Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
mußte aber am 20. das feindliche Ufer der Wilna räumen. Eine ostpreußische Grenadierbrigade vermochte zunächst den Ort nicht vom Feind zu säubern, eine ostpreußische Landsturmbrigade trug indessen am anderen Morgen den Sturm vor, bis die schwarzweiße Fahne vom Kirchturm wehte. Doch von da an begann das Übel. –
    Nachdem Below seit 14. August mit 1. R. K., 78. R. D. bei Shymanzi, mit dem Kav. K. und 5 beigegebenen Bataillonen des Generals Butler an der Jora operierte, stand er am 14. mit 39. R. K. bei Alexandrowsk, mit 350. L. W., 3. b. K. Br. am Dryswijati-See. 6., 9. K. D. riefen am 15. die bayr. K. D. (1., 4., 5. Br. nebst 6 Masch. G. Schwadronen) zur Hilfe gegen Widerstand bei Widsy. 350. L. W. folgte dem Reitermarsch auf beschwerlichem Sandboden südöstlich Naroczsee, jede Bayernschwadron zählte nur noch 50 Pferde. Obschon 20. r. K. und große Reitermassen seit 21. die 3. K. D. bedrängten und so die deutschen Geschwader an der Wilya im Rücken bedrohten zwischen Narocz- und Dryswijati-See, setzten 9. und bayr. K. D. nebst 115. D. ihre Umgehung fort, 77. R. D. focht am 26. bei Dolginow, 1., 3., 4. K. D. vertrieben die r. Reiterei am Narocz. So erzählt B. Kr. Arch., will also von Abschütteln der Reiterei nichts wissen gegenüber Stegemanns Pessimismus, der unsere Inf. dort 60  km zurückmarschieren läßt, um einer Umklammerung zu entrinnen. Tatsächlich verlegten aber unsere Geschwader jetzt ihre Bahn nordöstlich um die litauische Seeplatte, schlugen den Feind südlich des großen Dryswijatisees und ermöglichten Belows Fußvolk, das am 17. Widsy wegnahm, Herankommen an Dünaburg.
    Im September zwang man den Feind, den ganzen Raum zwischen Njemen und Pripet zu räumen. Doch Scholtz brach erst am 11. harten Widerstand bei Skidel, Gallwitz am Marktdorf Rozana, Leopold in südlicher Berührung damit bei Isabelin, wo einst Secken und Schwarzenberg rauften. Diese und die Schlachten am Nurzec waren sowohl für 49. R. D. und besonders Schles. L. W. als für 35., 36., 38. D. und besonders 50. R. D. außerordentlich ernst. Die Westpreußen verließen sogar die Schlachtfront. Vor Friedrichsstadt ritt Belows Reiterei gewaltig an, im Brückenkopf ergab sich fassungslos 11. Schützenregt. einer einzigen Kompagnie, am 30. wurde sogar Dünaburgs Brückenkopf angetastet, Eichhorn focht schon auf den aus Napoleons Rückzug bekannten Feldern von Smorgon und Malodezno, doch die Nachbararmeen gerieten ins Stocken. Nachdem Gallwitz das wichtige Ostrow noch im Straßenkampf von Haus zu Haus nahm, schied er selber aus, um ein Heer gegen Serbien zu befehligen. Daß man Hindenburg seinen bekanntesten Unterführer raubte, gehört zu den mannigfachen Schikanen gegen ihn und besonders Ludendorff, als wolle man ihm absichtlich volle Ausnutzung seiner Siege erschweren. Scholtz hätt's auch getan. Below, dessen Reiterei an den großen Seen streifte und am 29. bei Postawy die feindliche in die Flucht schlug, der aber nicht restlos siegreich blieb und angeblich nach russischer Meldung in blutigem Ringen vor Dünaburg 18 Haubitzen verlor, trat sein Kommando später an Fabeck ab und ging auf militärische Erholungsreise nach dem Balkan. Diesen energischen und fähigsten Unterführer entbehrte nun Hindenburg auch.
    Prinz Leopold (lies Oberst Hoffmann) errang am 28. die Brückenköpfe der Sarzara bei Baranowitschi und machte dann Halt. Die r. 1. und 2. A. waren nun gänzlich ins Pripetrevicr zurückgeworfen, 4. A. Ewert entzog sich aber jeder Einwicklung durch so kräftigen Gegenstoß am Oginskikanal, daß sogar unsere Art. durch Reiterattacke in Gefahr geriet. Allgemeiner Rückzug auf Minsk. Im Vergleich zu Belows eleganter Leichtigkeit und Schwungkraft fiel Gallwitz' Nachstoßen schwerfällig aus, wie seine erstaunlich großen Opfer beweisen. Daß Ewert als neuernannter Leiter der Mittelgruppe den entschlossensten Widerstand leistete, zeigt richtige Erkennung der Absichten Ludendorffs.
    Um Eichhorns Operation zu decken, ließ Ludendorff Belows Rechte längs Straße Kowno–Dünaburg vorgehen. Umgehung über Wileiki, wobei man Nachtmärsche daransetzte, trieb das 3. r. K. in wilde Flucht. Weitere Umgehung am Wavbensee folgte dem Beispiel eines einzeln vorausschwimmenden Musketiers. Mit Automobilkolonnen herbeigeholte Verstärkungen machten am 22. Nachtangriff auf eine zu Below versetzte Schles. L. W. Brig., beim Schanzen beschäftigt, die aber manch harten Moskowiterschädel mit dem

Weitere Kostenlose Bücher