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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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versichern.«
    Ich schaute in Marcus’ lebloses Gesicht und glaubte Aro sofort.
    »Es ist wirklich schwer zu verstehen, selbst jetzt«, sagte Aro nachdenklich und starrte auf Edwards Arm, mit dem er mich umschlungen hielt. Ich konnte Aros sprunghaftem Gedankengang kaum folgen. Ich gab mir alle Mühe, nichts zu verpassen. »Wie erträgst du es, so nah neben ihr zu stehen?«
    »Es erfordert eine gewisse Anstrengung«, antwortete Edward ruhig.
    »Aber dennoch – la tua cantante! Was für eine Verschwendung!«
    Edward lachte grimmig. »Ich betrachte es eher als Preis.«
    Aro war skeptisch. »Ein sehr hoher Preis.«
    »Verzichtskosten.«
    Aro lachte. »Hätte ich sie in deinen Erinnerungen nicht selbst gerochen, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass das Blut eines Menschen ein so starkes Verlangen auslösen kann. Ich selbst habe nie etwas Vergleichbares empfunden. Die meisten von uns würden für ein solches Geschenk viel geben, während du …«
    »… es verschwendest«, ergänzte Edward sarkastisch.
    Aro lachte wieder. »Ach, wie ich meinen Freund Carlisle vermisse! Du erinnerst mich an ihn – allerdings war er nicht so wütend.«
    »Carlisle stellt mich noch in vielerlei anderer Hinsicht in den Schatten.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass Carlisle ausgerechnet in puncto Selbstbeherrschung übertroffen werden könnte, aber von dir kann er sich noch eine Scheibe abschneiden.«
    »Wohl kaum.« Edward klang jetzt ungeduldig. Als wäre er das Vorspiel leid. Meine Angst wurde dadurch nur noch größer, unwillkürlich versuchte ich mir vorzustellen, was wohl als Nächstes anstand.
    »Ich freue mich über seinen Erfolg«, sagte Aro nachdenklich. »Ich nehme deine Erinnerungen an ihn als Geschenk, obwohl sie mich außerordentlich verwundern. Es überrascht mich selbst, dass ich mich so für ihn freue, über seinen Erfolg auf dem unorthodoxen Weg, den er gewählt hat. Ich hatte erwartet, dass er mit der Zeit geschwächt und ausgezehrt sein würde. Ich hatte ihn verspottet wegen seines Vorhabens, Gleichgesinnte zu finden. Doch in gewisser Weise bin ich froh darüber, dass ich Unrecht hatte.«
    Edward antwortete nicht.
    »Aber deine Selbstbeherrschung!« Aro seufzte. »Ich wusste nicht, dass man so stark sein kann. Sich gegen einen solchen Sirenengesang zu stählen, nicht nur einmal, sondern immer wieder – hätte ich es nicht selbst gespürt, würde ich es nicht glauben.«
    Edward erwiderte Aros bewundernden Blick, ohne eine Miene zu verziehen. Ich kannte sein Gesicht gut genug – daran hatte die Zeit nichts geändert –, um zu ahnen, dass es unter der Oberfläche brodelte. Ich gab mir Mühe, gleichmäßig zu atmen.
    »Wenn ich nur daran denke, wie sehr sie dich reizt …« Aro kicherte. »Da bekomme selbst ich Durst.«
    Edward spannte die Muskeln an.
    »Keine Sorge«, versicherte Aro ihm. »Ich tue ihr nichts. Aber eins möchte ich unbedingt wissen.« Er sah mich mit großem Interesse an. »Darf ich?«, fragte er begierig und hob eine Hand.
    »Frag sie selbst«, sagte Edward tonlos.
    »Natürlich, wie unhöflich von mir!«, rief Aro. »Bella«, sagte er jetzt zu mir. »Es fasziniert mich, dass du die einzige Ausnahme von Edwards beeindruckendem Talent darstellst – wie interessant, dass es so etwas gibt! Und da unsere Talente sich in vielerlei Hinsicht gleichen, frage ich mich, ob du mir freundlicherweise einen Versuch gewähren würdest – damit ich feststellen kann, ob du auch für mich eine Ausnahme bist?«
    Ich schaute Edward entsetzt an. Obwohl Aro so übertrieben höflich tat, ging ich nicht davon aus, dass ich eine Wahl hatte. Die Vorstellung, dass ich ihm erlauben sollte, mich anzufassen, war grauenhaft, und doch war es eigenartig verlockend, seine papierne Haut zu berühren.
    Edward nickte mir aufmunternd zu – entweder weil er überzeugt war, dass Aro mir nichts tun würde, oder weil ich sowieso keine Wahl hatte, das wusste ich nicht.
    Ich wandte mich wieder zu Aro und hob langsam die Hand. Ich zitterte.
    Er schwebte auf mich zu, sein Gesichtsausdruck sollte wohl beruhigend sein. Doch seine papiernen Züge waren zu merkwürdig, zu fremd und beängstigend, um mich beruhigen zu können. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war selbstsicherer, als es seine Worte gewesen waren.
    Aro streckte seine fragil aussehende Hand aus und legte sie an meine. Sie war hart und fühlte sich gleichzeitig brüchig an – eher wie Schiefer als wie Granit – und noch kälter als erwartet.
    Er lächelte mich mit seinen

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