zahl Masch. G. zurückließ. Wir wenden uns jetzt einem Seitengefecht zu, das im Rahmen der A. Scholtz sich abspielte, so bedeutend, daß wir es von Scholz' übrigen Kämpfen absondern.
Bei Kamionka standen am nächsten zum Fluß Batterien, nordwestlich Maki, rückwärtige Geschützstände schossen flankierend nach Nordost. Der Feind lauerte hinter überhöhenden Waldhügeln über der Wasserfläche und hielt das ganze Ufer unter Schuß. Da überschritten plötzlich 6 Komp. 33er die Ostrolenkabahn im Norden, als wollten sie umgehen. Keine Stunde raste die Kanonade, die ganze Waldstellung verwüstend und niederschlagend, als südlich davon südöstlich Macki I/III/4., II/III/44. sich auf den Fluß stürzten, auf der Flanke gedeckt durch 9./33., dahinter 2., 5., 12./33. des Batl. Hartmann und I/4. Sofort kam II/44. hinüber, ein Halbbataillon I/4. links II/44. und 5./33. rechts folgten, doch um 4 Uhr morgens war es schon zu hell, um mitten im Gewässer das Feuer herauszufordern, daher nisteten sich die Übrigen am diesseitigen Ufer ein, ebenso das noch vorn durchbrennende I/4., das die Kameraden nicht allein lassen wollte. Granaten und Schrapnells hielten auch Batl. Hartmann nicht auf, das noch seine Restkompagnien ans Ufer brachte. Dort führten nun 13 Kompagnien einen Heldenkampf gegen wahrscheinlich ebensoviele Bataillone. Später wuchs noch diese Zahl, da zu 35.–39. r. Rgt. noch zwei Schützenregimenter und 271. stießen, im ganzen 32 Batl. Zwölf Angriffe abschlagend, denen nur einmal ein Erfolg gegen 3., 4./4. zu winken schien, hielten diese Neu-Spartaner ohne Thermopylenpaß aus. Ein Ablenkungsversuch der 33er bei Kordowo mißlang, der herbeieilende Stumpf hatte 329. südöstlich Kanionka heranbringen wollen, doch nur eine Komp. faßte jenseits Fuß. In der folgenden Nacht schwamm die Hälfte von II/44. mit Waffen und Gepäck hinüber, da der nur bis Flußmitte reichende unfertige Steg brach. Doch die von 37. D. herbeieilenden III/147. und später II/151. gelangten nachts wirklich auf Pontons ans Südufer am Wald von Zaren, durch dessen schattige Kiefern und Nebeldunst gedeckt, halbwegs zwischen
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