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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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einladendes schwarzes Ledersofa. Der Boden war mit einem dicken, goldfarbenen Teppich ausgelegt, die Wände waren mit einem etwas dunkleren, schweren Stoff verkleidet.
    »Gute Akustik, nehm ich an.«
    Er lachte und nickte. Dann nahm er eine Fernbedienung und stellte die Musik an. Leiser Jazz erfüllte den Raum, doch zugleich klang er so satt, als spielte die Band live im Zimmer. Ich ging zu seiner unglaublichen Musiksammlung.
    »Sind die sortiert?«, fragte ich, als ich kein System erkennen konnte.
    Er war mit den Gedanken woanders.
    »Äh … ja – nach Erscheinungsjahr und innerhalb des Jahres nach meinen Vorlieben«, erklärte er abwesend.
    Ich drehte mich um. Er musterte mich mit einem merkwürdigen Ausdruck.
    »Was?«
    »Ich dachte, ich wäre einfach … erleichtert, wenn du alles weißt und ich nichts mehr vor dir verheimlichen muss. Erleichtert, nicht mehr. Doch es ist anders. Es macht mich … glücklich.« Er zuckte mit den Schultern und lächelte zaghaft.
    »Das ist schön«, sagte ich und lächelte zurück. Ich war froh – ich hatte befürchtet, er würde es bereuen, mir das alles erzählt zu haben.
    Doch dann verschwand sein Lächeln, und seine Stirn legte sich in Falten.
    »Aber du wartest immer noch darauf, dass ich kreischend davonlaufe, hab ich Recht?«
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen; er nickte.
    »Tut mir leid, dass ich dir die Illusionen nehmen muss, aber du bist keineswegs so beängstigend, wie du denkst. Ehrlich gesagt, ich finde dich überhaupt nicht beängstigend«, log ich munter drauflos.
    Zuerst zog er nur ungläubig seine Augenbrauen nach oben, dann grinste er plötzlich verschlagen.
    » Das hättest du nicht sagen sollen.«
    Ein tiefes Knurren kam aus seiner Kehle, seine Lippen entblößten seine perfekten Zähne, und dann kauerte er sich kampfbereit hin – ein Löwe vor dem Sprung. Jede Faser seines Körpers war gespannt.
    Ich wich zurück und funkelte ihn böse an.
    »Das machst du nicht.«
    Ich sah ihn nicht auf mich zuspringen – dafür ging es viel zu schnell. Ich spürte nur, dass ich plötzlich nicht mehr auf dem Boden stand, und dann krachten wir auch schon auf das Sofa, und mit dem Sofa gegen die Wand. Er hatte mit seinen Armen einen schützenden Käfig um meinen Körper geformt, der aus Stahl auch nicht stabiler gewesen wäre, so dass ich den Aufprall kaum spürte. Trotzdem schnappte ich nach Luft, als ich hinterher versuchte mich wieder aufzurichten.
    Doch anstatt mich loszulassen, drückte er mich eng an seine Brust, was mir genauso viel Bewegungsfreiheit ließ, als hätte man mich in Ketten gelegt. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn erschreckt anzustarren. Er dagegen, ganz Herr der Lage, grinste nur lässig. Das Einzige, was in seinen Augen funkelte, war der Schalk.
    »Wie war das noch mal?«, knurrte er gespielt.
    »Du bist ein sehr, sehr fürchterliches Monster«, sagte ich atemlos.
    »Das hört sich schon besser an.«
    »Ähm.« Ich versuchte mich seinem Griff zu entwinden. »Darf ich jetzt wieder aufstehen?«
    Er lachte nur.
    »Können wir reinkommen?«, fragte es leise vor der Tür.
    Ich versuchte noch mal, mich zu befreien, doch Edward rückte mich bloß ein wenig zurecht, so dass ich halbwegs gerade auf seinem Schoß saß. Alice stand in der Tür, und hinter ihr Jasper. Meine Wangen glühten, Edward dagegen schien überhaupt nicht verlegen zu sein.
    »Herein mit euch.« Er lachte noch immer vor sich hin.
    Alice schien nichts Ungewöhnliches an unserer Umarmung zu finden; sie ging, oder vielleicht sollte man angesichts der Anmut ihrer Bewegungen sagen, sie tanzte zur Mitte des Raumes, wo sie sich geschmeidig zu Boden sinken ließ. Jasper blieb an der Tür stehen und sah doch ein wenig erschrocken aus. Sein Blick war auf Edwards Gesicht geheftet, und ich fragte mich, ob er seine außergewöhnliche Sensibilität dazu einsetzte, die Atmosphäre zu erspüren.
    »Es klang, als würdest du Bella verspeisen, also haben wir gedacht, wir sehen mal nach, ob für uns was übrig bleibt«, verkündete Alice.
    Ich zuckte zusammen, entspannte mich aber sofort wieder, als ich sah, dass Edward grinste – ob über ihren Kommentar oder meine Reaktion darauf, war mir nicht ganz klar.
    »Tut mir leid, ich kann euch, glaube ich, nichts abgeben«, erwiderte er und zog mich gewagt nahe zu sich heran.
    Selbst Jasper musste jetzt lachen. »Eigentlich«, sagte er und trat ins Zimmer, »wollten wir dich fragen, was du von einem Spielchen hältst. Emmett hatte die Idee – und

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