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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Horrorstreifen war.
    Nach einer Ewigkeit begann das Flugzeug mit dem Sinkflug auf New York City. Alice blieb in ihrer Trance. Ich zauderte, streckte die Hand aus, um sie zu berühren, und zog sie wieder zurück. Das ging bestimmt zehnmal so, bevor das Flugzeug mit einem Rums aufsetzte.
    »Alice«, sagte ich schließlich. »Alice, wir müssen aussteigen.«
    Ich berührte sie am Arm.
    Ganz langsam öffnete sie die Augen. Sie schüttelte einen Augenblick den Kopf.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte ich leise, da ich mir deutlich bewusst war, dass der Mann neben mir lauschte.
    »Nicht richtig«, sagte sie so leise, dass ich es kaum verstand. »Er kommt näher. Er überlegt gerade, wie er seine Bitte vorbringen soll.«
    Wir mussten uns beeilen, um unseren Anschlussflug zu erreichen, doch das war gut – besser als langes Warten. Sobald das Flugzeug in der Luft war, schloss Alice wieder die Augen und glitt in die gleiche Starre wie vorher zurück. Ich wartete so geduldig wie möglich. Als es draußen dunkel wurde, ließ ich das Rollo hoch, aber die Finsternis vor dem Fenster anzustarren war auch nicht besser, als das Rollo anzustarren.
    Ich war froh darüber, dass ich monatelange Übung darin hatte, meine Gedanken zu beherrschen. Statt über die schrecklichen Möglichkeiten nachzugrübeln, die ich – egal was Alice sagte – nicht überleben wollte, konzentrierte ich mich auf geringfügigere Probleme. Zum Beispiel, was ich Charlie erzählen würde, falls ich zurückkam. Dieses Problem war so heikel, dass ich zu keiner befriedigenden Lösung kam, solange ich auch nachdachte. Und Jacob? Er hatte versprochen, auf mich zu warten, aber galt dieses Versprechen noch? Würde ich ganz alleine in Forks enden, ohne irgendjemanden? Dann wollte ich lieber gar nicht überleben, ganz gleich, wie die Sache ausging.
    Als Alice mich an der Schulter rüttelte, kam es mir vor, als wären nur wenige Sekunden vergangen – ich hatte nicht gemerkt, dass ich eingeschlafen war.
    »Bella«, flüsterte sie, doch ihre Stimme war ein wenig zu laut in der abgedunkelten Kabine voller schlafender Menschen.
    Ich war sofort hellwach – so lange hatte ich offensichtlich nicht geschlafen.
    »Ist was passiert?«
    Alice’ Augen schimmerten in dem schwachen Licht der Leselampe in der Reihe hinter uns.
    »Ja.« Sie lächelte grimmig. »Etwas Gutes. Sie beratschlagen noch, aber es steht schon fest, dass sie ihm eine Absage erteilen werden.«
    »Die Volturi?«
    »Natürlich, Bella, hör mir doch mal zu. Ich weiß jetzt, was sie ihm sagen werden.«
    »Erzähl’s mir.«
    Ein Steward kam auf Zehenspitzen den Gang herunter. »Kann ich den Damen ein Kissen bringen?« Sein gedämpftes Flüstern war ein einziger Vorwurf für unser vergleichsweise lautes Gespräch.
    »Nein, vielen Dank.« Alice schenkte ihm ein so reizendes Lächeln, dass er sich völlig benommen umdrehte und den Gang hinunterstolperte.
    »Erzähl’s mir«, hauchte ich fast lautlos.
    Sie flüsterte mir ins Ohr. »Sie sind an ihm interessiert … sie glauben, seine Fähigkeit könnte ihnen nützlich sein. Sie wollen ihm einen Platz in ihrer Familie anbieten.«
    »Was wird er tun?«
    »Das kann ich noch nicht sagen, aber ich wette, es wird spannend.« Sie grinste wieder. »Das ist die erste gute Nachricht … endlich. Sie sind neugierig; im Grunde wollen sie ihn nicht zerstören – › Verschwendung ‹ wird Aro es nennen – und das könnte reichen. Dann ist er gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen, und je länger er dafür braucht, umso besser für uns.«
    Das reichte nicht, um mich optimistisch zu stimmen; und ich war auch bei weitem nicht so erleichtert wie sie. Es war immer noch gut möglich, dass wir zu spät kamen. Und falls ich gar nicht erst in die Stadt der Volturi gelangte, würde ich Alice nicht daran hindern können, mich wieder nach Hause zu schleppen.
    »Alice?«
    »Ja?«
    »Eins versteh ich nicht. Wie kannst du das so deutlich sehen? Und dann siehst du manchmal Dinge, die in weiter Ferne liegen … und die dann gar nicht passieren.«
    Sie kniff die Augen zusammen. Ob sie ahnte, woran ich dachte?
    »Ich sehe es klar und deutlich, weil es jetzt gerade und ganz in unserer Nähe geschieht, und weil ich mich sehr darauf konzentriere. Das, was in weiter Ferne liegt und einfach auf mich einstürmt – das sind nur Schnipsel, vage Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass ich meinesgleichen leichter sehen kann als Menschen. Bei Edward ist es noch einfacher, weil er mir so nahe steht.«
    »Mich

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