Bismarck 04
Darstellung entspricht, auch der Juliverl. kann nicht hoch genannt werden; nur die Augustlisten belegen die Vorstellung hoher Einbuße. Rechnen wir alles zusammen, so ergibt sich mit Berücksichtigung vieler Art. u. P. außer Korpsverband, ungefähr 130 000. Auch mit späteren, strengen Nachwehen erreichte die eigentliche Sommeschlacht nicht den Verdunverlust, was gewiß viele in Erstaunen setzt. Dabei sind die Einbußen der b. 10. D. usw. bedeutend (besonders b. 16. I.), manche Truppe wie 63. schles. (1820) packt erst im August eine große Liste aus; natürlich focht sie schon im Juli, doch damit ist keineswegs gesagt, daß August- zu Juli- und Juli- zu Junilisten gehören. Nachträge zugestanden, kann die Hauptmasse der Verluste nur dorthin fallen, wie sie chronologisch vom 10. Juni bis 10. Sept. vorliegt. 3. b. K. kam erst im September. Die Sachsen litten auch sehr. (1. b. R. K. und 10. D. 10 600; 2. b. K. 3500; 12. K. 4500; 12. R. K. 10 000). Bei »Leipziger Schanze« darf man nicht ans ganze Leipziger K. denken; wahrscheinlich bauten aber dessen 22. P. die Schanze und blieben dort. 24. D. kam erst später ins Feuer. Ferner 5. D. 4220 (1762 v. 12.), man hetzte also die Märker von einem Schlachtfeld aufs andere; wir halten aber für unwahr, daß 5. D. schon Anfang Juli an der Somme mitwirkte; ihr Verlust steht in späten V. L. Mit ihr 56. D., diese verlor im Ganzen nur 2500; ihre 35er 1070 erst in Sept. Listen. In obiger Gesamtziffer sind obendrein 7., 14. K., 6. b. R. D., 40. D., 50. R. D. auf Strecke Arras–Lys beigerechnet, um den Begriff der Sommeschlacht nicht zu eng zu umgrenzen. Zieht man deren Einbuße ab (50. R. D. anfangs nur 887), so wird der so gruselig aufgeplusterte erste Sommeverlust noch geringer. Er war groß genug für zwei Monate, doch nicht erschreckend. 50., 54. R. D., 40. D. treten erst später ins Gebiet der Somme über. Südlich Arras bis zur Ancre 4. K. 10 000, 14. R. K. bei Thiepval 5200, Garde (hauptsächlich 6., 7.) 4800; deren Hauptkampf begann erst später. Im August 13. K. 6800 (3570 v. 27. D.) Im Sommebogen 12. D. 6600, 9. K. 8400, südlich 9. R. K. 10 400, L. W. 2800; später 8. b. R. D. 2000 (602 v. 19. R.) Diese soll nach ihrem großen Elsaßverl. nur 4000 Gew. gezählt haben. Da sie hier an einem Brennpunkt focht, und doch höchstens die Hälfte verlor, werden übertriebene Verl. Märchen uns nicht das Gruseln lehren. Wir rechnen stets summarisch nach altem Korpsverhältnis; d. h. die abgetrennten Brig. bei so vielen neugebildeten Div. nicht extra berücksichtigend. Das Auseinanderreißen muß zu Verwechslung führen. So focht vom 11. K. die 22. D. am Stochod, 38. bei Verdun, dagegen das vom H. B. hervorgehobene 32. sowie 71. (zusammen 3400) zwischen Cambrai und Bapaume. Ferner eine Hannoversche Brigade bei neugebildeten Einheiten am Nordflügel der 1. A. und die Julilisten melden Hauptverlust der Hannoveraner von 20. D. viel früher als H. B. deren Eingreifen im August erwähnt. Man bucht also viel früher, was erst später eintrat? Hier behält freilich H. B. recht, denn offenbar befand sich damals das ganze 10. K. am Stochod, so übermäßig groß sein Verl. erscheint im Vergleich zu allen am Stochod verkämpften Teilen. Wir können daher nur Bruchteile (73er, 78er) in der Sommeschlacht rechnen. Bemerkenswert ist der Verlust des nirgends erwähnten 4. K., offenbar verdankt man ihm die Niederlagen der Linken Haighs, die stets zurückhing.
Wir lassen Stegemann die Ehre, daß er ausnahmsweise die Sommeschlacht zeitlich richtig schildert; nach welchen Quellen, wissen wir nicht. Wir kannten die Wahrheit lange vorher aus den V. L., die sich wieder als einzig feste Basis bewähren. Danach bestand für uns kein Zweifel, daß die Schlacht ungeschwächt bis Dezember fortwühlte, seither bestätigten es uns B. Kr. Arch. und viele Einzelberichte. Für die Öffentlichkeit muß aber Stegemanns Darstellung ein Novum gewesen sein, denn sie widerspricht kraß dem H. B. und offiziellen Angaben Haighs, wonach es zwar immer noch Reibereien gab, doch die Bedeutung der Sommekämpfe spätestens Anfang September oder gar Anfang August endete. Das alte Spiel: H. B. wollte den traurigen Ernst der Lage, des Gegners unverminderte Kampflust verbergen, der Gegner schämte sich, daß er mit 30 Mill. Granaten nur 8 km südlich, 18 km nördlich durchpflügte als Preis für Monate Angriffsdelirium.
Die Franzosen griffen südlich der
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