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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Schloß Wieltje und Flezenberg zum Stillstand, während Deimlings 99. schon bis 2. aus dem Schloßpark Herethage andrang, seit 4. auf Hooge gefolgt von 105., 132., und am 1. die Bayern neuen gewaltsamen Eintritt auf Ypern bei St. Eloi suchten. So sagt French, im deutschen Bericht taut dies zähe Eis erst am 7. auf. Beiderseitige Verdunkelung, hier wiederholt sich die Reichsacker- und Hartmannsweiler-Zweideutigkeit. »Alle Versuche, uns die seit 17. April einen Höhepunkt des Kampfes bildende Höhe von St. Eloi zu entreißen, wurden vereitelt?« Also blieb sie stets in deutschen Händen? O nein, sie wurde erst am 5. Mai ganz zurückerobert, was verschwiegen wird, um nicht den früheren Mißerfolg einzugestehen. French aber gesteht, daß die Bayern »den Hügel in seinem ganzen Umfang wieder eroberten«, also nahmen die Briten im April nicht den ganzen Punkt, wie er früher frohlockte. Natürlich verschwieg er jetzt wieder, was ihm nicht paßte. »In den letzten 24 Stunden war die Lage auf der ganzen Linie normal !« Der Zusatz »mit Ausnahme eines Angriffs südöstlich Ypern« erhebt sich zur Tragikomik, denn am 4. war das Schanzwäldchen bei Gravensstafel Schauplatz eines Angriffs bis Wollemolen, der alles eher als »leicht zurückgewiesen« wurde und in seinen Folgen nichts weniger als normal! Umgekehrt braucht H. B. den unpassenden Ausdruck, ein »energischer« französischer und »matter« britischer Angriff sei »leicht« zurückgeschlagen: wie leicht, zeigen die enormen Verluste des K. Hügel, wo 1500 bei 234., je 1350 bei 233., 235., 1240 beim ganz vernichteten 239., 1050 bei 238. bluteten. Bei den Sachsen verlor nur 243. viel (1235), die Württemberger kamen diesmal glimpflicher davon als sonst, im Norden kämpften 214. (1160), 212. (1070), 202., 204. (zusammen 2200) hart genug. Vergleicht man damit die viel geringeren Einbußen der Elsässer und Bayern, so erkennt man wie auch taktisch die Gefechtslage im Süden viel aussichtsreicher. Dort bluteten freilich 550 Pioniere, bei der Ostgruppe nur 262, weil sich planmäßiges Vorgehen dort verbot, doch der mit der Südgruppe gleich große Pionierverlust der Nordgruppe bot nur ein Heldenopfer der unverwüstlichen 24., 25. P. (Wir unterstreichen nochmals den Skandal, daß deren unvergeßliche Taten seit 22. Oktober nirgendwo amtliche Anerkennung im H. B. fanden.) Dagegen bissen sich Deimlings Pioniere ins Herz der feindlichen Schlachtordnung ein.
    Schon am 9. dankte es Plumer nur dem unübersichtlichen Gelände, daß er sich noch östlich des Kanals wehrte. Die Deutschen kanonierten aus jeder Windrichtung, die Zentrumdivisionen zerschmetternd. Entschlossener Heldenmut der Elite-A. Div. kostete ihr den Untergang der Regt. Gloucester und 1. Cameron Schützen. Doch die Nordgruppe lag gefesselt still, die Ostgruppe konnte nur lange artilleristische Vorarbeit erleichtern, während Deimlings flottes Vorgehen längs der Meninchaussee schon den Bellewarder See erreichte. An dieser Wasserscheide (am 8. zerfiel Plumers linke Flanke um 10½ Uhr, die rechte um 12½, bei 2. Suffolk entrannen nur 7 Mann), warf sich eine Hochlandbrigade in Schloß Hooge und verhinderte entscheidendes Durchstoßen, obschon ihr verzweifelter Widerstand schon unter Flankenfeuer von Hügel 60 lag. Denn am 10. beklemmte Deimling schon westlich Lillewarde die zwischen Herethage und Verlornhoek abgedrängten Kings Royal Rifles und 4. Rifle Brig., deren Gräben einstürzten und die Verteidiger begruben. Bei Hooge zusammengedrängt, konnte Plumer mit den Abgedrängten nicht Verbindung aufnehmen, weil massenhaft einschlagende Granaten das Lillewarder Holz undurchschreitbar machten. Am 11. schlugen 2. Cameronians, 91. Argyle Hochländer zweimal die eindringenden Sachsen aus ihren Gräben wieder heraus, doch sie kamen wieder, die Granatüberschüttung wurde »unglaublich«, zuletzt mußten die heldenhaften Schotten vernichtet abgehen. Am 13. »reorganisierte« sich French durch Einschieben abgesessener Kav. Divisionen. Unter der bis in die Nacht rasenden Kanonade von »unerhörter Stärke« gerieten diese braven Lückenbüßer in Auflösung, die Gräben »verschwanden«, man mußte sie ohnehin neu herrichten, denn die famosen alten durch Erdquetschung in Abteile zerlegt, wo die Schützen in Schanzkörben unter Sandsäcken saßen, waren alle verloren. Bei Frezenberg besiegte die sächsische Tapferkeit endlich die Hindernisse, 25. Jäger trugen den Kampf von Haus zu Haus. Inzwischen mußten die

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