Bismarck 04
wirtschaftlichem Zwang für den Riesenkörper des Russenreichs, gerade so einschnürend wie der von Lodz, Warschau und Kowel. Nach russischer Meinung hätte auch Riga fallen müssen, wenn Ludendorff Ernst machte. Doch Falkenhayn soll es geradezu verboten haben, daß der große Feldherr diesen neuen Lorbeer um seine Stirn flocht. Seine Lobredner nennen es weise Vorsicht, wir sehen darin nur unzeitige Bedenklichkeit und etwas Anderes. Während man dem Schoßkind Mackensen neue Gelegenheit zu äußerem Erfolge gab, stand Ludendorff gleichsam kaltgestellt im toten Winkel, wo er seine geniale Operationsbegabung nicht ausnutzen konnte.
Beim Ausziehen der Verlustlisten fragt sich stets, ob die Ereignisse selber auf hohen oder niedrigen Verlust schließen lassen. Obschon 1., 3. G. Brig. schon bei Arras fochten, sind bei 2., 4. die Verluste so ungleich und geringfügig bis 30., daß sie nicht zur grimmen Arrasschlacht stimmen. Indessen mag es so sein. Dagegen kann das 10. K. seinen Septemberverlust (1210) nur noch in Rußland gehabt haben (Listen bis 20.), da es damals bestimmt noch nicht in der Champagne eintraf. [Wäre dem so, würde sich nur bewahrheiten, daß dort der Sept. viel unblutiger verlief als man glaubt. Wir betonen nochmals, so großartig fast durchweg V. L. und Tatsachen zusammenstimmen, so ist unmöglich für Jeden, der nicht im G. St. Archiv sitzt, kleine Irrungen zu vermeiden weil Gliederungen der neuen D. nicht immer nachweisbar und die G. St. Schriften selten Aufschluß gewähren. Wir bekennen freimütig, daß uns Bestand der 84. D. fremd ist, wir auch nicht wissen, ob unsre Vermutung für 4. Jgr. 4. R. Jgr. stimmt, die ja auch in Kurland bei der Kav. gewesen sein sollten.] Linsingens 4. D. verlor 1850, 1. D. 1455, 22. D. 900, Moser 730, 41. R. K. 4400 (1030 v. 272., 1320 v. 268.), Bayern 1440, 32., 71. Thür. 884. Besser 1510, Gardekav. 53, 5. K. D. bei Kirchbach und Kav. Wedel 60, Summa 14 500, wovon 7600 nach Norden unter Befehlsbereich der 9. A. bei Logoschin. Der Kampf am Oginskikanal war also noch recht blutig für das vielgeprüfte 41. R. K., Linsingens Einbuße bei seinem dreitägigen Vorstoß bis Monatsschluß angemessen. Ferner noch 1530 v. 22. R. K. Ist das Nachtrag oder verweilten z. B. 203., 208. noch hier? Hessen 1000 (630 v. 83. R.) Bothmer: 1720 G., 930 R., natürlich litten hier die Österreicher vierfach. Württ. 720 ? 1., 3. Jägerrgt. 58. Summe für Süden 20 450. Hierzu Pioniere (116. Württbg. K. 25 bei Bothmer) und Artillerie. 9. A. Leopold: 84. D. 1800, 35. R. D. 1500 (72. L. W. 1350), 5. R. D. 2135, 49. R. D. 2200 (800 v. 225.). Woyrsch ungeheuer viel: im Anfang 4640, Monatsmitte 2340, Schluß 1665, von welchen 8650 jedoch 2000 zu Below in Kurland abzuziehen. Zusammen 14 500 inkl. sächsische L. W. Der Kampf von Sazawa und Jasiolda war also ernster als zu erwarten, wieder trug die brave schlesische L. W. die Hauptlast. Gallwitz: 5230 v. Goltz' 229., 230. R. 1655 Württ., 454 Pommern, 93. R. 150, G. 380, G. R. 1550 (45 Art.), Thür. 3900, Westpr. 5645, 344., 341. I. 1050. L. W. und Ers. 4000, wovon sächsische L. W. 3150 (1960 v. 101. mit Ers.-Batl. = 24 000 inkl. 4. Jäger (15 100 rechter Flügel). Eine Überraschung, denn H. B. läßt nirgends erkennen, daß auch jetzt Gallwitz den allerstärksten Kampf hatte. Der Bugübergang scheint ihm nicht leicht geworden, man erzählt da eine Geschichte von einem zusammengesetzten Res. R. (Hamburger, Berliner, Ost- und Westpreußen), von dem 6 Komp. sich abgeschnitten am Ostufer Tage lang behaupteten. Nirgendwo bei Scholtz findet sich eine Truppe, die derart gelitten haben könnte, nur bei Goltz, dessen 21. R. Jg. wir nicht mitrechneten.
Schultz: Ostpr. 800, L. W. 1000 (775 v. 84.), Allensteiner 3835, R. L. St. 452, 329.–32. Inf. 1975 und 27. R. 793, 9. I. 935 = 9800. Eichhorn: Lietzmann 2100, L. W. 475, Saarbrücker 2965, Königsberg Ers. 2000, L. St. Rgt. 1., 2., 10. usw. 1285, Ers. (Kurnatowski 720) 1350 (6 Regimenter) 3. R. Jg. 549, Kav. 360 = 11 200, doch ist möglich, daß 800 Ostpr. von Scholtz hier beizurechnen. Es wäre merkwürdig, wenn man in der Wilnaschlacht wohlfeiler davonkam, als bei Scholtz' Vordringen über Grodno, wo anscheinend auch 75. R. D. damals noch bei ihm mitwirkte.
Below: L. W. 1325, R. 1820 (1100 v. 59. R.), 36. R. D. ohne 54. I. nur 500, 20., 35. R. 367, Lauenstein 2 600 (1 158 v. 260.), schles. L. W. 2 000, Kav. 270 =
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