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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Sie waren noch nicht lange zusammen – Maria war als Letzte dazugekommen – und alle drei waren Überlebende kurz zuvor verlorener Schlachten. Sie bildeten eine Zweckgemeinschaft. Maria wollte Rache, und sie wollte ihre Gebiete zurück. Die anderen beiden hatten es darauf abgesehen, ihre … Jagdflächen zu vergrößern. Sie stellten ein Heer zusammen und kümmerten sich sorgfältiger darum als gewöhnlich. Das war Marias Idee. Sie wollte eine Elitetruppe, also suchte sie nach Menschen mit besonderen Anlagen. Wir wurden viel gründlicher ausgebildet als alle anderen. Sie zeigte uns, wie man kämpft und wie man für die Menschen unsichtbar bleibt. Wenn wir unsere Sache gut machten, gab es eine Belohnung …«
    Er machte eine Pause, hier ließ er wieder etwas aus.
    »Aber sie hatte es eilig. Maria wusste, dass die Kraft der Neugeborenen etwa nach einem Jahr nachließ, und sie wollte handeln, solange sie stark waren. Als ich dazustieß, waren wir zu sechst. In den nächsten zwei Wochen kamen vier weitere hinzu. Wir waren alles Männer – Maria wollte Soldaten – und das erschwerte es ein wenig, nicht untereinander zu kämpfen. Meine ersten Schlachten kämpfte ich gegen meine neuen Kameraden. Ich war schneller als die anderen, geschickter im Kampf. Maria war zufrieden mit mir, auch wenn es sie ärgerte, dass sie die Krieger, die ich tötete, ersetzen musste. Ich wurde oft belohnt, und das machte mich noch stärker.
    Maria konnte andere gut einschätzen. Sie ernannte mich zum Befehlshaber – eine Art Beförderung. Das entsprach genau meinem Wesen. Von da an gab es nicht mehr so viele Verluste und schließlich waren wir etwa zwanzig. Für die heiklen Zeiten, in denen wir lebten, war das beträchtlich. Meine Fähigkeit, auch wenn ich sie noch nicht benennen konnte, die Stimmung um mich herum zu steuern, zahlte sich bereits aus. Schon bald arbeiteten wir auf eine für neugeborene Vampire völlig neue Weise zusammen. Selbst Maria, Nettie und Lucy kamen jetzt besser miteinander aus.
    Maria fand Gefallen an mir, mit der Zeit verließ sie sich immer mehr auf mich. Und in mancherlei Hinsicht war ich ihr sehr ergeben. Es kam mir gar nicht in den Sinn, dass ein anderes Leben möglich wäre. Niemals hätte irgendeiner von uns an Marias Worten gezweifelt.
    Sie bat mich, ihr Bescheid zu sagen, wenn meine Brüder und ich zum Kampf bereit seien, und ich wollte mich unbedingt beweisen. Schließlich stellte ich eine dreiundzwanzig Mann starke Armee zusammen – dreiundzwanzig unglaublich starke neue Vampire, die so diszipliniert und geschickt waren wie keine anderen vor ihnen. Maria war begeistert.
    Wir schlichen uns nach Monterrey, in ihre alte Heimat, und sie ließ uns auf ihre Feinde los. Die bestanden zu der Zeit nur aus neun Neugeborenen und zwei älteren Vampiren, die das Kommando hatten. Wir besiegten sie schneller, als Maria geglaubt hätte, und verloren in der Schlacht nur vier Mann. Einen so klaren Sieg hatte es noch nie gegeben.
    Und wir waren gut ausgebildet. Es gelang uns, kein Aufsehen zu erregen. Wir eroberten die Stadt, ohne dass ein Mensch es merkte.
    Jetzt hatte Maria Blut geleckt. Es dauerte nicht lange, bis sie ein Auge auf andere Städte geworfen hatte. In diesem ersten Jahr erweiterte sie ihre Herrschaft auf den größten Teil von Texas und Nordmexiko. Dann kamen die anderen aus dem Süden, um sie zu vertreiben.«
    Er strich mit zwei Fingern über das Muster aus Narben auf seinem Arm.
    »Es gab heftige Kämpfe. Maria begann zu fürchten, dass die Volturi zurückkommen könnten. Von den ursprünglich dreiundzwanzig war ich der Einzige, der die ersten achtzehn Monate überlebte. Mal gewannen wir, mal verloren wir. Schließlich wandten sich sogar Nettie und Lucy gegen Maria – aber den Kampf gewannen wir. Wir schafften es auch, Monterrey zu halten. Die Lage entspannte sich ein wenig, obwohl die Kämpfe weitergingen. Es ging jetzt kaum noch um Eroberung, sondern mehr um Rache. Viele hatten ihre Gefährten verloren, und das ist etwas, was unsereins nicht verzeiht …
    Maria und ich hielten immer etwa ein Dutzend Neugeborene bereit. Sie bedeuteten uns wenig – sie waren bloße Schachfiguren, austauschbar. Und wenn sie uns nicht mehr nützten, dann wurden sie tatsächlich ausgetauscht. Während der folgenden Jahre lebte ich dieses gewalttätige Leben. Ich war es schon lange leid, bevor sich etwas tat …
    Mehrere Jahrzehnte später freundete ich mich mit einem Neugeborenen an, der uns nützlich blieb und

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