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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Haustür und hielt sie mir auf.
    Schweigend gingen wir am Wohnzimmer vorbei, wo Charlie auf dem Sofa lag.
    »Hallo, ihr zwei«, sagte er und setzte sich auf. »Schön, dich hier mal wieder zu sehen, Jacob.«
    »Hi, Charlie«, sagte Jacob lässig und blieb stehen. Ich ging weiter in die Küche.
    »Was hat sie denn?«, fragte Charlie.
    »Sie glaubt, sie hat sich die Hand gebrochen«, hörte ich Jacob sagen. Ich ging zum Eisschrank und nahm einen Behälter mit Eiswürfeln heraus.
    »Wie hat sie das geschafft?« Ich fand, dass Charlie als mein Vater etwas besorgter und weniger belustigt klingen müsste.
    Jacob lachte. »Sie hat mich geschlagen.«
    Charlie lachte mit, und ich schlug den Behälter mit den Eiswürfeln wütend gegen den Rand der Spüle. Klirrend fielen die Eiswürfel in die Spüle. Ich nahm mit der gesunden Hand einige heraus und wickelte sie auf der Anrichte in ein Geschirrtuch.
    »Warum hat sie dich geschlagen?«
    »Weil ich sie geküsst habe«, sagte Jacob, ohne sich zu schämen.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Charlie.
    Ich biss die Zähne zusammen und ging zum Telefon. Ich wählte die Nummer von Edwards Handy.
    »Bella«, sagte er nach dem ersten Klingeln. Es klang mehr als erleichtert – geradezu entzückt. Im Hintergrund hörte ich den Motor des Volvos – er saß also schon im Wagen, das war gut. »Du hattest das Telefon vergessen … Tut mir leid. Hat Jacob dich nach Hause gebracht?«
    »Ja«, grummelte ich. »Kannst du herkommen und mich abholen?«
    »Bin schon unterwegs«, sagte er sofort. »Was ist los?«
    »Ich möchte, dass Carlisle sich meine Hand ansieht. Ich glaube, sie ist gebrochen.«
    Im Wohnzimmer war es jetzt still, und ich fragte mich, wann Jacob Reißaus nehmen würde. Bei der Vorstellung, wie unbehaglich ihm zu Mute sein musste, grinste ich.
    »Was ist passiert?«, fragte Edward. Seine Stimme klang jetzt tonlos.
    »Ich hab Jacob geschlagen«, gestand ich.
    »Gut«, sagte Edward. »Auch wenn es mir leidtut, dass du dich dabei verletzt hast.«
    Ich lachte, weil er genauso erfreut klang wie Charlie eben.
    »Schade, dass ich ihn nicht verletzt hab«, sagte ich frustriert. »Er hat überhaupt nichts abgekriegt.«
    »Das lässt sich leicht ändern«, erbot er sich.
    »Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest.«
    Einen Augenblick schwieg er. »Das passt gar nicht zu dir«, sagte er, jetzt plötzlich misstrauisch. »Was hat er gemacht?«
    »Er hat mich geküsst«, sagte ich.
    Am anderen Ende hörte ich nur das Geräusch eines beschleunigenden Motors.
    Im Wohnzimmer sagte Charlie zu Jake: »Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt gehst.«
    »Wenn du nichts dagegen hast, bleibe ich noch ein bisschen.«
    »Dann wird das deine Beerdigung«, sagte Charlie leise.
    »Ist der Hund immer noch da?«, fragte Edward nach einer Weile am Telefon.
    »Ja.«
    »Ich biege jetzt um die Ecke«, sagte er unheilvoll, und die Verbindung wurde unterbrochen.
    Als ich lächelnd auflegte, hörte ich, wie sein Auto die Straße entlanggesaust kam. Er brachte den Wagen ruckartig zum Stehen, die Bremsen protestierten laut. Ich ging zur Tür.
    »Was macht deine Hand?«, fragte Charlie, als ich am Wohnzimmer vorbeikam. Er sah beklommen aus. Jacob lümmelte sich neben ihm auf dem Sofa, er schien sich pudelwohl zu fühlen.
    Ich nahm die Eispackung ab, um Charlie die Hand zu zeigen. »Sie wird immer dicker.«
    »Vielleicht solltest du dich lieber an Leute in deiner Gewichtsklasse halten«, sagte Charlie.
    »Vielleicht«, sagte ich. Dann öffnete ich die Haustür. Edward wartete schon.
    »Zeig mal«, murmelte er.
    Vorsichtig untersuchte er meine Hand, so sanft, dass es überhaupt nicht wehtat. Seine Hände waren fast so kalt wie das Eis, sehr angenehm.
    »Ich glaube, du hast Recht, sie ist gebrochen«, sagte er. »Ich bin stolz auf dich. Du musst einiges an Kraft aufgewendet haben.«
    »So viel, wie ich habe.« Ich seufzte. »Hat offenbar nicht so ganz gereicht.«
    Er drückte einen zärtlichen Kuss auf meine Hand. »Überlass das nur mir«, sagte er. Und dann rief er: »Jacob!« Seine Stimme klang immer noch ruhig und gelassen.
    »Na, na«, sagte Charlie beschwichtigend.
    Ich hörte, wie Charlie sich vom Sofa hievte. Jacob war als Erster im Flur, ganz leise, aber Charlie folgte ihm auf dem Fuß. Jacob sah wachsam und gespannt aus.
    »Ich will hier keine Raufereien, klar?« Charlie sah nur Edward an, als er das sagte. »Ich kann mir auch meinen Sheriffstern anstecken, dann wirkt das Ganze noch offizieller.«
    »Das

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